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Illertissen: „Musical Moments“ sorgen für Gänsehaut und Glücksgefühle im Publikum

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„Musical Moments“ sorgen für Gänsehaut und Glücksgefühle im Publikum

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    Der MGV Illertissen präsentiert seinem Publikum „Musical Moments“, beliebte Hits und Balladen aus dem Musiktheater der vergangenen Jahrzehnte.
    Der MGV Illertissen präsentiert seinem Publikum „Musical Moments“, beliebte Hits und Balladen aus dem Musiktheater der vergangenen Jahrzehnte. Foto: Regina Langhans

    Mit „Musical Moments“ haben der MGV Illertissen und sein langjähriger Dirigent Joachim Hayd die mehr als 500 Zuhörenden die Kollegsaula vergessen lassen und gedanklich durch die großen Konzertsäle geführt: Dorthin, wo eben „Mamma Mia“, „Cats“, das „Phantom der Oper“ oder „Aladdin“ aufgeführt werden. Gänsehaut, Gruseln oder Glücksgefühle, all die Emotionen wurden auf der Bühne dargestellt. Nach über zwei Stunden großartiger Klänge und Stimmen erklatschte sich das Publikum noch eine Zugabe, die gerne gewährt wurde.

    Dirigent begrüßt das Publikum im „Cabaret“

    Für ein schönes Konzertambiente hat es der MGV („Mein Gesangverein“) von Illertissen nicht an Aufwand und Ideen fehlen lassen. So wurde beispielsweise der Saaleingang mit rotem Samt dekorativ in ein Theaterportal verwandelt. Der 2014 gegründete gemischte Chor Choriosum mit rund 75 Mitgliedern und das 2019 entstandene junge Ensemble mit 13 Sängerinnen stehen in der Tradition des 1860 gegründeten Männergesangvereins. Dessen Erfahrung war den Auftritten der Ensembles anzumerken. Dirigent Joachim Hayd stellte sich diesmal als singender Conferencier vor, der zusammen mit der Sopranistin Christine Schmidt mit dem glänzend vorgetragenen Song „Cabaret“ (1966) aus dem gleichnamigen Musical den Abend eröffnete. Dabei begleiteten sie Mirjam Männer am Klavier, Carolin Füller am Keyboard, Joseph Hayd am Schlagzeug sowie Ivo Deininger am E-Bass.

    Nach diesem mitreißenden Entrée, bei dem Solistin und Solist bestens harmonierten, stellten sich die Sängerinnen von Terzinfarkt mit ihren hellen klaren Stimmen vor. Unter anderem sangen sie sich mit einem Medley aus „Mamma Mia“ in die Herzen ihres Publikums. Beliebte Ohrwürmer wie den Titelsong, „I Have A Dream“ oder auch „Dancing Queen“ brachten sie mit einem gut abgemischtem Sound der Begleitung authentisch rüber.

    Später überließen sie dem gemischten Chor die Bühne, der sie bis in die hintersten Reihen füllte. Mit den vierstimmigen Gesangsvorträgen im Wechsel zur wandlungsfähigen Sopranstimme von Christine Schmidt sah sich das Publikum endgültig in der Welt der großen Gefühle und tragischen Figuren angekommen. Unterstützt durch die variabel einsetzbare Band, wobei der Flügel bei klassischen Passagen in den Vordergrund rückte und umgekehrt das Schlagzeug bei Stücken, die vom Rhythmus getragen wurden.

    Von der Pariser Oper in den Orient

    So begeisterte der große Chor zum Beispiel mit einem Beitrag aus „Mary Poppins“ (Film 1964) durch zungenbrecherisch rasante Artikulation. Gemeinsam mit Sopranistin und Band schufen die Sänger orchestralen Hörgenuss etwa mit Auszügen aus „Phantom der Oper“ (1986). Für Dramaturgie sorgten die sich abwechselnden Frauen- und Männerstimmen sowie aufrüttelnden Solopartien der Sopranistin, verstärkt durch bedrohlich auf- und absteigende Akkordfolgen auf dem Flügel. Nicht nur hierfür griff Mirjam Männer mit flinken Fingern in die Tasten. Eine unheimliche Atmosphäre, wie sie einst in den verwinkelten Gängen der Pariser Oper geherrscht haben mag. Sodann Szenenwechsel vom Abendland in den Orient: Eine nicht minder mysteriöse Wunderwelt war beim Eintauchen in die Abenteuer des „Aladdin“ (2019) zu erleben. Einen wichtigen Part hatte dabei die Band und insbesondere Schlagzeuger Joseph Hayd. Der monoton rhythmische Einsatz seiner Sticks erinnerte an das Bild einer durch die unendliche Wüste ziehenden Karawane.

    Bemerkenswerte Solonummer bot Christine Schmidt unter anderem mit „Eliza“ aus „My Fair Lady“ (1956) oder bei Memory aus „Cats“ (1981), wofür sie mit schmeichelnder Stimme bis hinab zum warmen Alt erfreute.

    Dass die „Musical Moments“ den Abend über aufblitzen und strahlen konnten, dafür hatte Joachim Hayd – Conferencier, Moderator, Arrangeur und Dirigent – in bravouröser Weise die künstlerische Gesamtleitung übernommen. In Illertissen engagiert wurde er vor Jahren vom Männerchor, daraus entstand ein gemischter Chor und der jüngste Ableger ist ein Ensemble mit jungen Frauen. Immer dabei geblieben ist Joachim Hayd, der sagt: „Mit ist nur wichtig, dass gute Musik gemacht wird.“ Dies ist ihm mit seinen Ensembles erneut gelungen.

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