Zehn Abende und zwölf Bands, darunter sechs, die zum ersten Mal dabei sind: Am Freitag, 4. Juli, beginnt die nächste Auflage der Open-Air-Reihe Live im Sperrbezirk. Es sei wieder für jeden Geschmack etwas dabei, betont Organisatorin Susanne Schewetzky. An einem Blasmusikabend wird es ein wenig experimenteller als zuletzt. Unter den Neuen sind auch Bands, die zwar noch nie im Sperrbezirk aufgetreten sind, sich in der Region aber einen Namen gemacht haben.
Den Auftakt bestreiten alte Bekannte. Schon vor einem Jahr sollten Slipped Disc aus dem Raum Babenhausen am ersten Abend auf, die Wetterprognose verhinderte das. Diesmal soll es anders laufen. Die Band will mit Classic-Rock-Songs der 70er- und 80er-Jahre die Konzertreihe einleiten, die vor einem Jahr an jedem Abend 500 bis 900 Menschen auf den Marktplatz lockte. Am Samstag, 5. Juli, spielen Blöff the Monkey. Die Band aus dem Illertal bezeichnet ihren temporeichen Stil als Funk Rock und Hard Pop. Die Band trat zuletzt 2023 bei Live im Sperrbezirk auf und präsentiert ausschließlich eigene Stücke. Weil die für ein dreistündiges Konzert nicht ausreichen, suchten sich die Musiker selbst Verstärkung – und fanden diese bei 5 Horse Rodeo. Auch eine namhafte Gruppe in der Region, die zuletzt am 5. Januar in der Bellenberger Traube spielte, aber noch nie auf dem städtischen Open-Air in Illertissen auftrat. Auch den Sonntag bestreiten zwei Bands: The High Cholesterols wurde 2021 von Musikern verschiedener Combos aus dem Illertal gegründet. Die Cover-Band sucht sich Rock-, Grunge-, Pop-, Folk- und Metalperlen aus der Musikgeschichte aus, die den Musikern gefallen und für sie eine Bedeutung hat. Die Songs bekommen ein akustisches Gewand sowie hier und da ein anderes Tempo ein anderes Genre oder eine andere Instrumentalisierung. So wird aus Iron Maidens „Wasted Years“ eine Rumbaversion oder aus dem Foo Fighters Song „Everlong“ eine Folk-Nummer. Die Combo Mainstreet spielt Rock der 70er- bis 90er-Jahre – von CCR über Status Quo bis ZZ Top.
Zehn Konzerte an vier Wochenenden in Illertissen
Am folgenden Wochenende, 11. und 12. Juli, stehen nur zwei Konzerte auf dem Plan. Am Freitag spielt wieder die Hochzeitsband Black Betty. Sie kam zuletzt so gut an, dass es allen schwerfiel, den Auftritt wirklich um 22 Uhr zu beenden. Tags darauf kommt die Sonic Boom Band, deren Mitglieder aus Jedesheim und Altenstadt stammen. Auf sie wartet also eine Art Heimspiel – genauso wie auf jene Gruppe, die das dritte Wochenende einleitet.
W.O.X. sind beispielsweise von der Musiknacht bekannt, bei Live im Sperrbezirk spielte die Band aber noch nie. Am Freitag, 18. Juli, soll sich das ändern. Die nächsten Neuen treten tags darauf auf die Bühne. Schwäbischwild haben im vergangenen Jahr den Volksmusikpreis gewonnen. Sie bieten wenige ganz klassische Titel, sondern setzen auf eine Musik mit wilder Note und einem Augenzwinkern, die Vielfalt und Vielseitigkeit der Volksmusik zeigen soll. Das, denkt Organisatorin Schewetzky, dürfte sowohl bei Blasmusikfans ankommen als auch bei Leuten, die sich normal für einen anderen Musikstil begeistern. Das Finale des dritten Wochenendes bestreitet eine Band, die zum Sperrbezirk-Klassiker werden könnte: Killswitch sind zum dritten Mal in Folge dabei und werden wieder ein härteres Programm abliefern. Zum Repertoire der sechs Musiker gehören Klassiker von AC/DC, Metallica, Motörhead, Black Sabbath, Judas Priest, Deep Purple und weiteren, die in einem eigenen Stil gecovert werden.
Das Programm von „Live im Sperrbezirk“
Am Freitag, 25. Juli, eröffnen die Donau4Musikanten das abschließende Wochenende. Die Volksmusikgruppe hatte bei ihren Auftritten in der Vergangenheit oft Pech, 2024 spielten sie ihre „Wirtshausmusi im Kleinsten und vom Feinsten“ erstmals bei gutem Wetter. Das letzte Konzert der Reihe bestreiten die Maybacher. Deren Gage sprengt das Sperrbezirk-Budget eigentlich. Doch zwei anonyme Sponsoren, die sich den Auftritt gewünscht hatte, zahlen mit. Solche Bandwünsche sind ungewöhnlich, berichtet Susanne Schewetzky. Oft seien es die Gruppen, die sich um einen Auftritt in der beliebten Konzertreihe bewerben.
Zehn Konzerte seien eine gute Anzahl, findet Schewetzky. Das Stilmix sei vielfältig, alle kämen auf ihre Kosten. Gleichzeitig müsse man an die Anwohnerinnen und Anwohner denken – zu viele Konzerte könnten für sie zur Belastung werden. Finanziert werden die Abende von der Stadt, die kleine Gagen bezahlt und die Kosten für Rettungsdienst, Sicherheitsdienst, technische Ausrüstung, Bühne und Bierbänke übernimmt sowie die Gema-Gebühren trägt. Die Bewirtung können wie in den Vorjahren örtliche Vereine übernehmen, die stets gutes Geld für ihre Kassen erwirtschaften konnten. Die Bewerbungsphase dafür hat gerade begonnen und läuft noch bis Ende Februar. Auch diesen Aspekt schätzt Schewetzky. Für sie ist die Reihe Kultur, Stadtmarketing, Wirtschaftsförderung und Vereinsförderung in einem. Leute aus den Nachbarorten kommen gerne, der Ruf Illertissen profitiere. Die umliegenden Lokale machten zuletzt immer gutes Geschäft – und die Vereine eben auch.
Die Konzerte dauern freitags und samstags von 19 bis 22 Uhr und sonntags von 18 bis 21 Uhr.
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