Die Stadthalle in Weißenhorn war mit rund 250 Besuchern bis auf den letzten Platz gefüllt. Der Musikverein von Bubenhausen hatte bei seinem Jahreskonzert am Samstag die Musikgesellschaft Bellenberg zu Gast. Nicht nur Musik, auch Ehrungen, Gastredner und eine ganz besondere Ankündigung standen dieses Mal auf dem Programm.
Unter der Dirigentin Sabrina Botzenhart bestritt Bellenberg den ersten Teil des Abends – und machte gleich zum Einstieg mit „Fanatic Winds“ von Thomas Doss deutlich, dass moderne und lebendige Stücke zu erwarten waren. „Voyage into the blue“ von Naoya Wada nahm die Zuhörer mit auf eine Flugreise in den Abendhimmel, mit ausgesuchten Phil-Collins-Stücken landeten sie wieder auf dem Boden und konnten sich mit Musik des Animationsfilms „Drachenzähmen leicht gemacht“ von John Powell in eine Fantasiewelt versetzen lassen.
Langjährige Mitglieder in Bubenhausen geehrt
Alexander Bokart, der erste Vorsitzende des Musikvereins Bubenhausen, betonte die Verbundenheit mit den Musikanten aus Bellenberg und übergab das Wort an Rainer Lohner, den stellvertretenden Präsidenten des Allgäu-Schwäbischen Musikbunds. Dieser würdigte in seiner Grußrede die Verdienste der Vereine und wies auf die Mitgliederstruktur hin: Die Hälfte der Vereinsmitglieder seien unter 18 Jahre alt. Und er gab einen Ausblick auf das kommende Jahr: Vom 29. Mai bis 1. Juni 2025 findet das „Deutsche Musikfest“ unter dem Motto „Musik baut Brücken“ mit über 350 Vereinen und 18.000 Musikern statt. Ulm und Neu-Ulm sind die Veranstaltungsorte, 200 Platzkonzerte und 60 Open-Air-Konzerte sind zu erwarten. Bubenhausen beteiligt sich in diesem Rahmen erstmals an einer Europameisterschaft.
Geehrt wurden Alfred Mertens und Karl-Heinz Sailer für jeweils 50 Jahre aktives Musizieren und treue Verdienste um die Blasmusik. Mertens ist seit 31 Jahren Dirigent und Ausbilder. Unter Sailer, der neun Jahre erster Vorsitzender war, wurde 2013 das Musikerheim in Bubenhausen mit einem großen Probenraum erbaut.
Bubenhausens und Bellenbergs Musiker vereint auf der Bühne
Allgemein kümmert sich der Musikverein intensiv um musikalische Früherziehung und Jugendarbeit. „Holzwürmer“ ist der Name für die Jüngsten, die bereits Flöte lernen, danach gibt es Einzelunterricht an verschiedenen Instrumenten und auch eine große Jugendkapelle. Bokart erklärt, dass man im Repertoire breit aufgestellt ist: Von Kirchenauftritten über bis zum eigenen Faschingswagen sei man aktiv. Eine Besonderheit, die nicht jeder Verein bieten kann, sind sechs Singstimmen.
Eine der Sängerinnen, Janina Hornstein, konnte man mit dem Lied „I am what I am“ hören. Der Dirigent, Andreas Schlegel, hatte die zweite musikalische Hälfte des Abends mit Bruckmeyers Konzertmarsch „In Vita Optimum“ – Das Beste im Leben – eingeleitet. Im zweiten Stück tauchte man mit „Chicago Festival“ von Markus Götz in das brodelnde Leben einer Großstadt ein. Ruhiger wurde es anschließend mit „The New Village“ von Kees Vlak, bevor ein Arrangement der Ballade „Music“ von John Miles das offizielle Programm beendete. In beiden Teilen des Abends gab es Zugaben und lang anhaltenden Applaus.
Was das Jahreskonzert deutlich unter Beweis stellte: Vereine und Organisatoren haben zeitgemäße musikalische Konzepte entwickelt, die quer durch alle Altersgruppen Musikliebhaber begeistern kann.
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