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Pfaffenhofen an der Roth: Nachruf auf Franz Walk: Er stellte sein Leben in die Dienste der Vereine

Pfaffenhofen an der Roth

Nachruf auf Franz Walk: Er stellte sein Leben in die Dienste der Vereine

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    Am Freitag, 12. April, ist Franz Walk im Alter von 83 Jahren verstorben. Für die Gemeinde Pfaffenhofen und seine Vereine hat er sich ein Leben lang engagiert.
    Am Freitag, 12. April, ist Franz Walk im Alter von 83 Jahren verstorben. Für die Gemeinde Pfaffenhofen und seine Vereine hat er sich ein Leben lang engagiert. Foto: Sammlung Familie Walk

    Franz Walk war eine tragende Säule des Pfaffenhofer Vereinslebens: 67 Jahre Mitgliedschaft beim SV Pfaffenhofen, davon 17 Jahre als Vorstand. Von den 67 Jahren hat er 60 Jahre lang als Schiedsrichter gepfiffen, über tausend Spiele sollen es gewesen sein. In den 17 Jahren als Vorstand führte er zeitgleich den Schützenverein, den er für 20 Jahre leitete, und trieb die Zusammenlegung der Vereinsheime und den Bau des Sportheims mit der Sportanlage maßgeblich voran. Für seine Leistungen wurde er 2010 zum Ehrenvorstand des

    "Franz Walk war unheimlich umtriebig und konnte gut mit den Leuten"

    Der noch amtierende Vorsitzende des Vereins Michael Pintleger erinnert sich: "Franz war ein Unikum. Franz war in so vielen Vereinen gleichzeitig aktiv, aber er war dort überall und immer präsent, sein ganzes Leben hat er den Vereinen gewidmet." Und das wirklich bis zum Schluss. Walk sei nämlich noch mit 80 Jahren als Schiedsrichter auf dem Fußball Platz gestanden, er habe erst damit aufgehört, als die erste Saison während der Coronapandemie habe abgebrochen werden müssen. 

    Der am 15. Juli 1940 geborene Pfaffenhofer war gelernter Speditionskaufmann bei der Firma Honold und wechselte später zur Firma Wieland ins Donautal, wo er fast 50 Jahre lang beschäftigt war. Seine Ehefrau Sieglinde und die beiden Kinder Claudia Walk, die im Marktgemeinderat bei den Freien Wähler aktiv ist, und Thomas Walk leben samt Enkelkindern heute noch in Pfaffenhofen. Zur Arbeit nach Ulm fuhr er jahrelang tagein, tagaus mit dem Fahrrad hin und zurück, erzählt Tochter Claudia, "und zwar noch ohne E-Bike". Einmal, als er eine Wette verlor, bewies er es all seinen Sportsfreunden: Zu Fuß marschierte er an einem Montagmorgen bis nach München, wo er abends um 21 Uhr als Gast im Sportstudio des Fernsehens erwartet wurde.

    Zu all dem engagierte sich Franz Walk auch fleißig in der Kommunalpolitik. Etwas mehr als vier Jahrzehnte war er im Marktgemeinderat und kandidierte bis zum Schluss noch als Ratsmitglied. Anfänglich noch bei der SPD war er über viele Jahre bei den Freien Wählern die prägendste Figur. Bürgermeister Sparwasser (parteilos) erzählt: "Franz Walk war unheimlich umtriebig und engagiert. Er war zwar nicht immer bequem, aber hat vieles auf die Beine gestellt und war vielseitig interessiert". Sparwasser beschreibt ihn als einen Gesellschaftsmenschen, der gut mit den Leuten konnte und sich mit großer Leidenschaft dem Gemeinwohl hingab. "Eine überaus verdiente Persönlichkeit war er."

    Franz Walk setzte sich zu hundert Prozent für das Gemeinwohl ein

    Da fallen dem SV-Vorsitzenden Michael Pintleger zwei Beispiele ein. Es ging um Verkehrszählungen. Franz Walk war es, der sich mit einem Campingstuhl an die Straße Richtung Beuren setzte und stundenlang die vorbeifahrenden Autos gezählt habe. Im ganzen Dorf herumlaufen und Flyer in Briefkasten werfen? Kein Problem, Walk marschierte los. "Wenn er was gemacht hat, dann zu hundert Prozent", betont Pintleger. Und so habe er auch bei den Diskussionen beim Seniorenstammtisch im Sportheim seine hundert Prozent gegeben. "Wenn Franz hereinkam, ist es immer abgegangen", sagt Printleger lachend. "Er konnte zwar auch anstößig sein und diskutieren war nicht einfach. Aber der Franz war ein witziger 'Kerle', mit ihm wurde es nie langweilig."

    Am Freitag, dem 12. April, ist Franz Walk im Alter von 83 Jahren verstorben. Eine Woche später wurde er nach dem Trauergottesdienst in der Pfarrkirche in Pfaffenhofen beerdigt. Seine Familie verabschiedete sich von ihm mit den Worten: "Wer so gewirkt wie du im Leben, wer so erfüllte seine Pflicht und stets sein Bestes hat gegeben, der stirbt auch selbst im Tode nicht."

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