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Illertissen-Jedesheim: Neue Pläne, gestiegene Kosten: Wirbel um Dorfladen-Neubau in Jedesheim

Illertissen-Jedesheim

Neue Pläne, gestiegene Kosten: Wirbel um Dorfladen-Neubau in Jedesheim

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    Im Herbst 2021 hatte das Architekturbüro Jakob die Pläne für den Dorfladen Jedesheim vorgestellt. Jetzt müssen sie offenbar geändert werden.
    Im Herbst 2021 hatte das Architekturbüro Jakob die Pläne für den Dorfladen Jedesheim vorgestellt. Jetzt müssen sie offenbar geändert werden. Foto: Büro Jakob

    Verschiedentlich kam in der jüngsten Stadtratssitzung in Illertissen Enttäuschung auf: Auf der Tagesordnung stand der Neubau des Dorfladens in Jedesheim mit Café und sechs Wohnungen auf zwei Etagen samt Carport. Doch dem Dorfladenteam war von einer günstigeren Variante B mit ebenerdigem Lagerraum statt eines Kellers nichts bekannt. Da der Stadtrat diese wegen gestiegener Baukosten favorisierte, monierten die

    Die Vertagung hat Ortssprecher Wolfgang Gleich vorgeschlagen. Davor bekundete Dorfladenvorsitzender Andreas Miller seine Überraschung, dass aus Kostengründen plötzlich der Keller wegfallen sollte. Er bedeute für den Dorfladen eine wichtige Lagerkapazität, ebenso wie für die geplanten Wohnungen. Die Veränderungen seien nicht besprochen worden, sie fühlten sich überfahren, so Miller. Das für Jedesheim so bedeutsame Projekt könnte durch die Sparmaßnahmen womöglich eine Ausführung zweiter Wahl erfahren, war die Befürchtung. 

    Im Haushalt der Stadt Illertissen klafft eine Lücke

    Daraus entspann sich eine Debatte, die teils für Unverständnis sorgte. Denn Fakt sei, dass das Vorhaben auf seine Umsetzung warte und die Abstimmung dafür nun unnötig hinausgeschoben werde, hieß es. Da der Stadtrat angehalten sei, keine Steuergelder zu verschwenden, neigte er zur Variante B. Gleichwohl gab es Befürworter von Plan A, um eben im Sinne einer einmaligen Chance für Jedesheim nicht die billigere Lösung zu wählen. Die Entwurfsplanung war auf rund 2,66 Millionen Euro veranschlagt worden, die Kostenrechnung diesen Mai betrug 3.58 Millionen Euro. Somit klafft eine Lücke von über 900.000 Euro im Haushalt. Die Kostenersparnis zwischen den Varianten A und B beträgt über 300.000 Euro. 

    Andreas Lanwehr (Freie Wähler) wunderte sich nicht über gestiegene Baunebenkosten, zumal erste Kostenschätzungen schon weiter zurücklägen. Dafür seien dann andere, aus seiner Sicht fragwürdige Projekte wie die Adler-Sanierung unverständlicherweise vorgezogen worden. „Sparen finde ich gut, aber es muss vorher abgesprochen werden“, kritisierte Lanwehr. Ewald Ott (CSU) stellte aber auch fest, dass mit dem Wegfall der Pelletsheizung das Hauptargument für den Bau eines Kellers entfalle. Ansgar Batzner (fraktionslos) relativierte die Investitionskosten und attestierte dem Neubau eine Wertsteigerung. Markus Ritter (

    Bürgermeister Eisen nimmt Stadtverwaltung in Schutz

    Bürgermeister Jürgen Eisen (CSU) warnte, wenn das Geld nicht reiche, müsse ein Kredit aufgenommen werden. Und er wehrte sich gegen Vorwürfe, die Kostensteigerung durch Warten verschuldet zu haben. Gemeindliche Pflichtaufgaben wie der Bau von Kindergärten hätten stets Priorität. Generell wolle er in Erinnerung rufen, dass die Stadt in Bauvorhaben mit Volumen von 14 Millionen Euro, darin enthalten sechs Millionen Euro Fördergelder, investiere, sodass sich eigentlich niemand benachteiligt fühlen sollte. Die Verwaltung gebe ihr Bestes und mache ihre Arbeit, verteidigte Eisen seine Angestellten gegenüber den Kritikern.

    Enttäuschung zeigte auch der verantwortliche Architekt Jochen Jakob, der sich missverstanden fühlte und das Erläutern der Variante B in Jedesheim nachholen wolle. Denn sie habe durch ihr ebenerdiges Lager auch Vorteile, lediglich ein Stellplatz müsse wegfallen. Der Keller sei insofern nicht mehr notwendig, als anstatt der geplanten Pelletsheizung nun eine Wärmepumpe angedacht sei, die sich mit der übrigen Technik im Dachspitz optisch geschickt unterbringen lasse. Auch die Abstellräume der Wohnungen hätten oben Platz. Im Gegenzug würde der Wohnraum etwas kleiner, was aber für die geplanten Sozialwohnungen nicht nachteilig sei, da für sie grundsätzlich durchschnittliche Wohnflächen vorgesehen seien. Den allgemeinen Waschkeller hält er ebenfalls für verzichtbar, da moderne Wohnungen Platz für Waschmaschinen böten. 

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