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Basketball: Trotz Corona: Wie der Basketball-Verband die Saison retten will

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Trotz Corona: Wie der Basketball-Verband die Saison retten will

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    Im Kampf gegen die Corona-Pandemie greift der Bayerische Basketball-Verband (BBV) in Schwaben zu einer innovativen Strategie.
    Im Kampf gegen die Corona-Pandemie greift der Bayerische Basketball-Verband (BBV) in Schwaben zu einer innovativen Strategie. Foto: Lukas Schulze/dpa

    Im Kampf gegen die Corona-Pandemie greift der Bayerische Basketball-Verband (BBV) in Schwaben zu einer innovativen Strategie: Die Vereine durften bis zum Mittwochabend, 24. November, entscheiden, ob sie die laufende Saison für rund zwei Monate unterbrechen möchten, um derweil ihre ungeimpften Spieler zur Immunisierung zu motivieren und die Saison dann in voller Mannstärke nach dem Jahreswechsel fortsetzen zu können. Wir haben darüber mit Mike Lippert (47), Vorsitzender des BBV-Bezirks Schwaben, gesprochen.

    Herr Lippert, wie ist die Initiative Ihres Verbandes und dieses Entgegenkommen gegenüber den Vereinen grundsätzlich entstanden?

    Mike Lippert: Der Sportausschuss und ich haben uns Gedanken gemacht und die Folgen der 2G-Regel oder der „roten Ampel“ für den Spielbetrieb in Schwaben analysiert. Dann haben wir nach Lösungsansätzen gesucht, um das Ganze zu retten. Wir wussten bereits Mitte Oktober: Wenn 2G kommt, spielen wir nur noch Resterampe. Und diesen Rückzug von etlichen Vereinen, weil sie keine spielfähigen Teams mehr stellen können, galt es zu vermeiden. Ein genereller Stopp der Saison in allen schwäbischen Ligen wäre aus unserer Sicht aber zu hart gewesen, denn es gibt durchaus Vereine oder zumindest einzelne Teams, die schon vollständig durchgeimpft sind und folglich unter Einhaltung der Hygienevorschriften auch jetzt spielfähig bleiben. Wir wollen unseren Vereinen Zeit verschaffen, damit Ungeimpfte die Möglichkeit bekommen, noch am Spielbetrieb teilnehmen zu können.

    Der Verband ruft zum Impfen auf

    Formulieren Sie mit Ihrem Vorschlag also auch einen klaren Impf-Appell an die Vereine bzw. vereinzelte ungeimpfte Spieler?

    Lippert: Ein ganz klares Ja! Wer 2022 Basketball spielen möchte, wird nicht umhinkommen, dies mittels 2G-Nachweis beim Zutritt zur Sportstätte zu belegen. Die „Basketball-Familie“ hält zusammen und wartet gerne auf die bisher noch Ungeimpften, aber eins muss auch klar sein: Wer Mitte Januar 2022 immer noch nicht vollständig geimpft ist, ist raus für die Saison 2021/22.

    Wie viele Vereine haben denn das Angebot inzwischen bereits genutzt und wie kommt es generell dort an?

    Lippert: Aktuell haben bereits acht schwäbische Vereine die Option gezogen. Ich gehe davon aus, dass nach der gesetzten Frist rund die Hälfte aller Klubs pausieren wird. Größtenteils haben wir positive Reaktionen und Lob auf unsere Entscheidung erhalten, aber natürlich gab es auch kritisches Feedback. Ich durfte mich sogar als „Erfüllungsgehilfe von Herrn Söder“ titulieren lassen.

    Ein Termin-Chaos befürchten die Verantwortlichen nicht

    Befürchten Sie durch Ihre Maßnahme nicht so etwas wie ein Termin-Chaos?

    Lippert: Die Saison wurde bis Mitte Mai 2022 verlängert, auch ein Spielbetrieb bis Ende Mai wäre denkbar. In den großen Ligen mit mehr als zehn Teams könnte es eng werden, um wirklich alle Partien austragen zu können, aber dann werden dort eben nur 80 bis 90 Prozent der Spiele gespielt und es tritt die Quotientenregelung zur Ermittlung von Auf- und Absteigern in Kraft.

    Sie sind für diesen Plan auf die maximale Solidarität Ihrer Vereine angewiesen. Wie zuversichtlich sind Sie?

    Lippert: Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die überwältigende Mehrheit der Vereine spielen möchte und es zu keinen Spielleiter-Entscheidungen am grünen Tisch kommt. Natürlich können vereinzelt aber auch Spiele ganz entfallen.

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