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Basketball: Geschenk zum 100.

Basketball

Geschenk zum 100.

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    Thorsten Leibenath war zufrieden nach seinem 100. Eurocup-Spiel. Und das, obwohl seine Ulmer aus dem Wettbewerb ausschieden.
    Thorsten Leibenath war zufrieden nach seinem 100. Eurocup-Spiel. Und das, obwohl seine Ulmer aus dem Wettbewerb ausschieden. Foto: Horst Hörger

    Es gibt schönere Dinge, als bei seinem 100. Spiel in einem Wettbewerb mit dem Team auszuscheiden. Ulms Basketballtrainer Thorsten Leibenath hatte immerhin Zeit, sich auf diese Situation vorzubereiten. Der 86:68-Sieg seiner Ulmer am Dienstagabend gegen Lyon-Villeurbanne im Eurocup war sein 100. Auftritt auf europäischem Parkett und zumindest für diese Saison sein letzter. Dass Ulm raus war, war schon davor klar. Deshalb wirkte es auch nicht, als würde es ihm sonderlich viel ausmachen. Zumal sich seine Mannschaft achtbar schlug. Leibenath sagte: „Auch wenn es heute um nichts mehr ging, hat uns das Spiel im Entwicklungsprozess sehr geholfen.“ Die Top 16 des Eurocups war, das hatte Leibenath immer wieder gesagt, ja ohnehin nur ein Bonus für die Mannschaft.

    Seit 2011 ist der 43-Jährige Trainer der Donaustädter. Da vergisst man schnell, dass es tatsächlich eine andere Mannschaft gibt, mit der er im Eurocup angetreten war. In der Saison 2008/2009 coachte er das heutige Pro B-Team Artland Dragons. Seine damalige Premierensaison im Wettbewerb hatte er mit vier Siegen bei acht Niederlagen (eine Quote von 33,3 Prozent) beendet.

    Der Sieg gegen die Franzosen bescherte ihm und seinem Team in diesem Jahr eine ausgeglichene Bilanz von acht Siegen und acht Niederlagen – es ist der zweitbeste Ulmer Wert in der sechsten europäischen Saison und damit eine gute Quote für eine Mannschaft, deren Titelambitionen beim Eurocup nicht sonderlich ausgeprägt sind. Für Leibenath ging es mehr darum, Dinge auszuprobieren und so Erkenntnisse für die Bundesliga zu gewinnen. Das zeigte sich auch am Dienstag gegen Lyon. Mit Nicolas Bretzel, Christoph Philipps und Marius Stoll standen ein paar Spieler im Aufgebot, die normalerweise in der Pro B und der Regionalliga auf dem Parkett stehen. „Die jungen Pro B-Spieler konnten heute viele Minuten sammeln und haben einen sehr guten Job gemacht“, sagte Leibenath nach dem Spiel. Das galt besonders für Nicolas Bretzel, der in fast 16 Minuten Spielzeit auf zehn Punkte und fünf Rebounds kam. Gute Werte für den 19-Jährigen. „Ich kann von dem heutigen Abend sehr viel mitnehmen und werde ihn noch sehr lange in Erinnerung behalten“, sagte er.

    Dass die jungen Spieler auch gegen ein französisches Topteam mithalten können, war eine Erkenntnis. Eine andere war, dass Neuzugang Ra’Shad James langsam in Fahrt kommt. Zwar waren Ismet Akpinar und Javonte Green die treffsichersten Ulmer (jeweils 17 Punkte), doch mit 14 Zählern stand James ihnen in kaum etwas nach. Nur seine Dreierwürfe landeten noch nicht dort, wo sie sollen. Von vier Versuchen fiel keiner in den Korb.

    Unterm Strich blieb ein unterhaltsames Jubiläums-Spiel für Thorsten Leibenath und ein erfolgreicher Abschluss der Ulmer Eurocup-Saison, den die Zuschauer in der Ratiopharm-Arena zu schätzen wussten. Für einen hatte sich der Abend allerdings nicht gelohnt. Vom NBA-Team Millwauke Bucks war ein Scout an die Donau gekommen, um sich den jungen Franzosen Theo Maledon anzuschauen. Der 17-Jährige gilt als eines der heißesten Talente Europas. Nur: am Dienstag spielte er nicht. Vielleicht hat sich der Scout ja stattdessen Nicolas Bretzel angeschaut.

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