Nach einem wahren Krimi haben die Basketballer von Ratiopharm Ulm gestern am späten Abend ihr Bundesligaspiel beim bisher sehr tüchtigen Aufsteiger Rasta Vechta hauchdünn mit 81:80 gewonnen. Dabei machten es sich die in einiger Hinsicht überlegenen Ulmer aufgrund vieler Ballverluste selbst schwer. Überragender Spieler der gesamten Partie war Ulms Javonte Green, der 30 Punkte erzielte. Mit diesem Sieg hat das Team aus der Münsterstadt Play-off-Rang acht erreicht.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten kam Per Günther für Patrick Miller als Spielmacher aufs Feld und es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Aufgrund dessen, dass den Gästen von der Donau alleine im ersten Viertel 15 Freiwürfe zugesprochen wurden, von denen sie 13 verwandelten, lagen die Ulmer nach dem ersten Viertel mit 24:21 vorne. Vor allem Javonte Green war oft nur mit Fouls zu stoppen und verwandelte seine Freiwürfe wie seine Mitspieler sicher. Nach 14 Minuten hatte Green schon 17 Punkte auf seinem Konto, während Patrick Miller und Dwayne Evans nicht ihren besten Tag erwischten. Die Führung wechselte mehrfach hin und her, die Mannschaft von Trainer Thorsten Leibenath schaffte es nicht, sich wirklich von dem Gastgeber abzusetzen, bei dem Neuzugang Tyron Nash stark aufspielte. Vechta war unangenehm, musste sich aber immer wieder mit Fouls behelfen. Die 22 Freiwürfe von Ulm bei Halbzeit (18 Treffer) sprachen eine deutliche Sprache. Da die Ulmer auch den Rebound klar beherrschten (20:7), kam es einem kleinen Wunder gleich, dass die Süddeutschen nach den ersten 20 Minuten nur knapp mit 43:39 vorne lagen.
Im zweiten Durchgang mussten die Ulmer bald den Ausgleich hinnehmen (47:47). Vechta wurde stärker und erkämpfte sich die Führung. Es war das einzige Viertel, dass der Gastgeber an diesem Abend für sich entschied (26:18). So ging es beim Stand von 65:61 in den Schlussdurchgang.
In diesem lag zunächst Rasta Vechta weiter vorne (72:66/33.), doch erst Per Günther mit einem erfolgreichen Dreier und dann Ryan Thompson ebenfalls mit einem Drei-Punkte-Wurf hielten Ulm im Spiel. Ein weiterer Dreier von Günther bescherte den Gästen die 79:77-Führung (36.) – doch das war noch nicht das Ende. Die Gastgeber nahmen eine Auszeit und verwandelten danach zum 80:81. Als dann noch eine Minute zu spielen war, übernahm Austin Hollis für die Einheimischen die Verantwortung, doch seine drei Dreier-Versuche nacheinander verfehlten alle das Ziel. Letztlich brachten die Ulmer den knappen, aber verdienten Sieg über die Runden.