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Kommentar: Der Babenhauser Marktrat ist nicht zu beneiden

Kommentar

Der Babenhauser Marktrat ist nicht zu beneiden

Sabrina Karrer
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    Hochwasser-Hotspot Babenhausen: Anfang Juni waren weite Teile des Orts überschwemmt. Das Ausmaß der Schäden ist noch nicht absehbar.
    Hochwasser-Hotspot Babenhausen: Anfang Juni waren weite Teile des Orts überschwemmt. Das Ausmaß der Schäden ist noch nicht absehbar. Foto: Nikolas Schäfers, dpa (Archivbild)

    Das Hochwasser im Juni hat enorme Schäden in Babenhausen angerichtet - so viel ist sicher. Erfasst sind sie aber längst nicht, Kosten für ihre Beseitigung noch lange nicht beziffert. Angebote einholen, mit Versicherungen verhandeln, um den Eigenanteil abzuschätzen: Das wird dauern. Liegen erst einmal Summen auf dem Tisch, haben die Frauen und Männer im Marktrat Aufgaben, die es in sich haben.

    Nach dem Hochwasser: Immense Kosten kommen auf Babenhausen zu

    Sie müssen überlegen, wie die Kommune die Kosten über ihren Finanzplan bewältigen kann. Haushalten musste Babenhausen allein schon angesichts der Projekte, die vor dem Hochwasser geplant waren. Zu den Ausgaben für den Ausbau der Kinderbetreuung, für das Flicken der maroden Wasserleitungen, für die neue Feuerwehr-Drehleiter und Straßensanierungen kommen neue, die vor dem ersten Juni-Wochenende niemand vorhersehen konnte.

    Auch wenn die Spendenbereitschaft nach der Flut erfreulich groß und finanzielle Unterstützung vonseiten des Staats zu erwarten ist: Babenhausen wird an finanzielle Grenzen stoßen, sie wahrscheinlich auch überschreiten.

    Der Marktrat muss künftig noch gründlicher priorisieren: Welche Aufgaben sind dringender als andere? Was ist Pflicht (Stichwort Kinderbetreuung und Feuerwehrwesen), was ist Kür? Was muss zuerst gemacht werden, was kann noch eine Weile warten? Und in der Konsequenz: Was kann sich Babenhausen nicht (mehr) leisten? Der Rotstift wird zwangsläufig angesetzt werden, auch wenn das in der Sitzung am Donnerstagabend niemand ausgesprochen hat.

    Es ist damit zu rechnen, dass einzelne Projekte wie die Sanierung des Fugger‘schen Zehentstadels - ein ohnehin schon kontrovers diskutiertes Vorhaben - erneut auf den Prüfstand kommen. Auch auf freiwillige Posten wie Vereinszuschüsse wird man kritischer schauen. Es sind unbequeme Entscheidungen, die in Babenhausen zu treffen sind - heuer und in den kommenden Jahren.

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