Hochwasser in Senden: So fällt eine erste Bilanz der Bürgermeisterin aus
Sendens Bürgermeisterin zieht eine vorläufige Bilanz nach der Katastrophe im Landkreis. Der Schaden an der Halle sei absehbar gewesen, sagt eine Anwohnerin.
Die Stadt Senden ist bei der Hochwasser-Katastrophe, die viele Schäden auch im Kreis Neu-Ulm angerichtet hat, recht glimpflich davon gekommen. Das stellte Bürgermeisterin Claudia Schäfer-Rudolf in der Sitzung des Hauptausschusses fest. „Wir waren immer Herr der Lage“, sagte sie. Über die Höhe der entstandenen Schäden und der Sanierungsmaßnahmen insbesondere in der neuen Turnhalle gebe es noch keine Erkenntnisse, fügte sie hinzu. Wie berichtet ist dort die Bodenplatte kaputt. Dazu führte Schäfer-Rudolf weiter aus: „Da muss man mal abwarten, was die Gutachter sagen. Wir haben eine fertige Turnhalle bestellt und die muss die ausführende Firma liefern.“ Insofern mache sich die Stadt keine weiteren Sorgen.
Die öffentliche Toilette im Stadtpark sei abgesoffen, sagte die Bürgermeisterin außerdem, ansonsten seien in der Stadt keine größeren Schäden bekannt. „Unser Dank gilt allen Einsatzkräften, Unternehmen, Bürgern und Bürgerinnen, die angepackt haben“, so Schäfer-Rudolf. „Es gab eine riesige Welle der Hilfsbereitschaft. Das macht Hoffnung für mögliche ähnliche Situationen.“
Gegner des Bauprojekts hatten selbst Wasser im Haus
Anwohner der neuen Dreifachhalle kündigen derweil gegenüber unserer Redaktion an, das Gespräch mit der Stadt zu suchen. Kathrin Waldstädt und Michael Nothelfer sind Gegner des Bauprojekts und haben auch eine Normenkontrollklage gegen die Baugenehmigung eingereicht. "Für uns war es absehbar, dass so etwas passiert", sagt Waldstädt über den Schaden an der Halle. Die Stadt Senden habe wissentlich in eine Überflutungsfläche gebaut.
Ihr eigenes Wohnhaus sei am Wochenende ebenfalls durch Wassermassen beschädigt worden, berichtet die Anwohnerin. "Wir mussten zwei Tage und Nächte unsere Keller auspumpen und sauber machen. Der Schaden ist noch nicht bewertet." Über die Dimension der Überschwemmungen waren sie und ihr Partner nach eigenen Angaben selbst überrascht. Dennoch sind sie der Ansicht, dass das Thema Hochwasserschutz bei der Planung der Halle nicht ausreichend berücksichtigt wurde. Der Schaden, der an dem Rohbau entstand, zeige das nun. "Es fehlt ein Konzept, wie das Wasser schadlos abgeleitet wird", sagt Waldstädt.
Schäfer-Rudolf sagt dazu: "Bei allem Verständnis für persönliche Betroffenheiten halte ich es für schwierig, wenn offizielle Gutachten von Fachbüros in Zweifel gezogen werden." Durch den Hallenbau werde kein Wasser umgeleitet, betont sie. (kümm, jsn)
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