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Amateurfußball: Sie bleiben wohl ausgesperrt

Amateurfußball

Sie bleiben wohl ausgesperrt

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    Seit mehr als fünf Monaten sind die Plätze für Amateurfußballer gesperrt und daran wird sich so bald nichts ändern – wohl auch nicht im Bezirkspokal.
    Seit mehr als fünf Monaten sind die Plätze für Amateurfußballer gesperrt und daran wird sich so bald nichts ändern – wohl auch nicht im Bezirkspokal.

    Der Württembergische Fußball-Verband (WFV) hat am Freitag zwar prinzipiell entschieden, dass die Saison im Amateurbereich abgebrochen wird. Aber ein Hintertürchen hat der WFV einen Spalt weit offen gelassen: Ob im Pokal weiter gespielt wird, das wird vor Ort entschieden – also in den Bezirken. Vorsitzender des Bezirks Donau/Iller ist Manfred Merkle und er sagt: „Ich befürchte, dass wir nicht spielen dürfen, selbst wenn wir das wollen.“ Die ersten drei Runden wurden im vergangenen Herbst ausgetragen, vier weitere müssten also bis spätestens 4. Juli noch gespielt werden. Dafür müssten mindestens zwei Wochen veranschlagt werden, etwa vier weitere Wochen sollten sich die Mannschaften nach einer ewig langen Pause von mehr als sechs Monaten vorbereiten. Die Politik müsste also spätestens Mitte Mai wieder Training mit Körperkontakt erlauben und danach sieht es derzeit ganz und gar nicht aus.

    Aber zunächst sollen die noch im Bezirkspokal vertretenen Vereine sagen, ob sie überhaupt weiterspielen wollen. Der Aufwand ist schließlich erheblich: Das Training muss hochgefahren und die Plätze müssen gerichtet werden. Das alles für einen Wettbewerb, der vor Corona so nebenher gelaufen ist – und der für die Hälfte der verbliebenen Mannschaften nach einer einzigen Partie auch schon wieder beendet wäre. Harry Haug sieht hier nicht das Problem. Er ist Trainer des TSV Buch, die zweite Bucher Mannschaft hat in der vergangenen Saison den Bezirkspokal überraschend gewonnen. Haugs These: Wenn Fußballer Fußball spielen dürfen, dann tun sie das – ob das nun Partien im Bezirkspokal sind oder Freundschaftsspiele, die er sich selbst für seine Landesligamannschaft für die Vorbereitung auf die neue Saison wünscht. Aber auch Haug befürchtet, dass Fußball gar nicht gespielt werden darf und dass sich das Thema Bezirkspokal somit von selbst erledigt.

    Bei seiner Tagung am Freitag hat sich der WFV zudem einmal mehr mit dem sperrigen Thema einer Reform des Spielsystems und der Verbandsstruktur beschäftigt. Das Präsidium, der Vorstand und die 16 Bezirksvorsitzenden waren mit großer Mehrheit dafür, beschließen muss die Änderungen ein außerordentlicher Verbandstag, der im ersten Halbjahr 2022 als Präsenzveranstaltung über die Bühne gehen soll. Dann werden auch die Folgen der bis dahin hoffentlich überwundenen Corona-Pandemie für den Amateurfußball besprochen. Der für Ende Juli dieses Jahres geplante ordentliche Verbandstag soll als virtuelle Versammlung geplant und durchgeführt werden – ohne Diskussion und Abstimmung über die Verbandsstruktur. Die Änderungen werden voraussichtlich zur Saison 2024/25 wirksam.

    Für die Vereine im Bezirk Donau/Iller sind das sehr gravierende Änderungen, denn sie sind nicht länger unter sich, sondern bekommen Zuwachs aus dem Raum Ehingen. Derzeit geht es um 26 Mannschaften, die vorwiegend in die Bezirksliga Donau/Iller sowie die Alb- und Donaustaffeln der Kreisligen integriert werden sollen. Die Iller-Staffeln werden voraussichtlich weniger betroffen sein.

    Kerninhalt der Reformen ist ein Spielsystem mit einer Verbandsliga, vier Landesligen und künftig nur noch zwölf statt bisher 16 Bezirksligen. Entsprechend soll es auch nur noch zwölf Bezirke geben.Handlungsbedarf sieht der Verband wegen der rückläufigen Mannschaftszahlen, gerade bei den A- und B-Junioren und vor allem im ländlichen Raum.WFV-Präsident Matthias Schöck kennt natürlich die Konsequenzen der Reformen, er hat jedoch keinen Zweifel an deren Notwendigkeit: „Das bestehende Spielsystem hält den Anforderungen eines fairen, leistungsorientierten Wettbewerbs nicht länger stand. Eine Weiterentwicklung des Spielsystems und damit verbunden der Verbandsstruktur bringt vorübergehend Härten mit sich, ist aber unumgänglich.“

    In den kommenden Monaten will der Verband weitere Überzeugungsarbeit bei den Vereinen leisten.

    Das Versprechen: Stärken und Schwächen sowie Konsequenzen der vorgeschlagenen Reformen werden transparent dargelegt.

    Viele Informationen rund um die Reformen gibt es unter www.zukunftwfv.de

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