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Senden: Stoffmarkt zieht die Massen in die Sendener Innenstadt

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Stoffmarkt zieht die Massen in die Sendener Innenstadt

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    Bot alles, was das Herz begehrt und zum Nähen benötigt wird: Der Stoffmarkt hat in Senden eine gelungene Premiere gefeiert.
    Bot alles, was das Herz begehrt und zum Nähen benötigt wird: Der Stoffmarkt hat in Senden eine gelungene Premiere gefeiert. Foto: Thomas Vogel

    Ein beachtlicher Andrang herrschte bereits kurz nach der Eröffnung am späten Vormittag: Der Deutsch-Holländische Stoffmarkt entpuppte sich am Sonntag als ein veritabler Besuchermagnet. Er tauchte Sendens Haupteinkaufsstraße in einen farbenfrohen Budenzauber mit teils begehbaren Ständen, in deren Warenwelten es sich eintauchen ließ wie auf einem Bazar. Dominierten an dem einen die gedeckteren Töne, waren am nächsten die Motive an Gobelin-Design angelegt oder von Comic-Bildern überzogen. Der übernächste vertrat die Quietschfarben, der daneben propagierte gediegene Zeitlosigkeit.

    Abgesehen vom Stoffmarkt gab es Sonntag auch eine Herbstmesse im Sendener Bürgerhaus

    An den dicht gereihten Ständen gab es nicht nur Stoffe aller Art, sondern auch Kurzwaren wie Knöpfe, Bordüren, Bänder, Reißverschlüsse oder Vorlagen zum Aufbügeln. Kurzum alles, was das Herz all derer begehrt, die dem Näh-Hobby verfallen sind. Gleichzeitig gab es im Bürgerhaus noch eine kleine Herbstmesse, deren Schwerpunkt auf den Bereichen Beauty, Deko und Schmuck lag.

    Der Deutsch-Holländische Stoffmarkt tauchte Sendens Haupteinkaufsstraße am Sonntag in einen farbenfrohen Budenzauber – und entpuppte sich als Besuchermagnet.
    Der Deutsch-Holländische Stoffmarkt tauchte Sendens Haupteinkaufsstraße am Sonntag in einen farbenfrohen Budenzauber – und entpuppte sich als Besuchermagnet. Foto: Thomas Vogel

    Nicht wegzudiskutieren: Auf dem Markt herrschte ein ziemlicher Frauenüberschuss. Männer fanden sich zwar auch im Getümmel, doch vorwiegend in der Funktion als Lastenträger.

    Bisher machte der Deutsch-Holländische Stoffmarkt in Ulm Station, wenn er in die Region kam

    Den Deutsch-Holländischen Stoffmarkt gibt es seit 2005. Er ist nicht der einzige seiner Art, eine Art Tournee-Unternehmen für einschlägige Anbieter, das übers Jahr an 45 Standorten im ganzen Land gastiert. Bislang war der Markt, wenn er in der Region Station machte, in Ulm und speziell auf dem Ikea-Parkplatz beheimatet.

    Der Gewerbeverband Senden hat ihn von dort weggelotst, um etwas für die Belebung von Sendens Innenstadt zu tun, die auch schon einmal bessere Zeiten hatte. Nicht recht gezündet hatte dort das die vergangenen Jahre verfolgte Jahrmarkts-Konzept. Der Neustart in neuem Gewand aber, der hat richtig eingeschlagen.

    Stoffmarkt ist in Senden übersichtlicher als in Ulm, finden Besucherinnen

    Warum, das brachte eine kleine Umfrage unter Besucherinnen ans Licht. Katrin und Ulrike aus Ulm, Mutter und Tochter (den Nachnamen nennen sie nicht) sind voll des Lobes. Durch den Umzug sei der Markt sogar noch besser, „weil übersichtlicher“, geworden. Sie selbst würden gar nicht nähen, „wir lassen“.

    Der Inhalt ihrer Taschen werde sich auf diese Weise in einen Stoffbezug und allerhand Kleidungsstücke verwandeln. „Wir sind keine Internet-Käufer“, fügen sie noch hinzu, „Stoffe muss man sehen und fühlen, um sie beurteilen zu können.“ Da zuletzt immer mehr Geschäfte mit solchem Angebot verschwunden seien, seien auch die Gelegenheiten dazu immer weniger geworden.

    An den dicht gereihten Ständen gab es beim Stoffmarkt in Senden nicht nur Stoffe aller Art, sondern auch Kurzwaren wie Knöpfe, Bordüren, Bänder, Reißverschlüsse oder Vorlagen zum Aufbügeln.
    An den dicht gereihten Ständen gab es beim Stoffmarkt in Senden nicht nur Stoffe aller Art, sondern auch Kurzwaren wie Knöpfe, Bordüren, Bänder, Reißverschlüsse oder Vorlagen zum Aufbügeln. Foto: Thomas Vogel

    „In Österreich“, wo sie heute lebe, „gibt es keine solchen Märkte.“ Ihren Besuch in Ulm, der alten Heimat, hat Verena Kohn daher zu einem Abstecher nach Senden genutzt, um ihren Bedarf zu decken. „Tolle Auswahl, und es ist billiger als anderswo“, nennen Sandra Knoll und Stephanie Braunmüller ihren Beweggrund für den Marktbesuch. Die Taschen der beiden Freundinnen aus Vöhringen sind gut gefüllt, sie nähen selbst „und aus Passion“ und waren unter anderem auf der Suche nach einem speziellen Reißverschluss und besonderen Knöpfen. „Erfolgreich“, wie sie freudig erzählen.

    Im Frühjahr soll der Stoffmarkt wieder nach Senden kommen

    Dass man Stoffe zwischen den Fingern reiben sollte, um ihre Eigenschaften erfassen zu können, darin pflichtet Verena Kohn bei, die aus der Laupheimer Gegend angereist ist. Sie sagt, Märkte wie diese böten ihr die beste Schulung in Stoffkunde, weshalb sie seit Jahren keinen davon in der Gegend auslasse.

    Die Stoffe verwandelt sie vornehmlich in Kleidung für ihre Kinder. Wie lange der eingekaufte Vorrat nun reiche? Ihre Antwort fällt salomonisch aus: „Nach dem Stoffmarkt ist vor dem Stoffmarkt.“ Im Frühjahr soll laut Ankündigung des Gewerbeverbands ja bereits der nächste in Senden stattfinden.

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