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Senden: Hoher Gasverbrauch: Wassertemperatur im Hallenbad Senden wird reduziert

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Hoher Gasverbrauch: Wassertemperatur im Hallenbad Senden wird reduziert

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    Das Sendener Hallenbad ist ein Energiefresser.
    Das Sendener Hallenbad ist ein Energiefresser. Foto: Alexander Kaya (Archivbild)

    Was ist, wenn im Winter das Gas ausgeht? Diese Frage stellt sich auch die Stadt Senden und möchte schon jetzt überlegen, wie im Fall der Fälle schnell reagiert werden kann. Laut Deutschem Städtetag gilt es als sehr wahrscheinlich, dass die Gasspeicher im Winter leer sind – und dann eine dramatische Versorgungslage droht, teilt die Stadt

    Das Bundeswirtschaftsministerium nennt zum Sparen unter anderem die Wassertemperatur in Schwimmbädern. Das See- und Hallenbad in Senden stehe als größter Verbraucher ohnehin schon im Fokus des Erdgasnetzbetreibers SWU Netze, so die Verwaltung. Technische Eckdaten seien bereits abgefragt worden, um mögliche Einsparpotenziale zu finden. Im schlimmsten Fall muss das Bad dichtgemacht werden – laut Städtetag wären Freizeitbäder vermutlich an erster Stelle von einer von oben angeordneten Schließung betroffen. "Wenn es so weit kommt, dann können wir sowieso nichts mehr alleine entscheiden", sagte Sendens Bürgermeisterin Schäfer-Rudolf.

    Doch schon jetzt soll etwas passieren: Um Energie zu sparen, wird die Wassertemperatur im Bad um zwei Grad auf dann 27,5 Grad gesenkt. Noch tiefer möchte man nicht gehen, da sonst keine Schwimm- oder Babykurse mehr möglich seien. Von den zwei Grad erhofft sich die Verwaltung merkliche Einsparungen, "denn im Hallenbad geht richtig Energie raus", sagte Stadtbaumeister Jörn Marx. Vor dem Ukraine-Krieg sei der Bedarf an Gas für das Bad auf 220.000 Euro geschätzt worden. Ein Vergleich: Für die Straßenbeleuchtung in ganz Senden und den Ortsteilen fallen insgesamt 90.000 Euro an.

    Soll das warme Wasser in der Sendener Turnhalle abgestellt werden?

    Überlegt wird, das Warmwasser in städtischen Gebäuden abzustellen, wie es der Städtetag den Kommunen empfiehlt. Das habe jedoch Auswirkungen auf Kitas und Vereine, die städtische Räume nutzen. Eher kann man sich in Senden offenbar mit einer Abschaltung des warmen Wassers in Sporthallen anfreunden. Doch auch das müsse geprüft werden – Stichwort Legionellen-Gefahr. "Jede Entscheidung zieht einen Rattenschwanz hinterher", bilanzierte die Bürgermeisterin.

    So ist es auch bei den Lüftungsanlagen, die mit Erdgas betrieben werden. Wegen der Corona-Pandemie liefen die Anlagen bislang umfangreicher. Der Städtebund rät, diese wieder in den Zustand wie vor der Pandemie zu versetzen oder gar ganz abzuschalten. Man wolle jedoch auf keinen Fall schon wieder die Schüler nach Hause schicken, es habe genug Unterrichtsausfälle wegen Corona gegeben. Neben der immer noch aktuellen Pandemie, deretwegen die Geräte zum Großteil angeschafft wurden, werden in Senden manche Gebäude über die Anlagen beheizt.

    Problematisch sei zudem, dass große Räume wie das Bürgerhaus eine Belüftung brauchen, so die Sendener Verwaltung. Wenn diese wegfällt, dürfte man das Gebäude nicht mehr nutzen. Hans-Peter Werner (Grüne) war gegen eine Abschaltung in der Schule. Wenn die Lüftung wegfalle, müsse man über Fenster lüften. Ob es Energie spare, wenn die Räume kalt werden und die Heizung stärker läuft, sei fraglich. Besser lasse man die Fenster zu und die Lüftung an.

    Abgesehen davon ist die Stadt Senden in Sachen Heizung bereits gut aufgestellt. Laut Verwaltung sind in fast allen Gebäuden Steuerungen für die Raumtemperatur eingebaut. Diese seien bereits seit Jahren auf die minimale Temperatur eingestellt: in Büros und Klassenzimmern auf 21 bis 22 Grad, in Sporthallen auf 17 bis 18 Grad. Möglicherweise könne man auch hier noch ein Grad nach unten gehen. "Aber es ist schon jetzt recht kalt, vor allem über die Temperatur in den Sporthallen beschweren sich viele bei uns", so Marx.

    Senden muss und will schnell Energie reduzieren

    Anton Leger (BiSS) kritisierte, dass man nur prüfe und nicht handle, denn andere Kommunen wie Augsburg schalten bereits Beleuchtung aus. Bernd Bachmann (SPD) wollte wissen, welche Gebäude in Senden überhaupt mit Gas beheizt werden – und wo man sofort sparen könne. Generell, so Schäfer-Rudolf, sei klarzustellen:

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