Ein einziges Mal hatten die Fans in der Ratiopharm-Arena Grund zur Freude und das war bei dieser Nachricht vor dem Spiel: Per Günther verlängert seinen Vertrag beim Basketball-Bundesligisten um ein weiteres Jahr. Anschließend erlebte der Ulmer Anhang mit, wie sich die Mannschaft im vorletzten Spiel vor der gut zweiwöchigen Länderspielpause noch ein Stück weiter in ein tiefes Loch grub. Nach der 90:99-Niederlage in Gießen am Samstag vergeigten die Ulmer das Heimspiel gegen das Kellerkind aus Jena mit 90:97 und damit mit dem fast identischen Ergebnis.
Es gab noch eine weitere Parallele zwischen beiden Partien. In Gießen wie gegen Jena war das Ulmer Schicksal früh besiegelt. Im Heimspiel war bei einer 10:8-Führung nach drei Minuten noch alles im grünen Bereich, doch dann folgte ein fürchterlicher Ulmer Blackout. In der verbleibenden Spielzeit des ersten Viertels kam Ulm nur noch zu zwei Pünktchen von der Freiwurflinie durch Ra‘Shad James und Bogdan Radosavljevic. Die Gäste aus Thüringen bedankten sich mit einem 24:2-Lauf und führten auch dank ihrer sieben Dreier mit 32:12 nach diesem Spielabschnitt. „Wir haben ein sensationelles erstes Viertel gespielt“, stellte ihr Trainer Björn Harmsen fest und fügte an: „Wobei wir auch ein bisschen spielen konnten.“ Seine Mannschaft war wenig später noch ein bisschen weiter weg gezogen (39:15), ehe sich die Ulmer allmählich in diese Partie kämpften. Vor allem Dwayne Evans spielte mit zwölf Punkten im dritten und zehn im vierten Viertel eine starke zweite Halbzeit. Nach einem Treffer von James aus der Halbdistanz war Ulm fünfeinhalb Minuten vor Schluss tatsächlich wieder auf drei Punkte dran am Gegner (76:79).
Aber wenn die Basketball-Veteranen aus Jena etwas können, dann ist es die Verwaltung eines Vorsprungs. Wenn ein Spieler mit NBA-Erfahrung mithilft, dann fällt ihnen das natürlich noch ein bisschen leichter. Reggie Williams antwortete postwendend mit zwei Dreiern innerhalb von nicht einmal einer Minute, der fast 39 Jahre alte Immanuel McElroy legte einen nach und beim Stand von 88:76 für Jena war das Spiel durch. „Wir hätten den Sieg auch nicht verdient gehabt“, sagte der Ulmer Trainer Thorsten Leibenath
Beim Allstar-Spiel am 23. März in Trier sind drei Spieler von Ratiopharm Ulm dabei. Ismet Akpinar wurde von den Fans in die Startformation des Teams national gewählt, deren Trainer Frank Menz (Braunschweig) nominierte zudem den Ulmer Kapitän Per Günther. Der Berliner Aito Garcia Reneses, Trainer der internationalen Auswahl, nominierte Javonte Green.