Beim TSV Kellmünz ist wieder Feiern angesagt: Nachdem vor zwei Jahren die neue Sporthalle eingeweiht wurde, steht nun am 8. Juni die offizielle Inbetriebnahme der erneuerten Stocksportanlage an. Die Mitglieder der Eisstock-Abteilung können damit ganzjährig auf überdachten, neuen Bahnen trainieren. Neben der erfolgreichen Generalsanierung der Anlage wird an diesem Tag auch das 60-jährige Bestehen der Abteilung zelebriert.
„Es ist endlich soweit“, sagt Abteilungsleiter Florian Hempfer. Zur Freude mischt sich auch berechtigter Stolz. Nämlich darüber, dass die von ihm einst angestoßene Generalsanierung der Stocksportanlage mit vereinten Kräfte realisiert werden konnte. „Über 1500 ehrenamtliche Stunden hat unsere Abteilung hier gestemmt“, berichtet er. Die Arbeiten begannen im Oktober 2023 mit dem Abbruch der alten Stockbahnen. Diese Asphaltbahnen der in den 1970er-Jahren errichteten Anlage waren durch Alterung und Erosion in einem sehr schlechten Zustand. „Fundamente legen, Halle aufstellen, Bahnen anlegen und Außenanlage“, fasst Hempfer die nachfolgenden Tätigkeiten, die dann bis Ende April gedauert haben, zusammen. Manches davon hätten sie selbst bewerkstellig, bei anderen Arbeiten hätten sie die jeweilige Fachfirma unterstützt. „Sechs bis zehn Leute waren immer da“, berichtet er vom stetigen Einsatz der Mitglieder.
17.000 Pflastersteine wurde für die Stocksportanlage in Kellmünz verlegt
Dabei mussten etwa für die Pflasterung insgesamt 17.000 Pflastersteine in die Hand genommen und verlegt werden. Zwei der vier Stockbahnen bekamen eine Überdachung. Für diese Halle beziehungsweise dessen Fassade sei nur heimisches Holz verwendet worden, sagt der Abteilungsleiter - nämlich Lärche und Kiefer aus dem Gemeindewald, das die Marktgemeinde kostenfrei überlassen hatte. Die Gesamtbaukosten beziffert er auf 127.000 Euro, die Zuschüsse des BLSV dabei auf 40 Prozent, die des Landkreises und der Marktgemeinde auf jeweils zehn Prozent. Mit mehr als 32.000 Euro unterstützt der TSV Kellmünz das Projekt seiner Abteilung. Hinzu kommen Spenden und Sponsoren.
Vor der Sanierung der Anlage war der Stocksport in Kellmünz ein Schönwettersport, im Sommer zudem durch Hitze beeinflusst. Mit der nun neuen Halle kann der Trainingsbetrieb unabhängig vom Wetter und ganzjährig stattfinden. Rund 30 Aktive im Alter zwischen 30 und 74 Jahren zählt die Abteilung aktuell. Aufgeteilt sind sie in zwei Herrenmannschaften, ein Ü50-Team und eine Damenmannschaft. Eisstockschützinnen gab es bei der Abteilungsgründung 1964 nicht. Die Sportart wurde nur im Winter gespielt und es war den Männer vorbehalten, auf dem zugefrorenen Baggersee die Stöcke möglichst nahe an die Daube (Holzwürfel) zu schieben. „Generell wird heuer kaum noch auf Eisflächen gespielt“, erläutert Hempfer und somit auch die Wandlung der Bezeichnung „Eisstockschütze“ in „Stockschütze“.
Stockschützen beim TSV Kellmünz trainieren dienstags und freitags
Die Abteilung der Kellmünzer Stockschützen ist die einzig verbliebene aktive in dieser Sportart im weiten Umkreis zwischen Vöhringen und Bad Grönenbach. Übers Jahr nehmen die Mitglieder an rund 40 Turnieren teil. Trainiert wird immer dienstags ab 18 Uhr und am Freitag ab 18.30 Uhr. Es dürfen auch Interessierte gerne vorbeikommen und reinschnuppern. „Jeder ist willkommen“, betont Hempfer.
Termin: Am Samstag, 8. Juni, wird die offizielle Inbetriebnahme der erneuerten Stocksportanlage gefeiert. Diese befindet sich im südlichen Teil des Kellmünzer Sportgeländes. Beginn ist um 15 Uhr mit einem Stockturnier der Aktiven. Um 18 Uhr startet das „Schießen für alle“ und um 19 Uhr der offizielle Teil. Anschließend gibt es musikalische Unterhaltung mit DJ Frank. Für Speisen und Getränke ist gesorgt.