Bis zum stolzen Alter von 87 Jahren hat Pfarrer Edmund Heckel das Wort Gottes verkündet – ruhig, entschieden und überzeugend. Während seiner 52-jährigen Amtszeit in den Pfarreien Rennertshofen, Christertshofen, Nordholz und Tafertshofen sowie Ritzisried galt er als bescheidener Mensch, der jeglichen Rummel um sich ablehnte. Am Pfingstsonntag, 5. Juni, wird er sich aber von vielen Seiten beglückwünschen lassen müssen. Denn dann feiert der 90-Jährige sein 60. Priesterjubiläum. Der Dankgottesdienst findet ab 10.30 Uhr in der Kirchhaslacher Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt statt.
Die Wurzeln von Pfarrer Heckel liegen auch dort, im Greuth. In der Eremitage der Kapelle "Zu unseres Herren Ruh" in Herretshofen erblickte er im Dezember 1931 als zweites von vier Geschwistern das Licht der Welt. Obwohl er ganz in der Nähe eines sakralen Raums aufgewachsen ist, hat er seine Berufung zum Diener Gottes erst nach einigen Umwege erkannt. Nach einer Schreinerlehre legte er bei den Salvatorianern in Bad Wurzach sein Abitur ab. 1956 entschied er sich für den Besuch des Priesterseminars in Dillingen. Seine Primiz feierte Edmund Heckel an Pfingsten 1962 auf dem Sportplatz seiner Heimatpfarrei Kirchhaslach. Als Kaplan wirkte er acht Wochen lang in Jettingen, drei Jahre in der Pfarrei Christi Himmelfahrt in Kempten und zwei Jahre in Mindelheim.
Der Pfarrgarten lag Pfarrer Edmund Heckel immer am Herzen
1967 zog Pfarrer Edmund Heckel gemeinsam mit seiner Haushälterin Gerti Huber in den historischen Rennertshofer Pfarrhof. Von dort aus erstreckte sich sein seelsorgerisches Wirken auf die örtliche Pfarrei St. Stephanus sowie St. Georg Christertshofen, St. Vitus Tafertshofen und die St.-Antonius-Kapelle in Nordholz. 29 Jahre lang betreute er auch die Pfarrei St. Jakobus in Ritzisried. An allen Wirkungsstätten des Geistlichen reichte sein Einsatz weit über Gottesdienste und Seelsorge hinaus. Während seiner Amtszeit wurden zwei historisch wertvolle Pfarrhöfe, vier Pfarrkirchen, eine Kapelle und eine Feldkapelle von Grund auf renoviert und zwei Friedhöfe komplett neugestaltet.
Im Rennertshofer Pfarrhaus samt gut eingerichteter Schreinerei verrieten schmucke, selbst angefertigte Möbelstücke den gelernten Schreiner. Der sorgfältig gepflegte Garten rund um den Pfarrhof - mit üppiger Blumenpracht und einem reichhaltigen Obst- und Gemüsesortiment bepflanzt - ließen den grünen Daumen des Seelsorgers und seiner Hausfrau Gerda Huber erkennen. Zu den alljährlichen Bus-Wallfahrten der Pfarrei gehörten die Tomaten aus dem Pfarrgarten und das vom Geistlichen selbst gebackene Brot einfach dazu.
Krankheitsbedingt musste sich Pfarrer Edmund Heckel im Mai 2019 schweren Herzens von seinen Pfarreien verabschieden. Die von ihm betreuten Kirchengemeinden wurden der Pfarreiengemeinschaft Buch angegliedert.