Die vorhandene Gemeindehalle sanieren, das Anwesen Ilg zur neuen Ortsmitte gestalten oder eine neue Sporthalle mit flexibler Nutzung bauen? Diese Überlegungen beschäftigen den Kettershauser Gemeinderat schon seit Jahren. Eine Entscheidung steht nach wie vor aus. Wie geht es damit nun weiter – ein Rück- und Ausblick.
Anfang 2014 – noch unter Bürgermeisterin Gabriele Janowsky – wurde eine Bestandsanalyse für die sanierungsbedürftige Gemeindehalle mit verschiedenen Planungsentwürfen in Auftrag gegeben. Diese wurden im Oktober 2014 dem damals neuen Gemeinderat unter Bürgermeisterin Susanne Schewetzky vorgestellt.
Später rückte das sogenannte Gemeindeentwicklungskonzept zur Vorbereitung der anvisierten Dorferneuerung in den Fokus. Im Rahmen dieser Treffen entstand unter anderem die Idee, das Anwesen Ilg zum neuen Ortszentrum zu gestalten. Eine Machbarkeitsstudie wurde dazu durchgeführt. Im Januar 2019 beschloss der Gemeinderat, das Anwesen in den Maßnahmenkatalog der Dorferneuerung aufzunehmen. Ausschlaggebend für die Entscheidung waren die prognostizierten hohen Fördergelder. In dieser Zeit wurde auch die Idee, eine Sporthalle zu bauen, welche auch für größere Veranstaltung genutzt werden könnte, zum ersten Mal öffentlich gemacht.
Im November 2019 fiel dann die Entscheidung, das Anwesen Ilg als mögliches neues Gemeindezentrum wieder aus dem Maßnahmenkatalog der Dorferneuerung zu nehmen. Als Begründung wurde unter anderem ein mangelhaftes Nutzungskonzept vorgebracht. Vielmehr sollte zukünftig in Richtung Sporthalle mit flexibler Nutzung auch für Veranstaltungen weitergedacht werden, hieß es. Da mit dem Ausscheiden des Anwesens Ilg als neuer Treffpunkt ein Schlüsselprojekt aus dem Maßnahmenkatalog weggefallen war, beschloss der Gemeinderat, die Dorferneuerung vorerst zurückzustellen.
Kurze Sitzungen in Kettershausen: Wenig Zeit für komplexe Diskussionen
Im vergangenen Jahr stand wieder eine Kommunalwahl im Kalender. Seit Mai 2020 ist ein neuer Gemeinderat unter Bürgermeister Markus Koneberg im Amt. Intern seien nun bereits erste Diskussionen zum Thema Halle geführt worden, sagt der Rathauschef auf Nachfrage. In einer geplanten Klausurtagung an der Schule für Dorf- und Landentwicklung in Thierhaupten hätten die Gespräche und Überlegungen vertieft werden sollen. Diese Klausurtagung musste jedoch coronabedingt ausfallen. Da der Gemeinderat laut Koneberg in dieser Angelegenheit möglichst wenig Zeit verlieren will, soll der Termin – wenn wieder machbar – nachgeholt werden.
Wie es mit der Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen weitergeht, ist allgemein die große Frage. Die jüngsten Gemeinderatssitzungen in Kettershausen wurden nach Auskunft des Bürgermeisters aus Gründen des Infektionsschutzes so kurz als möglich gehalten. Demzufolge war auch wenig Gelegenheit für komplexe Diskussionen.
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