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Ritzisried: Dieser Ort hat das schlechteste Netz im ganzen Landkreis

Ritzisried

Dieser Ort hat das schlechteste Netz im ganzen Landkreis

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    Je nach Netzanbieter hat man schlechte Karten in Ritzisried – besser gesagt: schlechten Empfang.
    Je nach Netzanbieter hat man schlechte Karten in Ritzisried – besser gesagt: schlechten Empfang. Foto: Laura Mielke

    Eine Karte der Bundesnetzagentur zeigt: Der Ort mit dem schlechtesten Netz im gesamten Landkreis liegt in Buch, genau genommen im Ortsteil Ritzisried. Betreiber ist die Telekom. Die Daten werden über die Funkloch-App gesammelt. Diese App können Bürgerinnen und Bürger herunterladen und anschließend einen Messpunkt erstellen. In

    Repräsentativ ist der Datensatz also nicht, der Rest des Landkreises hat dennoch deutlich besseres Netz als Ritzisried. "Dass Ritzisried der Ort mit dem schlechtesten Netz im Landkreis ist, wusste ich nicht", sagt Bürgermeister Markus Wöhrle. "Dass das Netz dort nicht gut ist, ist allerdings kein Geheimnis." Man müsse aber differenzieren, denn je nach Anbieter variiere der Empfang: Mit O2 habe man kein Problem, im D-Netz sehe es schlecht aus.

    Funkloch und erster 5G-Mast liegen in Buch nah beieinander

    Immer wieder gebe es im Ort Projektstudien von Telekommunikationsunternehmen und seit einem Jahr Bemühungen, einen Funkmast aufzustellen. Die Standortsuche läuft noch. Apropos Mast: Der erste 5G-Mast im Landkreis steht übrigens auch in Buch. Nur drei Kilometer von Ritzisried entfernt in Nordholz. "So nah liegt das beieinander", sagt Wöhrle und lacht.

    Nach einer Auskunft der Telekom ist ein Mobilfunkstandort bereits geplant. Ein entsprechendes Gesuch sei dem Markt Buch gemeldet worden. Aktuell könnten Ritzisrieder Bürgerinnen und Bürger sich bei dem Tochterunternehmen der Telekom Deutsche Funkturm melden, wenn sie ihr Dach für einen Mobilfunkstandort anbieten wollen. Interessierte können das über das Portal des Unternehmens auf der Internetseite www.dfmg.de unter dem Reiter "Ihr Standortangebot an uns" melden. Zusätzlich zum Ausbau in Ritzisried sollen Masten im Raum Rennertshofen gebaut werden, um die Versorgung in

    Auch Ortssprecher Eugen Schenk ist das Funkloch nicht neu. Der gesamte Ort habe sich daran angepasst. "Wir sind gewohnt, dass bei uns nur ein Anbieter funktioniert", sagt Schenk. "Jeder weiß es, alle haben O2. Da beklagt sich niemand mehr." Sie selbst könnten an der Situation nichts ändern. Die Anbieter müssten einen Funkmast bauen, damit das Netz ausgebaut wird. Daran, dass sich jemand aus Ritzisried bei der Telekom meldet und einen Funkempfänger aufs eigene Hausdach bauen lässt, glaubt Schenk nicht. "Geht man 50 Meter aus dem Ort, funktionieren alle Anbieter", sagt er. Ritzisried sei einfach ein Funkloch.

    Ein Viertel von Bayern hat keinen Zugang zu schnellem mobilem Internet

    Bislang scheint es also so, als hätten sich die Bürgerinnen und Bürger in Ritzisried damit abgefunden. Ein ganzer Ort setzt auf einen Provider. Etwas anderes blieb ihnen bislang auch nicht übrig. Ob und wann sich das größte Funkloch im Landkreis Neu-Ulm schließt, ist nicht absehbar. Damit ist Ritzisried aber nicht allein: Etwa ein Viertel von Bayern hat nach Auswertungen der Bundesnetzagentur keinen Zugang zu schnellem mobilem Internet.

    Zwar liegt nur noch weniger als ein Prozent Bayerns in einem absoluten Funkloch, aber laut einer repräsentativen Umfrage von Kantar Public beklagen sich 65 Prozent der Menschen in Bayern über schlechte bis gar keine Netzverbindung auf dem Land. Im Regierungsbezirk Schwaben schimpften Dreiviertel der Befragten über den schlechten Empfang auf dem Land. Für diese Erhebung wurden im Juli mehr als 1000 Menschen in Bayern ab einem Alter von 14 Jahren befragt.

    Hinweis: Im Rahmen des 50-jährigen Landkreisjubiläums suchen wir Ihren Lieblingsort im Landkreis Neu-Ulm. Diesen können Sie noch bis Donnerstag, 8. September, unter dem Stichwort "Lieblingsort" an die E-Mail-Adresse redaktion@nuz.de senden. Gerne auch mit einem Foto!

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