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Senden: Wie kann die Kreuzung am Schulzentrum verbessert werden?

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Wie kann die Kreuzung am Schulzentrum verbessert werden?

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    Der Stadtrat hat erneut über die Verkehrsführung an der Kreuzung Lange Straße/Bachstraße/Grundweg diskutiert (unten rechts im Bild).
    Der Stadtrat hat erneut über die Verkehrsführung an der Kreuzung Lange Straße/Bachstraße/Grundweg diskutiert (unten rechts im Bild). Foto: Alexander Kaya (Archivbild)

    Viele Autos, viele Schüler, viele Busse: Die Kreuzung Bachstraße/Grundweg in Senden ist eine Stelle, die verkehrstechnisch dringend verbessert werden müsste. Vor allem, weil sowohl Schüler als auch Autos und Busse zukünftig mehr werden, denn im Schulzentrum wird eine neue Grundschule gebaut, und das Baugebiet in Wullenstetten wächst ebenso. Schon seit Jahren versuchen Kommunalpolitiker und Verkehrsfachleute, die Situation zu ändern – bisher ohne Erfolg. Auch eine aktuelle Untersuchung zeigt: Eine Verbesserung ist nicht wirklich machbar. Der Stadtrat hat über diese Stelle nun erneut diskutiert.

    Verkehrsplaner Michael Preuß von Modus Consult hat dem Sendener Gremium in der jüngsten Sitzung die Ergebnisse der neuesten Untersuchung vorgestellt – und ist auf Ernüchterung gestoßen. Das Positive sei, dass die derzeit vorfahrtsgerichtete Kreuzung keinen Unfallschwerpunkt darstelle, so Preuß. Dennoch sei es "keine einfache Kreuzung" wegen der vielen verschiedenen Verkehrsteilnehmer, die natürlich alle andere Interessen und Sicherheitsbedürfnisse haben. Wegen des Schulzentrums laufen dort vor allem zum Start und Ende des Unterrichts Schülerinnen und Schüler jedes Alters – sobald die neue Grundschule gebaut ist, kommen sogar die ganz Kleinen dazu. Zudem seien die Radwege, die auf Höhe der Kreuzung von der einen auf die andere Straßenseite wechseln, problematisch. Zudem werden auf längere Sicht mehr Autos fahren, spätestens, wenn das neue Baugebiet fertiggestellt ist. Das Büro hat mehrere Varianten untersucht, um die Situation für die Zukunft zu verbessern. 

    Ein Kreisverkehr wäre die beste Option in Senden

    Am besten schneidet ein Kreisverkehr mit umlaufenden Radwegen ab. Preuß zeigte die Vorteile auf: Der 2016 wurde ein Kreisverkehr an dieser Stelle vom Stadtrat beschlossen, der jedoch zwei Jahre später am Finanziellen scheiterte und verschoben wurde.

    Eine Alternative dazu wäre ein Minikreisel mit einer überfahrbaren Mittelinsel. Dieser niedrige Mittelteil verhindere jedoch kein "Durchschießen", sagte Preuß. Deswegen sei die Geschwindigkeit höher als bei dem normalen Kreisverkehr. Man müsse jedoch einiges beachten, damit Busse durchkommen und auch Sicherheit für Radler und Fußgänger gewährleistet sei. Vor allem für Radler wäre der Kreisel schwierig, so Preuß. Normalerweise fahren diese bei so einem Kreisverkehr einfach auf der Straße mit. In Senden sei das Problem jedoch, dass die Radwege im Kreuzungsbereich die Straßenseite wechseln, was in einem

    Eine Ampel schneidet nicht so gut ab

    Eine Ampelanlage ist die zweite Option für die Kreuzung am Schulzentrum. In dem Fall wären keine zusätzlichen Fahrspuren nötig (und damit auch keine weiteren Flächen). Man müsste lediglich die Ecke am Grundweg und Lange Straße für den Busverkehr etwas ausweiten, so Preuß. Die Ampel wird auf zwei Phasen geschaltet, die je nach Verkehrsaufkommen gesteuert werden können. Negativ wäre die Möglichkeit langer Rückstaus in die Lange Straße und Bachstraße. Zudem gehen Autofahrer bei Ampeln noch schnell aufs Gas, wenn diese auf Gelb schaltet, was gefährlich für Schüler sei. Die Kosten belaufen sich hier (ebenso reine Baukosten netto) auf 200.000 bis 300.000 Euro bei vier bis sechs Wochen Bauzeit. Preuß empfahl, die derzeitige Situation zu belassen und die Kreuzung besser zu beleuchten oder mit einem Zebrastreifen zu arbeiten. 

    Die Stadträte zeigten sich enttäuscht von den Ergebnissen der Untersuchung. "Man kann mit gar nix zufrieden sein", sagte Edwin Petruch (Freie Wähler). Er brachte den Vorschlag, als letztes Mittel über eine Enteignung nachzudenken, um den normalen Kreisverkehr bauen zu können. Die Bürgermeisterin kritisiere das, und Kämmerer Manuel Haas zweifelte daran, dass man damit durchkommt. "Eigentum wird in Deutschland sehr hochgehalten, ich glaube nicht, dass das Aussicht auf Erfolg hätte", sagte Haas. Vor Gericht sei immer die Frage, ob es Alternativen gebe. "Und die gibt es meiner Ansicht nach." Theo Walder (CSU) sprach sich für die Ampelanlage aus, da die anderen Umbauten nicht infrage kommen, "und irgendwas muss man machen". Parteikollege Michael Hanser schlug dagegen vor, nochmals den Mini-Kreisverkehr in den Blick zu nehmen. "Wir wollen doch an der Stelle nichts bauen, das nicht viel besser ist, als der Istzustand. Lieber planen wir noch mal den Minikreisel neu." Planer Preuß soll nun untersuchen, ob man die Mitte des Minikreisels so Richtung Süden verschieben könnte, dass er keine privaten Flächen tangiert. Der Stadtrat beschloss, den Minikreisel nochmals vertieft zu untersuchen und die Ergebnisse erneut vorzulegen. 

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