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Basketball: Das Problem ist die Defensive

Basketball

Das Problem ist die Defensive

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    Defensiv müssen die Ulmer gegen den MBC noch eine Schippe drauf legen. Vor einer Woche mühten sich in dieser Szene Bogdan Radosavljevic (Nummer 12) und Christoph Philipps vergeblich gegen Ferdinand Zylka.
    Defensiv müssen die Ulmer gegen den MBC noch eine Schippe drauf legen. Vor einer Woche mühten sich in dieser Szene Bogdan Radosavljevic (Nummer 12) und Christoph Philipps vergeblich gegen Ferdinand Zylka. Foto: Imago/Eibner

    Ra‘Shad James hat sich in Bonn einen zweifelhaften Ruf erworben. Der amerikanische Basketballprofi gilt als menschlich schwierig und als potenzieller Störfaktor – jedenfalls bei Menschen, die keinen direkten Einblick ins Innenleben des Bundesligisten haben. Thorsten Leibenath kennt natürlich diese wenig schmeichelhaften Einschätzungen und der Trainer von Ratiopharm Ulm sagt: „Wenn klar ist, dass ein Spieler ein Stinkstiefel ist, dann muss ich mir keine eigene Meinung bilden.“ Weil genau das aber alles andere als klar war, hat Leibenath recherchiert und sich unter anderem bei früheren Mannschaftskameraden von James über ihn erkundigt: „Ich habe viele positive Aussagen bekommen.“ Das Ergebnis ist bekannt. James hat bei Ratiopharm Ulm einen Vertrag bis zum Ende der Saison unterschrieben und damit haben die Ulmer einen Spieler geholt, um den sie schon vor etwa einem Jahr nach der Trennung von Trey Lewis vergeblich geworben hatten.

    Bei einer Pressekonferenz verriet der Ulmer Trainer noch ein paar Details über diesen Transfer. Die Ulmer haben sich demnach erst um James bemüht, als dessen Vertrag in Bonn auf das Betreiben des Spielers hin aufgelöst worden war. Leibe-nath hat daraufhin Kontakt zu dessen Agent aufgenommen und der Ulmer Trainer ist glücklich, dass es mit einjähriger Verspätung mit der Verpflichtung geklappt hat: „Ein Mann seines Kalibers ist normalerweise im Januar nicht auf dem Markt. Und wenn, dann nicht lange.“ Sein menschlicher Eindruck von James nach dessen erstem Training mit der Mannschaft am Freitag: „Ein ruhiger und angenehmer Typ.“ Leibenaths sportliche Einschätzung: „Er kann sehr gut Bälle in den Korb werfen und das auf verschiedene Art und Weise.“ Beim Bundesligaspiel gegen den Mitteldeutschen BC in der Stadthalle von Weißenfels am Samstag (18 Uhr) soll James seine Qualitäten erstmals im Ulmer Trikot unter Beweis stellen.

    Wobei Ratiopharm Ulm die Übung mit dem Bälle in den Korb werfen ja im Hinspiel vor gerade mal gut einer Woche gut hinbekommen hat, wie der Zwischenstand von 70:44 kurz nach der Halbzeit beweist. Das Endergebnis von 105:94 zeigt, dass sie vor allem am anderen Ende des Feldes Probleme hatten. Wer mehr als 90 Punkte gegen einen Abstiegskandidaten kassiert, der hat sich in der Defensive nicht wirklich mit Ruhm bekleckert.

    Und wie man mit einem Gegner dieses Kalibers durchaus auch verfahren kann, das hat am selben Abend Oldenburg beim 103:62-Kantersieg gegen Jena vorgemacht. Leibenath stellt deswegen vor dem Spiel in Sachsen-Anhalt klar: „Man kann sich gerade auswärts nicht immer darauf verlassen, dass die Bälle fallen. Aber man muss sich darauf verlassen können, dass die Verteidigung alles gibt.“

    Was andernfalls passieren kann, das wissen viele der bei seiner Mannschaft Beteiligten. Anfang April dieses Jahres wurden die Ulmer beim Mitteldeutschen BC mit 80:69 abgefertigt, die Erinnerungen von Ra‘Shad James an den „Wolfsbau“ von Weißenfels sind noch frischer. Am vorletzten Tag des vergangenen Jahres verlor er dort mit Bonn 67:80.

    Im Eurocup-Spiel im russischen Krasnodar haben die Ulmer am Mittwoch ohne vier Stammkräfte gespielt, die Personalsituation hat sich vermutlich leicht entspannt. Der zuletzt unter Magen-Darm-Problemen leidende David Krämer rannte jedenfalls am Freitag wieder quietschfidel durch die Halle im Neu-Ulmer Trainingszentrum. Katin Reinhardt warf auf einem Stuhl sitzend auf den Korb, an ein Comeback ist vorerst nicht zu denken. Auch der Einsatz des unter Rückenbeschwerden leidenden Isaac Fotu und des am linken Auge verletzten Patrick Miller ist in Weißenfels unwahrscheinlich.

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