Startseite
Icon Pfeil nach unten
Illertissen
Icon Pfeil nach unten

Kettershausen: "Solar kann starten": Gemeinderat fasst Grundsatzbeschluss für zwei PV-Anlagen

Kettershausen

"Solar kann starten": Gemeinderat fasst Grundsatzbeschluss für zwei PV-Anlagen

    • |
    Der hohe Mais verdeckt derzeit die Sicht hin zur geplanten Fläche, wo die Solaranlage bei Zaiertshofen entstehen soll.
    Der hohe Mais verdeckt derzeit die Sicht hin zur geplanten Fläche, wo die Solaranlage bei Zaiertshofen entstehen soll. Foto: Zita Schmid

    Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Kettershausen fasste das Gremium die Grundsatzbeschlüsse zu zwei Freiflächen-Photovoltaik (PV)-Anlagen. „Solar kann starten“, kommentierte Bürgermeister Markus Koneberg, nachdem die erste Entscheidung für das geplante Vorhaben bei Zaiertshofen einstimmig gefallen war. Eine weitere Freiflächen-PV-Anlage bei Tafertshofen fand im Gemeinderat mehrheitliche Zustimmung. 

    Beide Vorhaben wurden im Gemeinderat in der Vergangenheit bereits vorgestellt und nun nochmals erläutert. Bei Zaiertshofen wollen die Projektpartner Energy Heros GmbH und Solea AG aus Plattling eine Solaranlage errichten. Wie Michael Draxler, Geschäftsführer von Energy Heros, erklärte, wurde die Fläche vergrößert und umfasst jetzt neben der Flurnummer 263 auch das Nachbargrundstück mit der Nummer 264. Die Fläche liegt südlich des Kettershauser Ortsteils Zaiertshofen - mit einem Geltungsbereich von 5,4 Hektar (vorher 2,3 Hektar) und einer errechneten Stromerzeugung von 5,2 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Laut Draxler so viel grüner Strom wie rund 1.950 dreiköpfige Familien im Jahr verbrauchen. „Die Gemeinde wird energieautark“, fügte er hinzu. Durch die Registrierung des Solarparks verbleibe die komplette Gewerbesteuer in der Kommune. Ein Batteriespeicher mit einem Megawatt ist vorgesehen. Die Fläche befindet sich in keinem EEG-förderfähigem Gebiet. 

    Die Firma Vensol will nördlich des Ortsteils Flüssen bauen

    Nur bei Tafertshofen und Flüssen gibt es solche förderfähigen Bereiche in der Gemeinde Kettershausen. Hier nun will die Firma Vensol Neue Energien GmbH aus Babenhausen eine Freiflächenanlage bauen. Darauf gingen die Geschäftsführer Jürgen Ganz und Sebastian Ganser bei der Gemeinderatssitzung ein. Entstehen soll der Solarpark auf einem fünf Hektar großen Gebiet nördlich des Tafertshofer Ortsteils Flüssen. Bis zu sechs Millionen Kilowattstunden grüner Strom könnten damit im Jahr erzeugt werden. Eine Erweiterungsoption (diese war nicht auf der Tagesordnung beziehungsweise vom anschließenden Grundsatzbeschluss dann auch nicht umfasst) von weiteren dreieinhalb Hektar gäbe es in Richtung Osten, so die Geschäftsführer. 90 Prozent der Gewerbesteuer verbleibe am Standort der Anlage, also in Kettershausen. Für einen Energiespeicher soll zunächst nur die Infrastruktur eingerichtet werden. „Ein Speicher muss wirtschaftlich darstellbar sein“, begründete Ganser. 

    Zwischen den Modulen soll extensives Grünland entstehen

    Werden die Solaranlagen realisiert, wollen beiden Unternehmen Bürgerbeteiligungsmodelle und Bürgerstromtarife anbieten. Beide sehen auf den Anlagenflächen, die nicht versiegelt werden, unter anderem auch eine Tierbeweidung vor. Extensives Grünland soll entstehen, umgrenzt von heimischen Sträuchern und Hölzern und so Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren. Mit diesen Maßnahmen zum Naturschutz gehen sie konform mit Vorgaben aus dem Kriterien-Katalog, den die Gemeinde als Richtschnur für PV-Anlagen im Außenbereich erstellt hat. 

    Insgesamt beinhaltet der Katalog sieben Bereiche. Dazu gehören etwa auch Sichtbarkeit und Abstand zur Wohnbebauung (250 Meter). Letzteres sei bei einer gegebenenfalls späteren Erweiterung der Anlage bei Tafertshofen für die Siedlung Gangwalden nicht mehr gegeben, monierte Rat Bernd Müller. Auch die Sichtbarkeit der Anlage von der Straße aus missfiel ihm. Der Kriterien-Katalog sieht obendrein einen Stromspeicher vor. Fabian Fischer kritisierte, dass bei der Anlage in Tafertshofen bislang keiner errichtet werden soll. Der Katalog soll als Entscheidungshilfe dienen, daran erinnert Clemens Winter. „Er ist nicht aus Stein gemeißelt“, so Winter. Einstimmig war das Votum für die Anlage bei Zaiertshofen, zwei Gegenstimmen erhielt das Projekt bei Tafertshofen. Diese Grundsatzbeschlüsse waren der jeweils notwendige erste Schritt für das Bauleitplanverfahren zur Errichtung der beiden Freiflächen-PV-Anlagen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden