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Basketball-Bundesliga: Üben, üben, üben – auch zu nächtlicher Stunde

Basketball-Bundesliga

Üben, üben, üben – auch zu nächtlicher Stunde

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    Patrick Miller hatte in Bamberg Probleme bei den Freiwürfen. Anschließend legte der Ulmer Spielmacher eine freiwillige Sonderschicht ein.
    Patrick Miller hatte in Bamberg Probleme bei den Freiwürfen. Anschließend legte der Ulmer Spielmacher eine freiwillige Sonderschicht ein. Foto: Horst Hörger

    So eine Einstellung wünscht sich jeder Trainer. Irgendwann gegen 23 Uhr in der Nacht war der Tross des Basketball-Bundesligisten Ratiopharm Ulm nach der Auswärtsniederlage in Bamberg am vergangenen Sonntag wieder in der Heimat angekommen. Patrick Miller macht sich postwendend auf den Weg in die Trainingshalle, um Freiwürfe zu üben. Zuvor hatte der Amerikaner im Ulmer Spielaufbau in der Brose-Arena bei elf Versuchen von der Linie siebenmal vergeben. Ryan Thompson hätte eigentlich allen Grund gehabt, Miller zu begleiten. Thompsons Ausbeute in Bamberg: Fünf Würfe aus dem Feld und zwei Treffer, ansonsten nicht viel. Knapp eine Woche zuvor hatte Thompson bei der 76:78-Niederlage in Bonn öfter geworfen, nämlich achtmal. Getroffen hat er gar nichts. Dieser Ryan Thompson ist 30 Jahre alt, er hat allein in Europa für acht Vereine gespielt. Mit Oostende war er Meister und Pokalsieger in Belgien, mit Bamberg deutscher Meister. Müsste man von einem Mann mit dieser Vita und dieser Erfahrung nicht erwarten, dass er sich in knappen Spielen zeigt und Verantwortung übernimmt? Sein Trainer Thorsten Leibenath widerspricht zumindest nicht: „Die Erwartungshaltung, dass da mehr kommt, die kann ich nachvollziehen.“ Sein Deutungsversuch: „Vielleicht ist Ryan ein Typ, der zu viel denkt.“ Der eben irgendwann einen Wurf nicht mehr nimmt, wenn zuvor ein paar Versuche daneben gegangen sind. Was Leibenath dafür an Ryan Thompson schätzt: „Er guckt immer zuerst auf den Mitspieler.“ Der Zweijahres-Vertrag des Amerikaners in Ulm läuft übrigens zum Ende der Saison ab. Gut vorstellbar also, dass er von Herbst an für Verein Nummer neun in Europa spielt.

    Ein bisschen üben sollten fast alle Ulmer zudem den Dreier. Im Schnitt treffen sie von draußen nur acht Würfe pro Spiel und damit so wenige wie in der Bundesliga ansonsten nur der Abstiegskandidat MBC. Die Nummer drei in dieser Statistik sind mit 10,5 Dreiern im Schnitt die Crailsheimer Merlins, die am Samstag (18 Uhr) zum Derby in die Ratiopharm-Arena kommen. Das Heimspiel gegen den Aufsteiger mit den drei ehemaligen Ulmern Konrad Wysocki, Joaschka Ferner und Philipp Neumann ist übrigens das auf nationaler und internationaler Ebene insgesamt 200. im Basketball-Tempel an der Neu-Ulmer Europastraße. Dieses Jubiläum sowie die Niederlagen gegen Bonn und Bamberg sollten Motivation genug sein für die Profis von Ratiopharm Ulm. Dwayne Evans bestätigt: „Zwei Spiele in Folge zu verlieren ist frustrierend und nichts, was man lange mit sich rumtragen will.“ Ein Selbstläufer wird das Derby aber sicher nicht für den Favoriten. Schließlich hat Crailsheim in dieser Saison unter anderem schon gegen Braunschweig und Bayreuth gewonnen. Leibenath erinnert zudem daran, dass Ulm sich auch gegen die anderen Abstiegskandidaten MBC, Bremerhaven und Jena durchaus schwergetan hat.

    Das nächste Ulmer Pflichtspiel wird dann erst am 30. März zu Hause gegen Braunschweig stattfinden. Da Alba Berlin durch einen 79:75-Sieg gegen Malaga im Eurocup ins Halbfinale gegen Andorra eingezogen ist, wurde der eigentlich auf den kommenden Dienstag angesetzte Ulmer Auftritt in der Hauptstadt auf unbestimmte Zeit verschoben. Am Wochenende danach legt die Basketball-Bundesliga wegen des Allstar-Spektakels in Trier ohnehin eine Pause ein.

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