Die verheerende Hochwasserkatastrophe im Ahrtal ist kaum aufgearbeitet, da zeigen neuerliche Überschwemmungen, wie wenig mitunter solchen Unwettern vorgebeugt werden kann. Ist der Schaden einmal da, sind die Rufe nach der Versicherung laut. Trotzdem setzen viele Hausbesitzerinnen und -besitzer aber auf Eigeninitiative oder kalkulieren mit den vorhandenen Gegebenheiten. In unserer Umfrage in Illertissen und Senden wollten wir wissen: Haben Sie einen Hochwasserschutz?
Roland Kaspar aus Oberelchingen sagt: Mir genügt meine Elementarversicherung, einen zusätzlichen Hochwasserschutz brauche ich nicht. Ich habe wenig Befürchtungen, dass er einmal nötig werden könnte. Mein Haus liegt auch in genügender Entfernung vom Straßengully, sollte es tatsächlich Abwasser nach oben drücken. Für weitaus unberechenbarer halte ich die Hagelunwetter, die deutlich zunehmen. Wie und wo Katastrophen eintreten, entzieht sich letztlich unserer Kontrolle.
Jürgen Bendt aus Aufheim sagt: Das ganze Viertel meines Wohnortes ist hochgelegen, da läuft der Starkregen und jegliches Wasser grundsätzlich nach unten. Seit 30 Jahren lebe ich dort in meinem Haus, habe keine Probleme und somit keine Hochwasserversicherung. Natürlich ist die Entwicklung nicht zu übersehen, dass die Unwetter in den letzten zehn Jahren immer mehr zunehmen. Und somit spielt der Standort der Immobilie eine immer größere Rolle.
Reinhard Bossinger aus Illertissen sagt: Da habe ich mir Gedanken gemacht und komme ohne Hochwasserversicherung aus. Der Illerkanal wurde zum Schutz gebaut und von meinem alten Arbeitsplatz weiß ich, dass die Dammdichtigkeit regelmäßig geprüft wird. Wer zwischen Altenstadt und Au an der Iller wohnt, dürfte sicher sein. Zu meinem Haus führen Treppen, falls es Starkregen gibt und mein Keller wird über eine Sumpfpumpe entwässert, er hat keinen Abfluss.
Helmut Schmidt aus Illertissen sagt: Angesichts der riesigen Abwasserkanalrohre beim Bau meines Wohnviertels sehe ich keine Überschwemmungsgefahr, zumal unser Regenwasser über einen Schacht auf dem Grundstück versickert. Da ich viel an der Iller bin, verfolge ich das ständige Nachbessern beim Hochwasserschutz am Kanal, was beruhigend ist. Notfalls habe ich eine Versicherung, wobei gilt: Großen Überflutungskatastrophen lässt sich wenig entgegenstellen.