Jedes Jahr veröffentlicht die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) ein Ranking zur Servicequalität in den bayerischen Regionalbahnen. Das Dieselnetz Ulm, zu dem die Illertalbahn, der Weißenhorner und die Strecke Günzburg–Mindelheim gehören, ist zum ersten Mal unter den ersten Zehn dabei. Auch das Netz Augsburg Los 1 (Arverio Ulm–Augsburg–München) und Regensburg-Donautal (Agils Regensburg–Günzburg–Ulm) haben nicht schlecht abgeschnitten.
Bewertet wird von der BEG die Sauberkeit der Fahrzeuge innen und außen, die Funktionsfähigkeit der Ausstattung, die Fahrgastinformation im Regel- und Störfall, die Serviceorientierung der Zugbegleiter und die Kundenorientierung bei Beschwerden. Die Pünktlichkeit der Züge fließt nicht in die Bewertung mit ein, Verspätungen werden separat erfasst. Externe Tester und Fahrgastbefragungen sorgen für ein ehrliches und aussagekräftiges Ergebnis.
Auf einer Skala von minus 100 bis plus 100 Punkten werden die Züge bewertet
Auf einer Skala von minus 100 bis plus 100 Punkten erreichte das Dieselnetz Ulm 52,94 Punkte, im bayernweiten Durchschnitt sind es vergleichsweise nur 31,54 Punkte. „Erreicht ein Unternehmen den Wert null, sind die Erwartungen der BEG gerade erfüllt. Wer darüber liegt, erhält einen Bonus, wer Minuspunkte hat, zahlt Strafe“, erklärt die Bayerische Eisenbahngesellschaft. 100 Punkte und somit den ersten Platz erreichte Kahlgrund in Unterfranken, den letzten Platz belegte der Expressverkehr Ostbayern Los 1 (München–Hof) mit minus 30 Punkten.
Mit einem Plus von knapp 20 Punkten im Vergleich zum Vorjahr erreicht das Dieselnetz Ulm erstmals den achten Platz. Auch die Augsburger Netze Los 1 haben ihre Punktzahl vom Vorjahr fast verdoppelt und belegen damit den 16. Platz. Das Netz Regensburg-Donautal hat sich um drei Punkte verbessert und liegt mit 54,28 Punkten und dem sechsten Platz weit vorn.
Das Dieselnetz Ulm erreicht den achten Platz
Der Nahverkehr in der Region schneidet nach zuletzt schwächeren Ergebnissen aus Sicht der BEG überraschenderweise besser ab als gedacht, trotzdem gibt es noch Luft nach oben. Geschäftsführerin Bärbel Fuchs will „weiterhin genau hinschauen, um Schwachstellen aufzudecken und Verbesserungen anzustoßen“, genau dafür sei das Mess- und Anreizsystem das richtige Instrument. Ein großes Problem sei zudem der branchenweite Personalmangel, so Fuchs.
Auch Christian Bernreiter (CSU), bayerischer Verkehrsminister und zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der BEG, ist zufrieden, trotzdem seien die guten Ergebnisse kein Grund sich zurückzulehnen: „Die Eisenbahnverkehrsunternehmen im Bahnland Bayern haben erneut viel Engagement an den Tag gelegt und beim Service nahezu flächendeckend besser geliefert als vorgegeben“, resümiert er, „das ist ein gutes Signal an die Fahrgäste im Freistaat.“
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