Die Adventsfensteraktion in Kellmünz findet heuer zum 20. Mal statt. Jeden Abend öffnet sich an einem anderen Haus ein weiteres „Türchen“. Und jeden Abend kommen die „Fenstergucker“, um das liebevoll geschmückte Fenster gebührend zu bewundern. Rechnet man ab Beginn der Aktion, war es am Freitagabend das 469. Fenster, das geöffnet wurde. So oft schon hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich also Motive überlegt und diese mit viel Kreativität in vorweihnachtliche Stimmungsbilder verwandelt.
Das erste Adventsfenster öffnete Rosi Kiechle im Jahr 2005
Am Haus von Rosi Kiechle tat sich am 1. Dezember 2005 das erste Adventsfenster in Kellmünz auf. Am Freitagabend war nun wieder Treffpunkt bei ihr, und viele hatten sich dazu vor dem Haus versammelt. Das 20. Jubiläum nahm die Kellmünzerin zum Anlass, um mit selbst verfassten Versen in schwäbischer Mundart die Erfolgsgeschichte der Adventsfensteraktion Revue passieren zu lassen – vom ersten Versuch bis heute.
„Agfanga hot des – ond des isch echt wohr – am erschta zwölfta – da hana – vor viele Johr. Ond des isch sicher, dass koiner hot denkt, dass im zwanzigste Johr immer no all´s zur de Fenster rennt“, so die ersten Verse ihres Gedichts. Denn wohl niemand konnte damals ahnen, dass die Idee der Adventsfensteraktion sich so etablieren würde und auch noch nach so vielen Jahren die abendlichen Gäste vors Haus lockt. Initiatorin und bis heute Organisatorin der Aktion ist die Kellmünzer Kolpingfamilie.
Jedes Jahr konnten alle „Türchen“ des begehbaren Adventskalenders besetzt werden, auch wenn dies nicht unbedingt immer ein Selbstläufer war, wie Kiechle weiter im Text verlauten ließ: „Ja, tatsächlich, des isch echt toll, war unser Adventskalender jedes Jahr voll. Manchmol, des muss i scho zua gea, isch´s au a bissle Überzeugungsarbeit gwea.“ Kiechle selbst hat bis auf ein oder zwei Ausnahmen jedes Jahr an der Aktion teilgenommen und so schon einige Fenster mit verschiedensten Motiven dekoriert. Ihr Erstes hat sie dabei nicht vergessen. „Wissat ihr noh, was em Fenster war?“, fragte sie so in die abendliche Runde und verriet es dann sogleich: „A Baum, Nikolaus und a Engel – isch doch klar.“
Die Kellmünzer Adventsfenster können noch bis zum 6. Januar besichtigt werden
Um die Fenstergucker dann nicht noch länger auf die Folter zu spannen, wie denn nun das aktuelle Fenster aussieht, meinte sie schließlich: „Dann isch es endlich so weit, des 469. Fenster isch für euch bereit.“ Dann endlich wurde der Rollladen hochgezogen. Die kleinen und großen Fenstergucker traten ans beleuchtete „Türchen“, wo Kiechle mit einem zarten Engel, glitzernden Kugeln sowie filigranem Baum ein stimmungsvolles Motiv geschaffen hatte.
Um auf das Weihnachtsfest einzustimmen, wird sich noch bis zum 24. Dezember jeden Abend um 18 Uhr (am Heiligen Abend nach der Kindermette) ein weiteres Türchen auftun. Die geöffneten Fenster sind täglich von 17 bis 22 Uhr beleuchtet und können bis zum 6. Januar 2025 von außen besichtigt werden. Im Eingangsbereich des Kellmünzer Rathauses sowie im Dorfladen liegen die Adventsfenster-Adressen samt Ortsplan aus.
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