Anstatt wie üblich Motorengeräusche von Autos und Lastkraftwagen hört man in der Ortsmitte von Oberschönegg Kuhglockengebimmel und Blasmusikklänge. Bei schönstem Oktoberwetter säumen Hunderte Zuschauer, darunter viele Familien mit Kindern, die Hauptstraße. Viele sind aus
Endlich ist es so weit: Aus unterschiedlichen Richtungen nähert sich das Jungvieh, angeführt von prächtig mit Blumen, Beeren und Grün geschmückten Kranzrindern. Junge Frauen und Buben in Dirndl und Lederhosen sowie Kinder sorgen dafür, dass das Vieh im richtigen Tritt bleibt. Den Rhythmus dazu liefern die Alt-Schönegger Dorfmusikanten vom Traktoranhänger herunter sowie die Formation Biergarten-Mucke.
45 Rinder treffen nach und nach im Dorf unten ein
Insgesamt 45 Rinder treffen nach und nach aus unterschiedlichen Richtungen bei der Leonhardskapelle ein. Vom nördlichen Ortseingang nähert sich das Braunvieh, das den Sommer auf der Weide "Schloßgarda" oder gar in Gunzesried verbracht hat. Aus Richtung Stolzenhofen wird das Jungvieh von "Tafertshofen-Gangwalden" und der Weide "Baschdau" herangeführt. Eine weitere kleine Herde nähert sich vom Pilzenberg.
Die Männer, Jugendlichen und Kinder, die als Hirten im Einsatz sind, kennen ihre Rinder. Da diese im ungewohnten Umfeld einer Menschenmenge aufgeregt sein können, werden sie mit beruhigenden Worten durchs Dorf zur Weide geführt. Dort darf das Vieh noch einmal die milde Herbstsonne genießen, ehe es in die heimischen Ställe gebracht wird.
"Heutzutage ist auf der Wiese grasendes Vieh ein eher seltener Anblick", sagt eine Mutter. Damit ihre beiden Kinder auch einmal Kühe aus unmittelbarer Nähe sehen können, ist sie mit ihnen aus Mindelheim nach Oberschönegg gefahren. Sehr viele Besucher lassen den Tag auf dem Hofgelände der Familie Fäßler ausklingen. Als Initiator des Viehscheids, der nach der Corona-Zwangspause bereits zum dritten Mal im großen Stil stattfindet, hat Gerhard
Am Nachmittag steht auf der Wiese neben dem Fäßler-Hof ein weiterer Höhepunkt an: Beim Kuhfladen-Weitwurf dürfen die Teilnehmer verschiedene Techniken ausprobieren. Wer es schafft, eine der tellergroßen, zuvor im Backofen getrockneten Kuhfladen am weitesten zu werfen, darf sich über beachtliche Preise, darunter ein Kälbchen sowie zwei Ferkel, freuen. Natürlich warten auch auf die kleinsten Sieger attraktive Gewinne.