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Obenhausen: Die Eckkneipe wird beim Theater Obenhausen zum Gourmetrestaurant

Obenhausen

Die Eckkneipe wird beim Theater Obenhausen zum Gourmetrestaurant

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    Das Theater Obenhausen (im Foto von links Angelika Sauter, Melanie Schwarz, Rainer Deutschenbaur und Roland Jegg) bietet mit "Kaviar trifft Currywurst" entspannende Unterhaltung.
    Das Theater Obenhausen (im Foto von links Angelika Sauter, Melanie Schwarz, Rainer Deutschenbaur und Roland Jegg) bietet mit "Kaviar trifft Currywurst" entspannende Unterhaltung. Foto: Ralph Manhalter

    Theaterspielen hat in Obenhausen Tradition. Um das allzu oft bemühte Wort nicht weiter zu strapazieren, seien nur folgende Eckdaten genannt: 1890 fanden sich die ersten Laienspieler im Ort zusammen, um in der Weihnachts- und Neujahrszeit die Einwohnerschaft zu unterhalten. Über die Auswahl der Stücke bestimmte noch der Herr Pfarrer und diese durften, wen wundert es, auf gar keinen Fall sittenwidrig sein. Auch 132 Jahre später ist spürbar, dass die Begeisterung der Darstellerinnen und Darsteller für ihr Stück ebenso geblieben ist wie die terminliche Verankerung zum Jahreswechsel.

    Eigentlich wollte die Theatergruppe den runden Geburtstag bereits vor zwei Jahren feiern, die Pandemie machte allerdings einen Strich durch die Rechnung. Nachgeholt wird das Ganze in diesen Tagen. Jüngst fand die Premiere statt. 

    Die Komödie kommt bei der Premiere in Obenhausen gut an

    „Kaviar trifft Currywurst“ von Winnie Abel gehört zu der Sorte der entspannenden Schenkelklopfer – ideal für die Zeit zwischen den Jahren. Das Stück erzählt von den Sorgen und Nöten einer in die Jahre gekommenen Eckkneipe, deren finanzieller Weiterbestand vom neureichen Harry von Anhalt (Fabian Egle) abhängt. Dessen Cousine Erna Wutschke (Angelika Sauter) ist nämlich die Wirtin und hat in dieser Funktion ihrem Verwandten – dem mit gekauftem Adelstitel – den Betrieb eines Gourmetrestaurants vorgespielt.

    Nicht nur, dass die Stammgäste Sandy, Uwe und der kommunikative Heinrich (Joanna Stefan, Jürgen Walburger, Rainer Deutschenbaur) in eine neue Rolle schlüpfen müssen, auch der Bürgermeister samt Gattin (Roland Jegg und Melanie Schwarz) tragen nicht unbedingt zur Entspannung der Atmosphäre bei. Gut, dass die Wirtin Erna zumindest noch auf die – wenn auch fragwürdige – Hilfe ihrer Lebensgefährtin Blümchen (großartige Mimik: Johannes Neuhäusler) zurückgreifen kann. Zu allem Überfluss gesellt sich zum adligen Cousin und dessen momentaner Liebschaft Puppe, eigentlich Heike (Elisa Küffel), auch noch eine Restaurantkritikerin (Sonja Küffel-Weber), während das ganze Szenario unter den neidischen Argusaugen der benachbarten Weinstuben-Besitzerin Johanna Schuster (Anita Lechner) allmählich dem Höhepunkt zustrebt. 

    Die Regisseurin ist sichtlich überwältigt vom Beifall des Publikums

    Kaviar traf hier nicht nur Currywurst, sondern auch den Geschmack des Publikums. Angelika Sauter, die auch als Regisseurin an der Aufführung mitarbeitete, war vom Beifall des Publikums sichtbar überwältigt. Ganze Familien waren zur Premiere erschienen und ließen die gut dreistündige Aufführung (mit Pausen) auf sich wirken. 

    Was sich im Laufe der vielen Jahrzehnte beim Theaterspielen in Obenhausen geändert hat, ist die Bühne. Gespielt wurde lange Zeit in den beiden Gasthäusern des Ortes, der Blauen Traube und der Sonne. Doch die Gasthäuser sind zu klein geworden oder haben aufgehört zu existieren. Gespielt wird heute in der Rothtalhalle. Und diese konnte die vielen Zuschauerinnen und Zuschauer kaum fassen.

    Weitere Aufführungen sind am Donnerstag, 5. Januar, um 19 Uhr, am Freitag, 6. Januar, um 18 Uhr sowie am Samstag, 7. Januar, um 19 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf bei Manuela Schwenk unter der Telefonnummer 0172/9017768 oder an der Abendkasse.

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