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Pfaffenhofen: Neue ICE-Strecke Ulm-Augsburg: Das fordert Pfaffenhofen

Pfaffenhofen

Neue ICE-Strecke Ulm-Augsburg: Das fordert Pfaffenhofen

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    Die Marktgemeinde Pfaffenhofen ist in das Raumordnungsverfahren für die geplante neue Bahnstrecke Ulm-Augsburg eingebunden.
    Die Marktgemeinde Pfaffenhofen ist in das Raumordnungsverfahren für die geplante neue Bahnstrecke Ulm-Augsburg eingebunden. Foto: Alexander Kaya (Archivfoto)

    Nachdem die Regierung von Schwaben das Raumordnungsverfahren für den von der Deutschen Bahn geplanten Aus- beziehungsweise Neubau der Strecke von Ulm nach Augsburg eingeleitet hat, ist auch die Marktgemeinde Pfaffenhofen eingebunden. Der Kommune wurden Verfahrensunterlagen zur Verfügung gestellt, zu denen die Verwaltung Stellung nehmen kann und wird, obwohl bei der infrage kommenden blau-grünen südlichen Trassenvariante nur die Gemarkungen Raunertshofen und Kadeltshofen betroffen wären. Der Pfaffenhofer Bau- und Umweltausschuss hat sich in seiner jüngsten Sitzung ausführlich mit diesem Thema befasst.

    Die Suche nach der geeignetsten Trasse für die Bahnstrecke von Ulm nach Augsburg dauert schon einige Zeit an und wird weiter andauern. Was die Gemarkungen Raunertshofen und Kadeltshofen betrifft, wurden bezüglich der für diese bedeutungsvolle blau-grüne Variante schalltechnische Untersuchungen vorgenommen mit dem Ergebnis von 40 bis 45 Dezibel, egal ob am Tag oder bei Nacht. Bei der etwas weiter entfernten türkisen Variante käme es zu einem Wert von 35 bis 40 Dezibel. Interessanter ist, dass es für Raunertshofen und Kadeltshofen zwei Vorranggebiete zu berücksichtigen gilt: das Vorranggebiet für Naturschutz und Landschaftspflege und das Vorranggebiet für die Trinkwasserversorgung. 

    Ein Naturschutzgebiet wäre von der blau-grünen Trassenvariante betroffen

    Bei der blau-grünen Variante wäre ein Naturschutzgebiet betroffen, zudem wäre laut Artenschutzgutachten das Vorkommen von Bibern sowie diversen Vögeln wie Rotmilan, Grünspecht, Graureiher, Graugans, Höckerschwan und Kuckuck in Betracht zu ziehen. Weitere Aspekte gelte es zu berücksichtigen, unter anderem auch, dass es im Bereich dieser infrage kommenden Trasse wassersensible Bereiche und Wälder mit besonderer Bedeutung für den Wasserschutz sowie ein Trinkwasserschutzgebiet gibt, wie der Vorlage für den Bau- und Umweltausschuss zu entnehmen ist und wie es der Ausschuss besprach.

    Die Marktgemeinde Pfaffenhofen kann noch gegenüber der Regierung von Schwaben bis zum Monatsende Stellungnahmen abgeben, die Öffentlichkeit nur noch bis 20. Oktober. Die Marktgemeinde wird von ihrem Recht Gebrauch machen. Der Bau- und Umweltausschuss beschloss einstimmig, folgende Hinweise zu übermitteln: 

    • Es soll eine umfassende Flurbereinigung erfolgen.
    • Der Naturschutz und die Landschaftspflege müssen berücksichtigt werden.
    • Die Freizeitwegeverbindungen und landwirtschaftlichen Wege müssen erhalten bleiben.
    • Die Entwässerungsgräben müssen gesichert werden.
    • Das Gebiet muss in Hinblick auf die Eignung als Fläche für Windkraft untersucht werden.

    Die Hinweise sollen auch an die Gemeinde Nersingen weitergegeben werden

    Angemerkt wurde im Ausschuss außerdem, dass diese Hinweise auch an die Gemeinde Nersingen weitergegeben werden sollen. Diese gelten im Prinzip nur bei der Betrachtung der blau-grünen, mit Abstrichen bei der türkisen Variante, wobei beide möglichen Trassen bei der Beurteilung von anderen betroffenen Gemeinden bisher nicht als die geeignetsten und wünschenswertesten angesehen wurden. 

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