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Basketball-Bundesliga: Großartiger Sieg trotz Ohlbrechts Pech

Basketball-Bundesliga

Großartiger Sieg trotz Ohlbrechts Pech

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    Raymar Morgan, Augustine Rubit und Chris Babb (von links) führen ihren verletzten Mannschaftskameraden Tim Ohlbrecht (Mitte) vom Feld. Für diesen war die Partie dann gelaufen, womöglich fällt er länger aus.
    Raymar Morgan, Augustine Rubit und Chris Babb (von links) führen ihren verletzten Mannschaftskameraden Tim Ohlbrecht (Mitte) vom Feld. Für diesen war die Partie dann gelaufen, womöglich fällt er länger aus. Foto: dpa

    Die Basketballer von Ratiopharm Ulm haben sich durch Weihnachten nicht aus ihrem Rhythmus bringen lassen. Auch nicht durch das Fehlen von Spielmacher Per Günther und die Verletzung von Tim Ohlbrecht während des Spiels: Mit einer bemerkenswerten Leistung gewannen sie gestern Abend die Bundesligapartie beim FC Bayern München verdient mit 87:79 (41:40). Damit sind die Ulmer weiterhin ungeschlagen und führen die Tabelle an.

    Die erste Hälfte war genauso ausgeglichen, wie es das Ergebnis von 40:41 nach 20 Minuten ausdrückt. Zunächst hatten die Bayern leichte Vorteile, konnten ihren Gegner aber nie beherrschen. Dann kam Ulm gut ins Spiel und übernahm mehr und mehr die Initiative. Obwohl Per Günther wie schon zuletzt gegen Würzburg wegen seiner Nackenblessur fehlte, wirkte das Team von Trainer Thorsten Leibenath recht souverän, holte die Führung und lag in der 7. Minute mit 19:11 vorne. Nun hatten die Ulmer leichte Vorteile, vor allem weil sie besser ihre Drei-Punkte-Würfe trafen als die Münchner.

    Das hielt bis zu dem Schreckmoment in der 13. Minute an. Dann blieb Nihad Djedovic im Vorbeirennen am Ulmer Center Tim Ohlbrecht hängen, der stürzte zu Boden und blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen. Es war sofort klar, dass ihm Schlimmeres passiert sein muss. Mit sorgenvollem Gesicht beobachtete Leibenath, der kurz zuvor ein technisches Foul wegen allzu starkem Reklamieren kassiert hatte, wie Ohlbrecht von seinen Mannschaftskameraden aufgeholfen, vom Feld und dann aus dem Halleninnenraum geführt wurde. Gemäß ersten Diagnosen hat sich Ohlbrecht eine Kreuzbandverletzung zugezogen. Es bleibt abzuwarten, wie schwer sie ist und wie lange der Center ausfallen wird.

    Es war nicht zu übersehen, dass die Verletzung von Ohlbrecht bei seinen Mitspielern Wirkung zeigte. Vier Minuten lang waren sie durcheinander. Aus einer leichten Führung wurde ein Sieben-Punkte-Rückstand (29:36). Dann hatten sich die Spieler beruhigt und konzentrierten sich wieder nur auf ihr Spiel. „Wir wurden kleiner, als Tim draußen war“, sprach Karsten Tadda nachher gewisse Größennachteile an. „Aber wir haben extrem als Mannschaft gekämpft. Wir haben eine sehr gute Teamchemie.“ Das wurde nun richtig deutlich. Jeder kämpfte und rannte und half dem anderen. Aber auch nachdem die Ulmer die Führung zurückgeholt hatten (38:36) blieb es eng. Bis zum 52:59 hatte das Team von Thorsten Leibenath die Nase vorne. Die anschließende Führung der Bayern konterten die Ulmer und lagen gleich wieder mit 59:54 vorne. Vor dem Schlussdurchgang betrug ihr Vorsprung aber nur einen Zähler (59:58).

    Dass Ulm letztlich auch vor den Augen des enttäuschten BayernChefs Uli Hoeneß als Sieger aus der Halle ging, lag zumindest zum Teil daran, dass das Team besser die Dreier traf als der Gegner – immerhin 50 Prozent gegenüber 27 Prozent der Münchner – und daran, dass es an Spielintensität noch etwas zulegen konnte, was dem FCB nicht gelang. Bayern-Spieler Danilo Barthel gab später zu: „Wir waren zu sehr auf 1:1-Situationen fokussiert und dann ist uns auch ein bisschen die Puste ausgegangen.“

    Obwohl im letzten Viertel Augustine Rubit sein viertes und Taylor Braun sogar sein fünftes Foul kassierten, die Schwierigkeiten also noch etwas größer wurden, spielten die Ulmer nun ihr Pensum überlegen herunter. Aus dem knappen Vorsprung zu Beginn des letzten Viertels machten sie eine Neun-Punkte-Führung (72:63), nachdem Karsten Tadda und Da’Sean Butler kurz hintereinander zwei Dreier im Münchner Korb versenkt hatten. Da waren noch fünf Minuten zu spielen und Ulm war auf dem besten Weg, das Ding nach Hause zu bringen. Die Gastgeber wollten sich noch nicht geschlagen geben, aber ihnen fehlte offensichtlich die Energie, den Hebel noch einmal umzulegen. Am Ende versuchten sie nicht mehr alles, sondern akzeptierten die Niederlage – ihre erste Heimpleite in der laufenden Saison.

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