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Landkreis Neu-Ulm: Impfstoff-Sonderlieferung: Deshalb geht der Landkreis Neu-Ulm leer aus

Landkreis Neu-Ulm

Impfstoff-Sonderlieferung: Deshalb geht der Landkreis Neu-Ulm leer aus

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    In Bayern bekommen 22 Städte und Landkreise eine Sonderlieferung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson. Der Landkreis Neu-Ulm geht im Gegensatz zum Unterallgäu leer aus.
    In Bayern bekommen 22 Städte und Landkreise eine Sonderlieferung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson. Der Landkreis Neu-Ulm geht im Gegensatz zum Unterallgäu leer aus. Foto: Jessica Hill, AP, dpa

    Im Gegensatz zu seinen bayerischen Nachbarlandkreisen hat der Landkreis Neu-Ulm diese Woche keine Sonderlieferung des Vakzins von Johnson & Johnson erhalten. Die Städte Memmingen sowie die Kreise Unterallgäu und Günzburg bekamen jeweils rund 1600 zusätzliche Impfdosen als Sonderkontingent durch das bayerische Gesundheitsministerium zugeteilt, die ab Freitag verimpft werden sollen. Warum kommt im Landkreis Neu-Ulm keine Lieferung an?

    Mit den Sonderkontingenten, die insgesamt 22 bayerische Stadt- und Landkreise erhalten, sollen regional unterschiedliche Impfquoten ausgeglichen werden. Die Kriterien für die Zuteilung eines Sonderkontingents, so informiert das Gesundheitsministerium, waren die Sieben-Tage-Inzidenz am Stichtag 5. Mai und die Höhe der Abweichung der Impfquote. Die Inzidenz im Landkreis Neu-Ulm lag an diesem Tag bei 170. Doch dieser Wert alleine ist nicht ausschlaggebend.

    Geringe Ärztedichte im Landkreis Unterallgäu ist ein Faktor

    Memmingen und das Unterallgäu zählen zu den Regionen in Bayern, die eine geringere Ärztedichte aufweisen. In Memmingen und dem Unterallgäu sind aktuell 14 Hausarztsitze nicht besetzt. "Das sind eben auch 14 Mediziner weniger, die Impfstoff bestellen und impfen können", konkretisiert Memmingens Oberbürgermeister Manfred Schilder. Deshalb ist die Impfquote in den Arztpraxen dort geringer - und damit auch das Angebot an Schutzimpfungen für die Bürgerinnen und Bürger. Staatsminister Klaus Holetschek kritisiert: "Das Bestellsystem des Bundes lässt diese regionalen Gegebenheiten völlig außer Acht - das führt zu einer strukturellen Benachteiligung dieser Regionen bei Impfungen in den Arztpraxen. Wir springen jetzt ein, wo die Verteilung des Bundes für Ungleichheit sorgt."

    Insgesamt werden in Bayern rund 30.000 Impfdosen von Johnson & Johnson bereitgestellt. Sie gehen am 14. Mai an die Impfzentren in den kreisfreien Städten und Landkreisen. Die Impfquote in Memmingen und dem Unterallgäu lag am 5. Mai bei 27,37 Prozent, im Landkreis Günzburg bei 31,3 Prozent. Aktuelle Zahlen für den Landkreis Neu-Ulm liegen derzeit nicht vor. Der bayerische Durchschnittswert beträgt nach Angaben des Robert-Koch-Institut 34,9 Prozent.

    Das Unterallgäu hat einen der höchsten Inzidenzwerte

    Die Inzidenzwerte in Memmingen und dem Unterallgäu zählen aktuell bundesweit zu den höchsten. Berücksichtigt wurde zudem, ob Regionen bereits Sonderzuweisungen als Hochinzidenzgebiete/Grenzregion erhalten haben beziehungsweise ob und in welchem Umfang sie Sonderkontingente von AstraZeneca Mitte April abgerufen haben.

    Je rund 1600 Impfdosen gehen an Stadt Coburg, Landkreis Coburg, Landkreis Deggendorf, Landkreis Dillingen a.d.Donau, Landkreis Dingolfing-Landau, Stadt Fürth, Landkreis Günzburg, Landkreis Landshut, Stadt Memmingen, Landkreis Mühldorf a.Inn, Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz, Landkreis Rottal-Inn, Stadt Schweinfurt, Landkreis Schweinfurt und Landkreis Unterallgäu. Je rund 800 Impfdosen gehen an den Landkreis Aichach-Friedberg, Landkreis Ansbach, Landkreis Eichstätt, Landkreis Haßberge, Landkreis Lindau und die Stadt Kempten.

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