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Basketball-Bundesliga: Henry mit unglaublicher Energie

Basketball-Bundesliga

Henry mit unglaublicher Energie

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    In der Schlussphase der Partie gegen Braunschweig gab der Ulmer Pierria Henry (am Ball, hier gegen Amin Stevens) mächtig Gas und riss seine Kameraden mit. Und so gewann seine Mannschaft gegen die Niedersachsen noch.
    In der Schlussphase der Partie gegen Braunschweig gab der Ulmer Pierria Henry (am Ball, hier gegen Amin Stevens) mächtig Gas und riss seine Kameraden mit. Und so gewann seine Mannschaft gegen die Niedersachsen noch. Foto: Horst Hörger

    Das Heimspiel gegen die Basketball Löwen Braunschweig schien am Samstagabend einfach nicht zu gewinnen zu sein, doch in den letzten vier Minuten hatte das Team von Ratiopharm Ulm plötzlich einen Lauf, der ihm nach einer lange Zeit zerfahrenen, nicht sehr niveauvollen, hart umkämpften Partie noch den 76:67-Sieg sicherte. In der Schlussphase gaben auch die Fans auf den Rängen mächtig Gas, was den Ulmer Trainer Thorsten Leibenath zu einem großen Kompliment veranlasste: „Das war das Lauteste, was wir in dieser Saison hier erlebt haben.“ Und seine Mannschaft spielte am Ende auch so intensiv wie vielleicht noch nie in dieser Runde. Sie war sich offensichtlich absolut bewusst, dass sie bei einer Niederlage im Kampf um die Play-offs einen klaren Rückschlag erleiden würde.

    Für die Wende in der Partie, die vorwiegend die Braunschweiger knapp in Führung liegend sah, sorgte in erster Linie Pierria Henry, der dabei von Taylor Braun exzellent unterstützt wurde. Drei Tage zuvor war Henry wohl noch so angeschlagen gewesen, dass er im Eurocup gegen Banvit Bandirma nicht auflaufen konnte, gestern brachte er vor allem im Schlussdurchgang eine unglaubliche Power aufs Spielfeld und riss seine Mannschaftskameraden mit. Der Amerikaner brachte den Ball, verteidigte mit höchster Energie, blockte Würfe des Gegners, klaute den Löwen den Ball, lief Schnellangriffe und setzte seine Kameraden gut ein. An seiner Seite lief auch Taylor Braun heiß.

    Aber es dauerte, bis sich das wirklich auswirkte. Die Niedersachsen lagen nach der Halbzeitpause (37:35) eigentlich immer leicht in Führung. Maximal sieben Punkte betrug ihr Vorsprung (50:43), dann wurde es etwas weniger, aber bis zur 36. Minute bissen sich die Ulmer am stark verteidigenden Gegner die Zähne aus. Braunschweig hatte auf alles, was die Ulmer zu bieten hatten, eine Antwort parat. „Wir haben über 36 Minuten ohne zu glänzen das Spiel kontrolliert“, sagte Löwen-Trainer Raoul Korner, und Thorsten Leibenath konnte ihm nur beipflichten. In der 36. Minute führte Braunschweig mit 64:60. Und dann platzte bei den Gastgebern der Knoten. Schlagartig. Ulm griff an, Braun brachte seine Mannschaft mit 65:64 in Führung (38.), Per Günther ließ einen seiner drei erfolgreichen Dreier folgen (68:64/39.), und dann vergab der bullige Gästecenter Kenneth Frease zwei Freiwürfe. Jetzt tobten die Fans, die ihr Team schon vorher super unterstützt hatten. Raymar Morgan, der ebenfalls ein ganz starkes Spiel machte und mit 23 Punkten erfolgreichster Ulmer Korbschütze war, und Henry stellten das Ergebnis auf 72:64. Die Ulmer hatten eine 12:0-Serie hingelegt und die Partie ruckzuck gedreht. Da war den Niedersachsen Hören und Sehen vergangen. Schließlich sorgte Pierria Henry, der ganz klar sein bisher bestes Spiel im Ulmer Dress abgeliefert hatte, mit zwei verwandelten Freiwürfen für den Schlusspunkt in der von beiden Seiten mit großer Leidenschaft und enormem Kampfgeist geführten Partie.

    Für Basketball-Feinschmecker war die Begegnung allerdings nichts. Vor allem in der ersten Halbzeit gab es phasenweise ein Kraut-und-Rüben-Spiel. Spielerische Feinheiten blieben auf der Strecke, die Partie lebte vom Kampf. Am Ende konnte Thorsten Leibenath aber sogar mit der miserablen Dreierquote von 14 Prozent und der mäßigen Freiwurfquote von 66 Prozent leben. Von draußen traf nur Per Günther drei seiner acht Versuche. Bei allen seinen Mitstreitern hieß es da Fehlanzeige. „Wir haben trotzdem einen Weg gefunden“, freute sich der Ulmer Trainer. „Der wichtigste Dreier kam von Per Günther, und der war drin.“ Es war der Dreier zum Ulmer 68:64. „Und Pierria Henry hat am Ende Derek Needham den Zahn gezogen“, hatte Leibenath noch großes Lob für seinen zweiten Spielmacher übrig. Sein Gegenüber hingegen ärgerte sich: „Das ist nicht die Art und Weise, wie wir aus einem Spiel rausgehen sollten.“

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