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Pfaffenhofen: Freie Wähler: Keine Steuergelder für Äußere Taverne in Pfaffenhofen

Pfaffenhofen

Freie Wähler: Keine Steuergelder für Äußere Taverne in Pfaffenhofen

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    Nach Ansicht der Fraktion der Freien Wähler im Pfaffenhofer Markgemeinderat wird die Äußere Taverne von den meisten Menschen im Ort inzwischen als Schandfleck gesehen.
    Nach Ansicht der Fraktion der Freien Wähler im Pfaffenhofer Markgemeinderat wird die Äußere Taverne von den meisten Menschen im Ort inzwischen als Schandfleck gesehen. Foto: Alexander Kaya (Archivbild)

    Bei der Frage, ob die Äußere Taverne ein wichtiger Identifikationspunkt für den Ort ist, ist sich die Fraktion der Freien Wähler im Pfaffenhofer Marktgemeinderat einig. "Längst nicht mehr, sie gilt den allermeisten als Schandfleck", antwortet Michael Pintleger stellvertretend. Die Kommunalpolitiker hatten am Freitagabend zu einer öffentlichen Fraktionssitzung geladen, bei der dann allerdings lediglich ein einziger Punkt auf der Tagesordnung stand: der weitere Umgang mit dem markanten Gebäude und die am kommenden Donnerstag anstehende Verabschiedung des Haushalts 2023. Die Fraktion will ihn mehrheitlich ablehnen, ebenfalls wegen eines einzigen Punkts. 

    Laut den Freien Wählern liegen noch keine Umbaupläne für die Taverne vor

    Woran die Fraktion sich stößt, ist die Höhe der öffentlichen Zuwendungen, die im Rahmen der Städtebauförderung fließen könnten. Nach Angaben der Fraktion stehen zwei Millionen Euro im Raum, ein Fünftel davon, also 400.000 Euro, müsste ihren Informationen zufolge die Kommune beisteuern. Bei dieser Summe aber ziehen die Freien Wähler lieber vorab die Reißleine. Zumal die Sanierung des Komplexes der Taverne keinerlei Nutzen für die Bevölkerung brächte wie etwa eine Gastronomie oder ein Hotel Garni, unterfüttern sie ihre Argumentationslinie.

    Navigieren Sie selbst durch die alte Taverne, indem Sie über das Bild wischen und den roten Pfeilen in der 360-Grad-Tour folgen.

    Stünde eine solche Nutzung an, "würden wir die Sache anders sehen", hieß es unisono in der Runde. Die Freien Wähler gehen davon aus, dass die Investoren, die den Komplex vor zwei Jahren gekauft hatten, lediglich Büros und Wohnungen einbauen wollten. Noch aber lägen kleine Pläne vor. Und auch was die Gesamtkosten für das Projekt betrifft, tappen die Lokalpolitikerinnen und Lokalpolitiker noch weitgehend im Dunkeln. Maximilian Spleiß sagt: "Es liegt uns kein Kostenplan vor." Auszugehen sei jedoch von einer rasanten Steigerung, von einer glatten Verdoppelung, spricht Pintleger. Als Indiz dafür nimmt er, dass anfänglich von einem 200.000-Euro-Zuschuss durch die Marktgemeinde die Rede gewesen sei und jetzt von einer doppelt so hohen Summe. 

    "Kindergarten Kadeltshofen, Neubau Feuerwehrhaus" – Claudia Walk kann eine Reihe weiterer Vorhaben aufzählen, die sie für allesamt vordringlicher hält als die Anschubfinanzierung für die Äußere Taverne. Früher ein beliebtes Lokal, steht sie nun seit mehr als 20 Jahren leer. Einem Abbruch, wie immer mal wieder ins Spiel gebracht, steht der Status als eingetragenes Baudenkmal entgegen. Aufs Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts wird in der Liste die Bauzeit datiert, "der Kern ist wohl älter", heißt es darin noch. 

    Es gibt noch ein weiteres Aufregerthema in Pfaffenhofen

    Doch wäre nicht im Gewölbekeller die geforderte öffentliche Nutzung möglich? Als Restaurant, als Sitzungsaal, als Trauzimmer, als Museum, wie sie bereits in die öffentliche Debatte geschwappt sind? "Zu klein, zu feucht, zu kalt oder nicht notwendig", wischen die Freien Wähler solche Ideen vorneweg vom Tisch. Was in der Sitzung ebenfalls deutlich zum Ausdruck kommt: Die FW-Räte und FW-Rätin Claudia Walk fühlen sich unzureichend informiert über die Pläne. Einen Blankoscheck aber wollen sie nicht ausstellen. Eine Ausnahme macht Andreas Wöhrle: "Als Dritter Bürgermeister kann ich den Etat nicht ablehnen." 

    Noch ein weiteres Aufregerthema im Ort haben die Freien Wähler identifiziert, ebenfalls mit einer langen Vorgeschichte behaftet. Es geht um den inoffiziellen Schrottplatz am Ortsende von Diepertshofen auf einem privaten Grundstück. Hier sehen sie das Landratsamt in der Pflicht, endlich die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Wie Pintleger berichtet, ist der Platz sogar schon einmal für ein paar Tage geräumt gewesen. Dann kam es nach seinen Informationen zu einer Umschreibung des Grundstücks, nur um dann erneut mit Schrott gepflastert zu werden. "Eine schier endlose Geschichte", pflichtet ihm Manuel Wolf bei.

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