Zischend rinnt das Wasser auf die heißen Steine, Grapefruitduft füllt den Raum. Es ist ein Donnerstagabend in der Münsterblick-Sauna des Donaubads in Neu-Ulm. Draußen sprüht Nieselregen durch die Luft. Drinnen lässt ein groß gewachsener Mann die Menschen schwitzen. Einer, der an freien Tagen und nach Feierabend als Saunameister arbeitet. Marko ist im Hauptberuf bei einem Pharmaunternehmen beschäftigt, er leitet dort ein Team. "Wer bei uns in Teilzeit arbeitet, macht das nicht wegen des Geldes", sagt Sead Sijaric, Betriebsleiter der Sauna. Marko hat zwei Jahre lang gewartet, bis ein Platz für einen neuen Saunameister frei wurde. Die Stellen sind begehrt, nicht nur hier. Auch 28 Kilometer südlich, im Illertisser Nautilla, hat sich herumgesprochen, wie viel die Arbeit den Angestellten gibt. "Die Bewerber kommen inzwischen von selbst", berichtet Geschäftsführer Axel Siewert. Manchmal sind es die Gäste selbst, die die Seite wechseln.
Neu-Ulm/Illertissen