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Oberschönegg: So hilft Reinhold Reinöhl aus Oberschönegg Kindern in Uganda

Oberschönegg

So hilft Reinhold Reinöhl aus Oberschönegg Kindern in Uganda

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    Monsignore Lawrence Ssemusu (links) besuchte Reinhold Reinöhl Ende Oktober in Oberschönegg.
    Monsignore Lawrence Ssemusu (links) besuchte Reinhold Reinöhl Ende Oktober in Oberschönegg. Foto: Sammlung Reinöhl

    Erst vor wenigen Tagen verabschiedete Reinhold Reinöhl aus Oberschönegg einen ganz besonderen Gast. Monsignore Lawrence Ssemusu kehrte Ende Oktober in seine Heimat, die ugandische Haupstadt Kampala, zurück. Er und der 77-jährige Reinöhl setzen sich seit mehr als 20 Jahren für die Schulbildung von Kindern in dem ostafrikanischen Land ein. Im Zuge dessen konnten bereits eine Grundschule und eine weiterführende Schule gebaut sowie andere Projekte rund um die Bildungseinrichtungen umgesetzt werden.

    Den Verein "Hilfe für Kinder in Uganda e. V." hat Reinhold Reinöhl vor 23 Jahren gegründet. Anlass war der erste Besuch von Lawrence Ssemusu, der als Sommervertretung für den Pfarrer nach Kettershausen gekommen war. Der Priester berichtete von der viel zu kleinen St.-Kizito-Schule in seinem Heimatort Buswa. Unterrichtet wurden damals - wie heute auch - rund 700 Kinder. Gebaut worden war die Schule ursprünglich für 250 Schülerinnen und Schüler. Die Klassenzimmer waren folglich komplett überfüllt.

    Reinöhl: "Wir wollen Kindern durch Bildung eine gute Zukunft ermöglichen"

    Reinöhl und die anderen Gründungsmitglieder des Vereins versprachen Hilfe. Ihr Ziel war und ist es, den afrikanischen Kindern einen Schulbesuch zu ermöglichen sowie neue Schulgebäude, Lehrerwohnungen, Toiletten, Küchen, Brunnen und vieles mehr zu bauen. "Wir wollen Kindern durch Bildung eine gute Zukunft ermöglichen und eine Lebensperspektive schaffen", sagt Reinöhl. Das letzte fertiggestellte Projekt ist ein Bettenhaus für Mädchen. Auf die weiterführende Schule in Buswa gehen Schülerinnen und Schüler aus ganz Uganda. Nicht alle können abends also nach Hause laufen oder fahren. Daher braucht es Übernachtungsmöglichkeiten.

    Baumaßnahmen wie diese werden ausschließlich über Spenden finanziert. Allein das Bettenhaus für Mädchen hat 580.000 Euro gekostet. Seit Bestehen des Vereins, der derzeit rund 212 Mitglieder hat, sind rund vier Millionen Euro an Spendengeldern zusammengekommen. Darüber hinaus spielen Patenschaften eine wichtige Rolle. Derzeit gibt es 240. "Das sind Leute von hier, die für sieben Jahre ein Patenkind übernehmen und diesem zum Beispiel die Schuluniform, Schreibutensilien oder die Schulgebühren bezahlen", berichtet Reinöhl. Für ein Kind in der Grundschule sind das 90 Euro pro Jahr, für eines in der weiterführenden Schule 400 Euro pro Jahr.

    Reinhold Reinöhl aus Oberschönegg reiste zehnmal nach Uganda

    Reinhold Reinöhl ist im Gespräch mit unserer Redaktion anzumerken, dass ihm die Hilfe für Schulkinder in Uganda ans Herz geht. "Das ist mein Lebenswerk, ich helfe gerne anderen", sagt er. Zehnmal war er bereits in Buswa. Auf seinen Reisen dorthin haben ihn über die Jahre hinweg insgesamt 48 verschiedene Menschen begleitet, im Jahr 2009 war auch seine Frau Annemarie dabei. Einen weiteren Flug nach Afrika wird er vermutlich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr antreten. Umso wichtiger ist, dass er einen Freund wie Monsignore Lawrence Ssemusu vor Ort hat, der gemeinsam mit seinem Bruder die Organisation und Koordination übernimmt.

    Mittlerweile hat Reinöhl wie berichtet sein Amt als Vorsitzender an den Babenhauser Geschäftsmann Daniel Ehrmann abgegeben. Im Gegenzug wurde er für sein Lebenswerk, den ärmsten Kindern in Uganda zu helfen, zum Ehrenvorstand ernannt. Seit der Vereinsgründung vor 23 Jahren haben insgesamt 14.000 Schülerinnen und Schüler die Grundschule und die weiterführende Schule besucht. In der nächsten Zeit wolle man das Hauptaugenmerk aber nicht auf weitere Bauprojekte legen, sondern darauf, dass die Schülerinnen und Schüler auch weiterhin täglich eine warme Mahlzeit bekämen, sagt der 77-Jährige. Denn die Nahrungsmittel sind durch die Corona-Pandemie teurer geworden. Bisher habe der Verein jährlich 10.000 Euro aufgewendet, Reinöhl rechnet künftig mit 15.000 Euro.

    Wer den Verein unterstützen möchte, findet weitere Informationen auf der Seite hilfe-fuer-kinder-in-uganda.de im Internet.

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