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Senden: Pavillons sollen den Bahnhofsvorplatz in Senden schmücken

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Pavillons sollen den Bahnhofsvorplatz in Senden schmücken

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    Mehrere Pavillons statt des alten Bahnhofsgebäudes und neue Bushaltestellen sehen die Pläne für den neuen Bahnhof und dessen Umfeld in Senden vor. Die Bushaltestelle im Osten am Stadtpark soll jedoch weiter nördlich gelegt werden.
    Mehrere Pavillons statt des alten Bahnhofsgebäudes und neue Bushaltestellen sehen die Pläne für den neuen Bahnhof und dessen Umfeld in Senden vor. Die Bushaltestelle im Osten am Stadtpark soll jedoch weiter nördlich gelegt werden. Foto: Agentur BahnStadt GbR/stationova GmbH, Berlin (Archivgrafik)

    Sendens Bahnhof soll in Zukunft die Mobilitätsdrehscheibe der Region sein. Derzeit baut die Deutsche Bahn fleißig den kürzlich wurde der Fußgängersteg über die Gleise installiert. Wenn der Bahnhof in modernem Glanz erstrahlt, soll auch die Umgebung nicht zurückstecken. Deswegen plant die Stadt Senden parallel ein neues Bahnhofsumfeld. Dazu wurden nun die ersten Pläne im Stadtrat vorgestellt und gebilligt. Das Ziel ist, alles auf die Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs zu optimieren. Die Wege vom Bus zum Zug und umgekehrt werden also die kürzesten am neuen Bahnhof sein.

    Wenn alles rund um den Bahnhof einmal fertig ist, soll das Gebiet eine Drehscheibe für den öffentlichen Nahverkehr in der gesamten Region sein. Sieben Bushaltestellen, erneuerte Bahngleise mit barrierefreier Anbindung über den Fußgängersteg samt Aufzug, Taxistände, zahlreiche Abstellmöglichkeiten für Fahrräder sowie Parkplätze. Das alles hübsch hergerichtet – oder "filigran und leicht", wie es FWG-Chef Edwin Petruch bezeichnete. Vonseiten der Bahn, die sich um den technischen Umbau der Bahnanlagen kümmert, läuft alles: Ein Jahr früher als geplant wird Ende 2022 der umgebaute Bahnhof Senden in Betrieb gehen. Nur auf die Aufzüge müssen die Reisenden noch etwa sechs Monate länger warten. Ab Ende 2023 kommt dann ein neues Fahrplankonzept mit zusätzlichen Fahrten zwischen Senden und Weißenhorn in der Hauptverkehrszeit. Parallel dazu wird ab Ende 2023 auch das Busangebot im Raum Senden/Weißenhorn neu geordnet.

    Östlich und westlich der Bahnlinie in Senden wird umgebaut

    So schnell wird es im Gebiet rund um den Bahnhof nicht gehen, doch die Sendener Stadträtinnen und Stadträte haben nun die Vorentwürfe gebilligt. Damit kann Planer Roland Neumann, der laut eigenen Angaben seit 25 Jahren nichts anderes macht als Bahnhöfe und deren Umfelder, weiterarbeiten. Sein Vortrag stieß dann auch auf Begeisterung und breite Zustimmung. Das Gebiet teilt sich grob gesagt auf zwei Bereiche auf: östlich der Bahnlinien am Landgrabenweg/Stadtpark und westlich entlang der Bahnhofstraße. Auf beiden Seiten gibt es Parkplätze für Autofahrer (insgesamt 65) und Radler (mindestens 180, je nach Ausführung erweiterbar). Zudem östlich eine Bushaltestelle und westlich insgesamt sechs Haltestellen verteilt auf zwei Standorte. Entscheidend sei der zentrale Buspavillon direkt vor dem Fußgängersteg. Damit sei der kürzeste Weg für Zug- und Busreisende gewährleistet, so Neumann. Auch die Radstellplätze kommen so nah wie möglich an die Gleise.

    Kleine Pavillons mit begrünten Dächern sollen das Bild am neuen Bahnhofsumfeld in Senden prägen.
    Kleine Pavillons mit begrünten Dächern sollen das Bild am neuen Bahnhofsumfeld in Senden prägen. Foto: Agentur BahnStadt GbR/stationova GmbH, Berlin

    Das Herzstück am Bahnhof wird aber ein kleiner Servicepavillon werden, der ein Café beherbergen könnte. Zudem soll es dort eine Postfiliale, eine öffentliche Toilette, einen Warteraum und einen Ticketschalter geben. Die einzelnen Pavillons erhalten eine Fassade im Lamellen-Look und ein begrüntes Dach, auf dem auch eine Photovoltaikanlage machbar wäre. Dies alles soll barrierefrei gebaut werden – und zwar auch im psychologischen Sinn: "Wir wollen keine Angsträume schaffen", erklärte der Planer. Der Donau-Iller-Nahverkehrsverbund hat sich außerdem einen kleinen Aufenthaltsraum mit Toilette für Busfahrer gewünscht. Dieser soll auch Platz auf dem Gelände finden. Die Busfahrer seien oft stundenlang unterwegs ohne eine Möglichkeit, auf die Toilette gehen zu können, so Bürgermeisterin Claudia Schäfer-Rudolf.

    Kostenschätzung für das Gebiet liegt bei sieben Millionen Euro

    Die Straßenbereiche in der Nähe zum Fußgängersteg werden planmäßig gepflastert. Dadurch seien die Autofahrer langsamer unterwegs und aufmerksamer, so Neumann. Denn gerade im Landgrabenweg sei die Straßen-Gehweg-Situation etwas beengt, sodass sich die beiden Gruppen den Raum teilen müssen – doch mehr Platz sei schlichtweg nicht vorhanden. Mit der Genehmigung der Vorplanung wird das Büro nun in Grundstücksverhandlungen mit der Bahn gehen, dafür ist ein Jahr eingeplant. Wenn alles nach Plan läuft, können die Arbeiten Ende kommenden Jahres ausgeschrieben werden, so Neumann.

    Was das Ganze am Ende kosten wird, ist unklar. Die Schätzungen liegen derzeit bei insgesamt rund sieben Millionen Euro. "Wir können aber überhaupt nicht sagen, wie es in den kommenden Jahren weitergeht", sagte Neumann. Auch in Sachen Förderung gibt es noch Klärungsbedarf. Der Regierung von Schwaben seien im Entwurf zu wenig städtebauliche Aspekte enthalten, deswegen sei eine Förderung in dem Bereich unwahrscheinlich. Bürgermeisterin Claudia Schäfer-Rudolf bestätigte das. "Es war aber von Anfang an klar für uns, dass der Städtebau hinter der Funktionalität zurückstehen muss." Doch man befinde sich weiterhin in Gesprächen, möglicherweise komme wegen der guten Verkehrsplanung nun stattdessen eine Förderung in diesem Bereich infrage, so Schäfer-Rudolf. Hinter dieser Marschrichtung stehen auch die Räte, die bis auf einige kleine Anmerkungen nichts am Plan auszusetzen hatten.

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