Die Hochwasserlage im Landkreis Neu-Ulm bleibt angespannt. Nicht die großen Flüsse Donau und Iller sind diesmal das Problem, sondern die Nebenflüsse wie Osterbach, Biber und Roth sowie die Weiher in Nordholz und Roggenburg. Am Samstagmittag hat die schwangere Landrätin Eva Treu (CSU) eine Runde durch den Landkreis gemacht, um sich die Lage in den besonders betroffenen Ortschaften anzuschauen. Sie war unter anderem in Unterroth, Oberroth, Nordholz, Roggenburg und Schießen.
Aufgrund der anhaltenden Regenfälle habe sich die Lage im Landkreis im Laufe des Samstags verschärft, weshalb der Katastrophenfall für den ganzen Landkreis ausgerufen wurde, sagte Treu am Nachmittag bei einer Pressekonferenz im Landratsamt in Neu-Ulm. Die gute Nachricht: Im Moment seien keine Evakuierungen geplant. "Wir haben die Lage ganz gut im Griff." Durch den Einsatz von leistungsstarken Pumpen und Sandsäcken versuchen die Einsatzkräfte, Dämme zu sichern und bewohnte Gebiete vor Überschwemmungen zu sichern. Mehrere hundert Personen seien im Einsatz. So schlimm wie in Babenhausen im Landkreis Unterallgäu, wo der untere Markt teils per Hubschrauber evakuiert werden musste, sei es zum Glück derzeit nicht, sagte Treu.
Menschen mussten im Kreis Neu-Ulm bislang nicht in Sicherheit gebracht werden
Der Kreisbrandrat Bernhard Schmidt berichtete, dass die Böden gesättigt seien und deshalb keine Niederschläge mehr versickern könnten. Das übersteige die Aufnahmekapazität von kleineren Bächen. Deshalb sei es zu Überschwemmungen gekommen, Feuerwehren mussten Keller auspumpen. Schwerpunkte der Einsätze seien am Samstagnachmittag Roggenburg, Schießen, Unterroth, Nordholz, Christertshofen und Pfaffenhofen gewesen. "In
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Der Damm am Roggenburger Weiher sei überspült worden, berichtete der Kreisbrandrat weiter. Wie auch am Nordholzer Weiher seien dadurch aber keine Menschen gefährdet. Einige Pferde habe man jedoch in Nordholz in Sicherheit bringen müssen. In Unterroth hat es Schmidt zufolge einen Stromausfall gegeben. Die Ursache sei aber noch unklar. In Fahlheim im nördlichen Landkreis sei ein Sandsack-Damm bei der Bahnlinie errichtet worden, um Überflutungen zu vermeiden.
10.000 Sandsäcke wurden schon im Landkreis Neu-Ulm verteilt
Seit Samstagmorgen ist die Führungsgruppe Katastrophenschutz im Drei-Schicht-System am Landratsamt im Einsatz. Rüdiger Dolejsch, der Leiter der Führungsgruppe, sagte, man gehe davon aus, dass der Peak der Einsätze heute Abend oder in der Nacht auf Sonntag erreicht werde. "Der Regen soll heute Nacht stark nachlassen", fügte Schmidt hinzu. Man müsse vor Ort je nach Lage entscheiden, was weiter zu tun ist.
Sven Krebs vom Technischen Hilfswerk (THW) Neu-Ulm sagte, es seien bereits 10.000 Sandsäcke im gesamten Landkreis verteilt worden. In einer Halle im Gewerbegebiet in