Für die Basketballer von Ratiopharm Ulm geht es im Eurocup nur noch um die goldene Ananas, denn nach vier Niederlagen in vier Spielen können sie in der zweiten Gruppenphase des Wettbewerbs nichts mehr werden. Das Ausscheiden ist besiegelt, und so taucht die Frage auf, mit welcher Einstellung das Team von Trainer Thorsten Leibenath heute Abend (20.30 Uhr) zu ihrem vorletzten Eurocupspiel bei Dominion Bilbao Basket in Spanien antreten wird.
Thorsten Leibenath beteuert: „Wir haben noch die Motivation, im Eurocup gute Leistungen zu zeigen und etwas zu gewinnen“, aber er fügt gleich darauf an: „Wir werden sicher nicht auf Teufel komm raus alles tun, um als Sieger die Halle zu verlassen.“ Damit will er sagen, dass er auch seine besten Spieler nicht für 30 oder 35 Minuten aufs Feld schicken, sondern die Einsatzzeiten ziemlich gleichmäßig verteilen wird. „Von denen, die auf dem Feld stehen, erwarte ich dann aber volle Leistung“, so der Trainer.
Die wird auch nötig sein, wenn die Ulmer in Bilbao überhaupt eine Siegchance haben wollen. Das Hinspiel in der Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena verloren sie klar mit 75:93, wobei die Partie nach drei Vierteln im Prinzip entschieden war (53:71). Das Team aus dem Baskenland wird alles daransetzen, keine unliebsame Überraschung zu erleben, denn es ist fast zum Sieg verdammt, wenn es weiterkommen will. Bilbao liegt in der Tabelle hinter Banvit Bandirma und Bayern München, die jeweils bereits drei Siege verbucht haben, mit zwei Erfolgen auf Rang drei. Nur die ersten beiden kommen weiter. Wenn Bilbao heute gewinnt, zieht es nach Siegen auf jeden Fall mit einer der beiden führenden Mannschaften gleich, denn der FC Bayern empfängt heute Abend Bandirma. Am letzten Spieltag muss Bilbao in Bandirma antreten, es wird also sehr eng für das spanische Topteam.
Da im Eurocup auch sieben Ausländer eingesetzt werden dürfen, kann Carlon Brown in Bilbao wieder mitspielen. In der Bundesliga bleibt er derzeit draußen, wenn alle Ausländer im Ulmer Team fit sind, weil er sich „bisher nicht absolut aufgedrängt“ hat, wie Thorsten Leibenath bemerkt. „Wir müssen ihn behutsam aufbauen.“ Im Hinspiel war Brown dabei und trug – zumindest rein statistisch – außer einem Rebound und einem Ballgewinn nichts Positives zum Ulmer Spiel bei.
Vielleicht ändert sich das heute, denn das Ulmer Team kann völlig unbeschwert aufspielen. Den klaren Bundesligasieg in Hagen sollte es aber nicht fürs Selbstvertrauen hernehmen, dazu war Phönix am vergangenen Sonntag zu schwach. (kü)