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Leonhardiritt: Alte Tradition frisch herausgeputzt

Leonhardiritt

Alte Tradition frisch herausgeputzt

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    Beim traditionellen Leonhardiritt konnte Tiefenbach wieder eine prächtige Schau an schön herausgeputzten Pferden mit eingezopfter Mähne, geschmücktem Schweif und nicht zuletzt festlich gekleideter Reiter erleben. Das Wetter war nicht unfreundlich, sodass die Straßenränder voller Besucher waren.
    Beim traditionellen Leonhardiritt konnte Tiefenbach wieder eine prächtige Schau an schön herausgeputzten Pferden mit eingezopfter Mähne, geschmücktem Schweif und nicht zuletzt festlich gekleideter Reiter erleben. Das Wetter war nicht unfreundlich, sodass die Straßenränder voller Besucher waren. Foto: Foto: lor

    Tiefenbach So alt das Brauchtum um den fränkischen Missionar Leonhard ist, so sehr wird in

    Die Straßen waren dicht gesäumt von Zuschauern und Pferdefreunden aus dem ganzen Landkreis. Auch die Teilnehmer stammten aus der ganzen Umgebung. Wer nicht wie Andreas Berger und Martin Stölzle im putzigen Eselsgespann aus Grafertshofen angefahren kam, machte die Anreise mit Auto und Hänger wie die Familie Ehrlicher aus Erolzheim. Zum zweiten Mal sind sie in ihrer, für solche Anlässe selbst genähten Tracht dabei. Oder Eduard Remiger und Anja Huchler aus Gutenzell, die mit ihren Ardennern, Arbeitspferde fürs Holzrücken, diesmal den Festwagen mit der Tiefenbacher Kirche zu ziehen hatten. „Wir stellen gewissermaßen die mobile Reserve und helfen immer aus, wo ein Gespann fehlt“, erklären sie. Weitere dekorierte Wagen waren die von den Ortsbauern mit überdimensionaler Spruchtafel, ein mit Fässern beladener Brauereiwagen sowie einer vom Obst- und Gartenbauverein. Dieser war überreich mit Früchten beladen, sodass die nachfolgenden Reiter allergrößte Mühe hatten, ihre Rösser vom Naschen und Stibitzen abzuhalten.

    Angeführt wurde der prächtige Zug wieder von Vorreiterin Regina Mayer. Zusammen mit Uwe Mayer und Diana Erath hatte sie den jahrzehntelangen Organisator Xaver Bischof beerbt und erstmals neben dem Herausputzen ihrer 16 Tiere vom Pferdehof auch die Festwiese geschmückt und Schilder verteilt.

    „Schön ist der Umzug wieder geworden“

    „In angenehmer Betriebsamkeit haben wir die Tage davor verbracht“ formulieren es die Organisatoren augenzwinkernd. Jetzt, da sie hoch zu Ross um ihre Vorreiterin tänzeln, deren Stute „Gräfin“ sich besonders tatenlustig zeigt, lag das Glück der Erde ums weitere Mal auf dem Rücken der Pferde. Xaver Bischof, der das prächtige Spektakel erstmals als Unbeteiligter genießen konnte, zeigte sich zufrieden: „Schön ist es wieder geworden.“

    Zum Höhepunkt des von den Musikkapellen Tiefenbach unter Hubert Glogger und Betlinshausen unter Elmar Ziesel ansprechend begleiteten Leonhardiritts versammelten sich alle auf der Festwiese. Gerhard Leopold vom Vereinsring Tiefenbach erklärte, in Anspielung auf den Wechsel im Organisationsteam wie auch in der Pferdehaltung ohne Landwirtschaft: Geblieben ist, dass die Pferde Geschöpfe Gottes sind und Freunde des Menschen.“ Bürgermeisterin Marita Kaiser hatte viel Lob übrig für die Brauchtumspflege, und stellvertretender Landrat Wegerer sagte, dass ohne das bekundete Interesse am Brauchtum dieses unweigerlich einschlafen würde. Das Schlusswort hatte Pfarrer Martin Gall, der den begehrten Segen an Tier und Mensch austeilte und daran erinnerte, dass die Not früher groß und der heilige Leonhard oft in letzter Zuflucht angerufen wurde.

    Mehr über den Leonhardiritt auf der linken Seite.

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