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Oberroth: Das Hochwasser bewegt die Menschen in Oberroth weiter

Oberroth

Das Hochwasser bewegt die Menschen in Oberroth weiter

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    Das Rathausgebäude in Oberroth. Nach der Wahl 2026 wird hier jemand anderes das Sagen haben. Bürgermeister Willibold Graf will aus Altersgründen aufhören.
    Das Rathausgebäude in Oberroth. Nach der Wahl 2026 wird hier jemand anderes das Sagen haben. Bürgermeister Willibold Graf will aus Altersgründen aufhören. Foto: Claudia Bader

    Zum Ende des Jahres 2024 ist die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner von Oberroth auf 1025 angestiegen. Um das Leben im Dorf weiterhin attraktiv zu gestalten, hat der Gemeinderat in der Vergangenheit zahlreiche Projekte vorangebracht und geplant. Bei der bereits einige Tage zurückliegenden Bürgerversammlung gab Rathauschef Willibold Graf einen umfassenden Überblick über abgeschlossene und anstehende Vorhaben. Einige der rund 50 Besucherinnen und Besucher nützten die Gelegenheit, Anfragen und Wünsche vorzubringen. Im Mittelpunkt der Wortmeldungen stand das Hochwasserereignis am ersten Juniwochenende 2024.

    Mit Überschreitung der 1000er Marke wird sich bei der nächsten Kommunalwahl die Zahl der zu wählenden Oberrother Gemeinderäte von bisher acht auf zwölf erhöhen, informierte der Bürgermeister. Er selbst werde er im Hinblick auf sein Alter nicht mehr kandidieren. „Aufgrund geringerer Einnahmen und gestiegener Ausgaben war die finanzielle Situation unserer Gemeinde im zurückliegenden Jahr angespannt“, resümierte Graf. Die Kreisumlage ist um 108.000 Euro angestiegen und wird sich vermutlich weiterhin erhöhen. Auch wegen einer niedrigeren Schlüsselzuweisung haben der Gemeinde 2024 Finanzmittel in Höhe von rund 200.000 Euro gefehlt. Zum Jahresende war Oberroth schuldenfrei. Mit der im Frühjahr gestarteten Errichtung eines Dorfladens mit Multifunktionsraum wird sich dies aber bald ändern. Für das mit Kosten von 1,3 Millionen Euro veranschlagte Projekt erhält die Gemeinde im Zuge der Dorferneuerung vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Schwaben eine Förderung in Höhe von 21.400 Euro für den Abriss des baufälligen Gebäudes sowie 300.000 Euro für den Neubau.

    Oberroth: Bevölkerungswachstum und Herausforderungen

    Weitere Ausgaben stehen mit dem anstehenden Trinkwasserverbund mit der Nachbargemeinde Unterroth an. Dieser schlage für Oberroth mit voraussichtlich 431.000 Euro zu Buche, wobei staatliche Zuwendungen in Höhe von 128.560 Euro erwartet werden, informierte der Bürgermeister. Außerdem stehe der Ersatz des 70 Jahre alten Wasserhochbehälters durch einen Neubau bevor. Laut derzeitiger Berechnung fallen dafür Ausgaben in Höhe von rund 695.400 Euro an. Bezüglich der Finanzierung dieser Investitionen in die Wasserversorgung bestehe die Möglichkeit, die anfallenden Kosten entweder über die Trinkwassergebühr oder eine Verbesserungssatzung oder auch – wie in verschiedenen Nachbargemeinden angewandt – eine Kombination von Trinkwassergebühren und Verbesserungsbeiträgen abzudecken, beantwortete der Rathauschef eine Nachfrage von Susanne Zanker. Die Entscheidung müsse der Gemeinderat vor Beginn der Maßnahme treffen.

    Vor allem das Hochwasser am ersten Juniwochenende wurde bei den Wortmeldungen thematisiert. Falls Bürgerinnen und Bürger in solchen Notsituationen ihre Wohnungen und Häuser verlassen müssen, stehe das Vereinsheim als Sammelunterkunft zur Verfügung. Hier wurden Gerätschaften für eine temporäre Unterbringung und Versorgung bereitgestellt, erfuhr Katharina Graf-Penzkofer auf Nachfrage. Bei den zurückliegenden Überflutungen sei diesbezüglich aber kein Bedarf gemeldet worden, sagte der Bürgermeister. Die von Simon Stummer vorgeschlagene Anschaffung einer Zapfwellenpumpe für die Gemeinde hält er nicht für zielführend. Ersatzweise werde aber in Absprache mit der örtlichen Feuerwehr eine leistungsstarke Motorpumpe gekauft. In Kooperation mit dem Wasserwirtschaftsamt sind derzeit verschiedene Hochwasserpräventionsmaßnahmen für Oberroth geplant, sagte der Rathauschef. Ausdrücklich wies er außerdem darauf hin, dass die Hausbesitzerinnen und -besitzer in Bezug auf Hochwasserschutz eine Eigenverantwortung übernehmen müssen und selber Vorsorge- und Vorbeugungsmaßnahmen tätigen sollten.

    Dorfladen und Wasserversorgung als große Investitionen

    Bezüglich einer kommunalen Wärmeplanung haben die Oberrother Haushalte bereits einen Fragebogen erhalten, der Auskunft über den jeweiligen Energie- und Brennstoffverbrauch geben soll, erfuhr Simon Stummer auf Nachfrage. Nach Auswertung der Bögen werde das Unternehmen Energie Schwaben im Auftrag der ILE Iller-Roth-Biber einen kommunalen Wärmeplan für Oberroth erstellen, informierte der Bürgermeister.

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