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Basketball-Bundesliga: Nicht schön, aber erfolgreich

Basketball-Bundesliga

Nicht schön, aber erfolgreich

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    Gegen Crailsheim musste Basketball auch gearbeitet werden. Thomas Klepeisz demonstriert hier gegen den Crailsheimer Senkrechtstarter Sebastian Herrera, dass die Spieler von Ratiopharm Ulm das können.
    Gegen Crailsheim musste Basketball auch gearbeitet werden. Thomas Klepeisz demonstriert hier gegen den Crailsheimer Senkrechtstarter Sebastian Herrera, dass die Spieler von Ratiopharm Ulm das können. Foto: Kevin Voigt/Jan Huebner/Pool

    Am Montag war Archie Goodwin für die großen Töne zuständig gewesen, am Mittwoch war es Gavin Schilling. Der Center von Ratiopharm Ulm wurde im Interview mit Magenta-Sport gefragt, wer seine Mannschaft beim Saison-Abschlussturnier der Basketball-Bundesliga im Münchener Audi-Dome denn stoppen soll. Schillings selbstbewusste Antwort: „Wenn wir so spielen, dann kann uns keiner stoppen.“ Er dürfte damit in erster Linie die Ulmer Darbietungen gegen die Bayern und Oldenburg gemeint haben und nicht so sehr die Leistung unmittelbar zuvor gegen Crailsheim. Immerhin: Die Überraschungsmannschaft des Turniers gewann auch dieses Spiel mit 92:80 und machte damit vorzeitig den Einzug ins Viertelfinale klar.

    Für Platz eins in der Gruppe und damit die beste Ausgangsposition in den Play-offs reicht es, wenn entweder die Bayern am Freitag oder die Ulmer selbst am Montag gegen Göttingen gewinnen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird sowieso beides passieren.

    Was die Ulmer gegen die tapferen Crailsheimer ablieferten, das war nicht schön und es war gewiss keine Heldentat – aber es war effektiv und erfolgreich. Die in der vor drei Monaten abgebrochenen Hauptrunde noch so erfolgreiche Mannschaft aus der 34000-Einwohner-Stadt im Nordosten Baden-Württembergs kommt personell mittlerweile auf dem Zahnfleisch daher. Schon vor Turnierbeginn hatten sich Jan Span, Quincy Ford und Aaron Jones endgültig verabschiedet, jetzt sind Jeremy Morgan, Javontae Hawkins und DeWayne Russell verletzt. Die Merlins haben damit keinen einzigen Ausländer mehr zur Verfügung und sind eigentlich nicht konkurrenzfähig.

    Aber das ist eben Crailsheim – eine Mannschaft, die immer kämpft und nie aufgibt, wie auch der frühere Ulmer und der ehemalige Ulmer Konrad Wysocki im Halbzeit-Interview sagte. Zu diesem Zeitpunkt hieß es 52:52, nachdem die Merlins zuvor schon mit zehn Punkten geführt hatten (38:28). Mit dem Ergebnis zur großen Pause war nach Einschätzung des Ulmer Kapitäns Per Günther seine Mannschaft noch gut bedient, der Ulmer Trainer Jaka Lakovic stellte fest: „Wir haben das Spiel am Anfang zu leicht genommen.“ Aber als Beobachter hatte man nie das Gefühl, als könnten die Schützlinge von Lakovic die Partie verlieren und diese Einschätzung bestätigte sich. Vermutlich waren auch die Ulmer irgendwann in diesem dritten Spiel innerhalb von fünf Tagen müde – aber sie konnten das aufgrund ihrer personellen Möglichkeiten viel besser kompensieren als der Gegner und außerdem hat ja der Österreicher Thomas Klepeisz recht mit seiner Aussage: „Entscheidend ist, wie du mental mit dieser Müdigkeit umgehst.“ Siege gegen die Bayern und Oldenburg sind da vermutlich hilfreich.

    Letztlich brachte auch ein Crailsheimer 11:0-Lauf gegen Ende des Schlussviertels die Ulmer in keine größere Bedrängnis mehr. Sie brachten diesen Pflicht- und Arbeitssieg am Ende sicher nach Hause, ohne sich dabei zu sehr zu verausgaben und sie verteilten die Belastung auf viele Schultern: Keiner der Spieler stand viel länger als 25 Minuten auf dem Feld, sechs punkteten zweistellig, auch der Nachwuchs durfte ran. Herauszuheben ist allerdings das Double-Double von Derek Willis mit 14 Punkten und zwölf Rebounds.

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