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Kadeltshofen: Waldbesitzer pflanzten 175.000 Bäume im Landkreis Neu-Ulm

Kadeltshofen

Waldbesitzer pflanzten 175.000 Bäume im Landkreis Neu-Ulm

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    Tausende junge Bäumchen wachsen in den Wäldern im Kreis Neu-Ulm heran. Laut Geschäftsbericht der Forstbetriebsgemeinschaft haben die Waldbesitzer zumeist Laubbäume gepflanzt.
    Tausende junge Bäumchen wachsen in den Wäldern im Kreis Neu-Ulm heran. Laut Geschäftsbericht der Forstbetriebsgemeinschaft haben die Waldbesitzer zumeist Laubbäume gepflanzt. Foto: Forstbetriebsgemeinschaft Neu-Ulm

    Ein Waldumbau auf Rekordniveau ist bei der jüngsten Mitgliederversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Neu-Ulm zur Sprache gekommen. So wurden im vergangenen Wirtschaftsjahr, also zwischen 1. Oktober 2022 und 30. September 2023, von den Waldbesitzern und Waldbesitzerinnen 175.000 Bäume im Wald gepflanzt. Davon waren laut Geschäftsbericht 83 Prozent Laubholz, vor allem Eiche und Buche, und 17 Prozent Nadelholz.Zum Schutz dieser Pflanzungen wurden 6300 Meter Zaun gebaut.

    Rund 130 Mitglieder, kommunale Vertreterinnen und Vertreter sowie Ehrengäste konnte Clemens Weber bei der Versammlung im Gasthaus Hirsch in Kadeltshofen begrüßen. Der Vorsitzend der FBG ließ das forstliche Jahr Revue passieren. Es begann demnach mit guten Holzpreisen im Winter, doch schon im Februar geriet der Holzmarkt unter Druck. Steigende Zinsen für Baukredite und düstere Konjunkturaussichten führten zu einem Einbruch der Holzpreise und der Abnahme durch die Sägewerke. Im Juli überquerte das Sturmtief Ronson Bayern und hinterließ auch im Landkreis Neu-Ulm gravierende Schäden. 16.000 Festmeter Windbruchholz und nachfolgend Käferholz mussten schnell Weber zufolge aufgearbeitet und verwertet werden. Die seit Beginn der Klimaaufzeichnungen wärmsten und trockensten Sommermonate förderten diese Entwicklung.

    1122 Waldbesitzer sind Mitglied der Forstbetriebsgemeinschaft Neu-Ulm

    Pfaffenhofens Bürgermeister Sebastian Sparwasser unterstrich die Wichtigkeit der Zusammenarbeit aller für den Wald Verantwortlichen, der Waldbesitzer, Förster, der Forstbetriebsgemeinschaft und der Jägern. Sein Fazit: Nur gemeinsam können die wachsenden Herausforderungen des Klimawandels bewältigt werden.

    Förster Ekkehard Steger, Geschäftsführer der FBG, berichtete, dass derzeit 1122 Waldbesitzerinnen und -besitzer mit einer Waldfläche von 6593 Hektar Mitglieder in der Forstbetriebsgemeinschaft seien. Für sie wurden insgesamt 52.475 Festmeter Holz verkauft. 

    Der Vizepräsident des Bayerischen Waldbesitzerverbandes, Götz Freiherr von Rotenhan, referierte in einem Vortrag über die Jagd als Herausforderung im Waldumbau. Er sprach die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen des Wildverbisses an, vor allem im Hinblick auf den Verlust von Mischbaumarten wie Tanne, Eiche und Edellaubholz, die den klimatischen Veränderungen besser standhalten als die Fichte. Er wies auf die gesetzlichen Vorgaben mit dem Grundsatz "Wald vor Wild“ – jedoch nicht "Wald ohne Wild" - hin. Dies sei auch im Wald-Pakt 2023 zwischen Waldbesitzern und der bayerischen Staatsregierung erneut bekräftigt worden. 

    Die Forstverwaltung erstellt 2024 das nächste Vegetationsgutachten

    Wichtige Grundlage zur Einschätzung der Situation vor Ort ist dem Vizepräsidenten zufolge hierbei das Vegetationsgutachten, welches 2024 turnusgemäß von der Forstverwaltung erstellt wird. Hierbei sollten sich die Menschen, die Waldflächen besitzen, einbringen, indem sie an den Aufnahmen teilnehmen oder eine Aussage für ihr Jagdrevier beantragen. Für ein besseres Verständnis von Waldbesitzern und Jägern haben sich auch gemeinsame Waldbegänge bewährt, wie Götz Freiherr von Rotenhan berichtete. Für die Entwicklung zukunftsfähiger Wälder sei die Zusammenarbeit, nicht die Konfrontation aller Beteiligten notwendig. (AZ)

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