Während der warmen Sommermonate kann man an den Filzinger Badeseen schwimmen, entspannen, lesen, sonnenbaden – oder eben auch angeln. Zwischen all den Badegästen auf den Liegewiesen lässt sich in Schattenbereichen der eine oder andere Angler entdecken. Vor allem morgens und abends sind sie aktiv und genießen die artenreichen Gewässer: Diese Fische ziehen die Angler aus den Filzinger Seen.
Für Pit Gayer ist das Angeln in Filzingen wie ein Kurzurlaub
„Ich gehe auf Karpfen“, ruft Pit Gayer, der am kühlen Sommerabend am See sitzt und sein Anglerglück versucht. Der passionierte Angler erzählt, dass er Mitglied im Fischereiverein Altenstadt ist und als Jugendwart für die Fischerjugend Verantwortung trägt. Wenn er am See ankommt, um die Nacht dort zu verbringen, sieht das ein wenig nach Camping aus. Im Autohänger liegen Zelt, Schlafsäcke, Klappstühle, Proviant und natürlich die Angelausrüstung. „Man kann abends noch angeln, dann grillen und gemütlich essen, den Abend genießen und nach der Nacht im Zelt am Morgen gleich wieder die Angel auswerfen“, sagt er.
Pit Gayer setzt so eine entspannte Angeltour im Hinblick auf den Erholungsfaktor mit einem Kurzurlaub gleich. Dass derzeit deutlich mehr Badegäste an die Fischgewässer des Altenstadter Fischereivereins kommen, merke man schon. Doch Konflikte gebe es eher selten. Das kommt daher, dass die Badegäste Vorrang haben. Diese Direktive sei auch vom Verein so vorgegeben. Kommt es doch einmal zu einer Begegnung zwischen Schwimmer und Angler, hilft Gayer zufolge ein ruhiges und sachliches Gespräch meist weiter. Beeinträchtigungen durch Schwimmer gebe es allerdings ohnehin kaum.
Anglerglück für Pit Gayer: Am See sitzen und die Natur genießen
Die Fangquote sei gut, erzählt Gayer. „Wenn ein Fisch Hunger hat, dann beißt er auch an.“ Im Hinblick auf die größeren Fische, die von den Vereinsmitgliedern während der Saison gefangen werden, seien bis zu 1,20 Meter lange Hechte dabei, 85 Zentimeter große Zander oder auch mal ein 1,8 Kilogramm schwerer Karpfen, der dann stattliche 1,10 Meter misst. Zurzeit sind es Zander, Aal und Karpfen, für die die Angelruten ausgeworfen werden. Gefahr für die Badegäste durch die beträchtlich großen Raubfische bestehe nicht.
Für Pit Gayer liegt das Angelglück nicht darin, möglichst viele oder einen möglichst großen Fisch zu fangen. „Unheimlich entspannend ist es am See zu sitzen, Vögel oder einen Biber zu beobachten und auf die Natur und die vielen Geräusche und Laute zu achten.“ Wenn er nach einem anstrengenden Arbeitstag abends noch zum Angeln an den See fährt, sei es ihm manchmal sogar recht, wenn kein Fisch anbeißt. „Schließlich muss jeder Fang anschließend weiterverarbeitet oder zumindest für das Tiefgefrieren vorbereitet werden.“
Auch Jungfischer sind an den Filzinger Badeseen unterwegs
Den Aufenthalt in der Natur und am See schätzt auch Tochter Felicita. Für die Zwölfjährige ist Angeln die ideale Gelegenheit, um Schulstress und Alltag hinter sich zu lassen. Besonderen Spaß macht ihr dies zusammen mit der Vereinsjugend. Bedingt durch Corona finden allerdings derzeit keine Treffen statt. Die Jungfischer können nur mit Eltern oder Verwandten zum Angeln an den See gehen.
Während die Badegäste abends die Liegewiesen wieder verlassen, bauen Vater und Tochter ihre Ausrüstung auf. Ihre Lieblingsplätze sind unter der großen Eiche oder auf der Halbinsel, die von flachem Gewässer umgeben ist.
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