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Kellmünz/Pleß/Kalkar: Mit der Kraft von Flugzeugmotoren: Kellmünzer wird deutscher Vizemeister im Tractor-Pulling

Kellmünz/Pleß/Kalkar

Mit der Kraft von Flugzeugmotoren: Kellmünzer wird deutscher Vizemeister im Tractor-Pulling

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Das Pulling Team Allgäu hat sich mit 5000 PS starken Renntraktor Money Pit II den zweiten Platz bei der deutschen Meisterschaft geholt. Unser Bild zeigt Thomas Popp, Dominic Link, Rennpilot Markus Obermüller, Lukas Müller, die Rennstallbesitzer Hubert und Anton Keller, sowie Simon Popp und Manuel Madlener.
    Das Pulling Team Allgäu hat sich mit 5000 PS starken Renntraktor Money Pit II den zweiten Platz bei der deutschen Meisterschaft geholt. Unser Bild zeigt Thomas Popp, Dominic Link, Rennpilot Markus Obermüller, Lukas Müller, die Rennstallbesitzer Hubert und Anton Keller, sowie Simon Popp und Manuel Madlener. Foto: Armin Schmid

    Die Fahrzeuge kommen aus den USA, die Motoren stammen von amerikanischen Weltkriegsbombern: In Süddeutschland gilt Tractor-Pulling noch immer als exotisch, auch wenn das Pulling Team Allgäu mit Money Pit I schon vor Jahrzehnten Titel holte. Money Pit II ist jünger und schwerer – und mit diesem Renntraktor ist das Tractor-Pulling-Team Allgäu wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Beim letzten Saisonrennen im nordrhein-westfälischen Kalkar hat sich der Kellmünzer Rennpilot Markus Obermüller mit dem 5000 PS starken Renntraktor Money Pit II den zweiten Platz bei den Deutschen Meisterschaften und damit den Titel des deutschen Vizemeisters geholt. Dabei hatte die Saison nicht unbedingt unter einem guten Stern gestanden.

    Markus Obermüller berichtete, dass Money Pit II, der von zwei V12-Flugzeugmotoren mit 56 Liter Hubraum angetrieben wird, bereits beim ersten Rennen im westfälischen Füchtorf einen Motorschaden erlitten hat. Glücklicherweise war noch ein passender Ersatzmotor vorhanden, sodass die Rennserie mit Läufen zur Deutschen Meisterschaft fortgesetzt werden konnte. Im Laufe der Saison kamen Rennpilot Markus Obermüller und sein Rennbolide immer besser in Fahrt. Beide holten Punkt um Punkt auf.

    Vizemeistertitel im Tractor-Pulling für Fahrer aus Kellmünz

    Einen weiteren Rückschlag gab es im Juli. Wegen des schlechten Wetters musste ausgerechnet der vom Team Allgäu selbst veranstaltete Rennlauf im Sportstadion in Breitenthal abgesagt werden. Als Lokalmatador hatte sich Markus Obermüller im heimischen Stadion gute Siegchancen und Punkte ausgerechnet. Zudem waren die Sandbahn, Tribünen und Bewirtungsbereiche bereits aufgebaut. „Heuer waren die ganze Arbeit und der Einsatz des Teams umsonst“, betonte Anton Keller mit Blick auf die buchstäblich ins Wasser gefallene Sportveranstaltung in Breitenthal. Doch auch diese Enttäuschung haben Team und Fahrer weggesteckt und die Rennsaison fortgesetzt.

    Lohn für die viele Arbeit und die Mühen war dann der zweite Platz bei der deutschen Meisterschaft im Tractor-Pulling in der Freien Klasse bis 3,5 Tonnen. „Insgesamt gesehen ist die Saison für uns im Nachhinein gesehen sehr gut gelaufen“, findet Rennpilot Markus Obermüller. Den ersten Platz belegten Konkurrent Jannis Rüter mit dem Green Monster Team aus Füchtorf. Mit 104 Punkten lagen die Westfalen unangefochten an der Spitze des Klassements. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen gab es beim sportlichen Wettkampf um Platz zwei und drei. Mit 76 Punkten konnte sich Markus Obermüller den deutschen Vizemeistertitel sichern. Mit nur einem Punkt Rückstand landete Martin Ortkrass auf Ivan auf dem dritten Platz.

    Kalkar: Erfolg für Markus Obermüller und Team Allgäu

    Bereits vor mehr als 30 Jahren sind Anton und Hubert Keller aus Pleß in diese, für Süddeutschland ungewöhnliche Rennsportart eingestiegen, haben einen Rennstall gegründet und das Pulling-Team Allgäu ins Leben gerufen. Die beiden Erfolgstraktoren des Pulling Teams, Money Pit I und Money Pit II, wurden aus den USA importiert. Money Pit I (Freie Klasse bis 2,5 Tonnen) wurde 1995 gebaut, Money Pit II (Freie Klasse bis 3,5 Tonnen) sechs Jahre später. „Die Motoren stammen aus Langstreckenbombern, die im Zweiten Weltkrieg Bomben über Deutschland abgeworfen haben“, erläutert Anton Keller.

    Ein unbeschriebenes Blatt ist das Pulling Team Allgäu in der Tractor-Pulling-Szene nicht mehr. Fünfmal Deutscher Meister, zweimal Vize-Europameister und viele Titel und Siege auf nationaler und internationaler Ebene sind die stolze Rennbilanz des Teams. Allerdings liegen diese Erfolge schon rund 20 Jahre zurück. In Süddeutschland kann man Tractor Pulling nach wie vor als exotischen Motorsport bezeichnen. Hohe Popularität genießt Tractor Pulling in Schweden, Dänemark, den Niederlanden oder auch in Großbritannien und in den USA. Hoch ist der Zuschauerzuspruch auch im Norden Deutschlands.

    Heimrennen in Breitenthal fiel wegen schlechtem Wetter aus

    In Füchtorf waren beim ersten Saisonrennen auf Anhieb 22.000 Zuschauer anwesen. Solche Zuschauerzahlen sind beim Heimrennen der Allgäuer Puller in Breitenthal nicht erreichbar, doch ein Motorsportspektakel ist auch diese Veranstaltung allemal. Die ganze Tractor-Pulling-Elite mit bis zu sechs Tonnen schweren Traktoren und mit bis zu 9000 PS ist am Start.

    Lob und Respekt zollt Anton Keller vor allem auch dem Mechaniker-Team, das den Grundstein für die aktuellen Erfolge gelegt hat. Das Pulling Team hat noch ein heißes Eisen im Feuer: Für den rund 2500 PS starken Money Pit I steht noch ein Saisonrennen aus. Wenn es gut läuft, wäre auch mit diesem Rennboliden in der Freien Klasse bis 2,5 Tonnen ein Platz unter den ersten drei der Deutschen Meisterschaft möglich.

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