Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Kettershausen standen Machbarkeitsstudien zum "Areal Waldstraße" auf der Tagesordnung. Mit knapp 40 Zuhörern und Zuhörerinnen stieß diese Zusammenkunft, die im Bürgerhaus Mohrenhausen stattfand, auf großes Interesse. Zwei Planer stellten ihre Ideen zu dem Bereich bei der Waldstraße in Kettershausen vor.
Zum "Areal Waldstraße" gehört das Rathaus, die Gemeindehalle, das Vereinsheim, das Feuerwehrhaus und der Dorfplatz. Dazu ist zu wissen: Die Zeit des Rathauses an diesem Standort endet. Denn die Gemeinde hat den ehemaligen Pfarrhof in Kettershausen gekauft, um dort das zukünftige Rathaus einzurichten. Die Gemeindehalle ist schon seit Jahren geschlossen und stark sanierungsbedürftig. Hier gab es vor Jahren bereits Machbarkeitsstudien betreffend Instandsetzung oder Umgestaltung. Das Feuerwehrhaus ist in die Jahre gekommen und für die zukünftigen Belange zu klein. Mit dem bereits beschlossenen Zusammenschluss der Freiwilligen Feuerwehren Bebenhausen und Kettershausen soll deshalb ein modernes, großes Feuerwehrhaus im Ort gebaut werden.
Passen Feuerwehrhaus und Veranstaltungsraum auf das Gelände?
Wie Bürgermeister Markus Koneberg nun bei der Sitzung erklärte, lag der Machbarkeitsstudie ein Kriterienkatalog zugrunde, der in Zusammenarbeit mit den Vereinen entstanden ist. So sollte das Waldstraßengrundstück dahin gehend beurteilt werden, inwiefern ein Feuerwehrhaus mit drei Stellplätzen und ein Veranstaltungsraum für bis zu 200 Personen auf dem Gelände untergebracht werden kann. Feste Vorgabe für die Planer war dabei, dass das Vereinsheim (Schützen, Chor, Musik) in jedem Konzept bestehen bleibt. Ebenso soll es hier auch zukünftig einen Dorfplatz geben. Für das Rathaus komme ein Abriss infrage.
Architekt Rolf Steinhauser aus Ottobeuren präsentiert als Erster seine Entwürfe mit im Wesentlichen drei Varianten, die alle den Abriss des Rathauses und des bisherigen Feuerwehrhauses beinhalten. In seiner ersten Version bleibt die Halle im Bestand erhalten und ein neues Feuerwehrhaus entsteht etwa im Bereich des jetzigen Rathauses. Das Vereinsheim wird an der östlichen Seite angebaut, erhält - wie er sagte - eine "neue Sanitär- und Umkleidesituation", mit gemeinsamer Nutzung von Halle und Heim. Von Osten und über ein großes Foyer ist dann auch der neue Halleneingang. Der Dorfplatz mit bislang über 800 Quadratmeter verkleinert sich dabei auf etwa 570 Quadratmeter.
Auch ein großer Dorfplatz gehört zum Konzept in Kettershausen
Laut Steinhauser sei in diesem Entwurf alles "relativ kompakt", aber auch "eng" untergebracht. In seinem zweiten Konzept verbleiben nur die Halle und das Vereinsheim an der Waldstraße. Ein Feuerwehrhaus ist hier nicht mehr vorgesehen und muss dann an anderer (nicht benannter) Stelle gebaut werden. Der Dorfplatz vergrößert sich hier auf etwa 950 Quadratmeter. Auch im Plan drei fehlt das Feuerwehrhaus. Die alte Halle wird abgerissen und östlich davon entsteht der Neubau einer Mehrzweckhalle. In Richtung Günz ergäbe sich so ein neue "schöne Situation" und ein "großer, offener Dorfplatz" (750 Quadratmeter). Kosten nannte Steinhauser nicht. Auf Nachfrage meinte er, dass ein Umbau der Halle die generell kostengünstiger Variante sei, als ein Neubau.
Markus Rupp aus Pfaffenhofen hatte dann ebenfalls 20 Minuten Zeit, seine planerischen Ideen darzulegen. Bei seinen zwei Versionen bleibt jeweils das jetzige Feuerwehrhaus erhalten und wird zum Lagerort für die Vereine ertüchtigt. Das Rathaus wird abgerissen. Er präsentierte zunächst Berechnungen, unter anderem zum Flächenbedarf. Dieser sei bei einem Dorfgemeinschaftshaus und einem neuen Feuerwehrhaus mit etwa je 480 Quadratmeter ähnlich, sagte er. Sein erster Entwurf sieht zwei Neubauten vor. Dabei wird die Gemeindehalle abgerissen und an der Stelle ein Dorfgemeinschaftshaus errichtet. Das neue Feuerwehrhaus entsteht im vorderen Bereich des Areals. Beides zu geschätzten Kosten von je etwa gut zwei Millionen Euro. Hinten bleibt ein Festplatz erhalten.
Revitalisierung der Gemeindehalle könnte Kosten sparen
In Version zwei wird die alte Gemeindehalle zum neuen Feuerwehrhaus umgebaut. Bei einer solchen "Revitalisierung der Halle" könnten zehn bis 15 Prozent an Kosten gespart werden, meinte er. Das neue Dorfgemeinschaftshaus steht im östlichen Bereich. Er betonte bei seinen Entwürfen den "Charme", wenn funktionierende Gebäude wie das jetzige Feuerwehrhaus für andere Zwecke - hier als Lager - erhalten bleiben. Ebenso den "Einspareffekt", wenn die "Hülle" der alten Halle für ein neues Feuerwehrhaus genutzt wird. Da Dorfgemeinschaftshaus und Feuerwehrhaus einen ähnlichen Flächenbedarf haben, wäre auch ein Tauschen der Plätze möglich.
Die Entwürfe sollten zeigen, ob und wie das Thema angegangen werden könnte, erklärte der Bürgermeister zu den Studien. Und auf dem Weg hin zu einer zukunftsträchtigen Lösung gäbe es deshalb "noch viel zu diskutieren", meinte er dann, als er den Tagesordnungspunkt Areal Waldstraße - zumindest für diese Sitzung - beendete.