Recht unscheinbar reiht es sich ein in die Folge behäbiger mittelschwäbischer Bauernhäuser. Wären da nicht die beiden Türmchen und die massiven Torpfeiler, würde das Schlösschen in Holzschwang im harmonischen Straßenensemble womöglich gar nicht auffallen. Zu Zeiten, als darin noch Patrizier der nahen Reichsstadt Ulm residierten, mag sich das Bauwerk noch anders präsentiert haben, galten die Landsitze doch als Zeichen des Wohlstands und natürlich auch der Repräsentation. Dabei begann die „Stadtflucht“ bereits zur Hochzeit des spätmittelalterlichen Wirtschaftslebens, als sich der Stadtadel zur Arrondierung seiner Macht vermehrt in der Umgebung einkaufte. Später sollte sich auch die zu mitunter immensem Reichtum gekommene Kaufmannschaft diesem Trend anschließen, wobei gar ein Aufstieg in den Adel nicht ganz ausgeschlossen war, wie die Fugger in Augsburg sichtbar belegt hatten.
Schlösser im Landkreis Neu-Ulm