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Illertissen: Geplante Ampel weckt Sorgen bei der Illertisser Feuerwehr

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Geplante Ampel weckt Sorgen bei der Illertisser Feuerwehr

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    Zu Stoßzeiten reiht sich im Kreisverkehr zwischen Autobahn und Illertisser Ortseinfahrt Auto an Auto, die Staus können zu Unfällen auf der A7 führen.
    Zu Stoßzeiten reiht sich im Kreisverkehr zwischen Autobahn und Illertisser Ortseinfahrt Auto an Auto, die Staus können zu Unfällen auf der A7 führen. Foto: Wilhelm Schmid

    Wenn die Feuerwehr ausrückt, dann ist oft, wie es in der Straßenverkehrsordnung heißt, "höchste Eile geboten". So wurden von der insgesamt 309 Einsätze im vergangenen Jahr 30 Menschen aus lebensbedrohlichen Lagen gerettet. Und auch bei allen übrigen Einsatzfahrten ist die Wehr, wie viele ihrer Nachbarwehren, für ihre kurzen Ausrückzeiten bekannt. Das könnte sich nun ändern. Welche Risiken bergen die Pläne?

    Die Verkehrssituation in der Umgebung des neuen Gerätehauses am Ahornweg wird sich im Laufe des Jahres ändern. Das Staatliche Bauamt Krumbach ist derzeit in Absprache mit der Autobahn GmbH des Bundes mit Planungen beschäftigt, wie verhindert werden kann, dass sich vor allem im abendlichen Berufsverkehr ein Rückstau auf der von Ulm her kommenden Ausfahrt zum westlichen Kreisverkehr an der Staatsstraße 2018 bildet, die von Krumbach bis zur Landesgrenze führt.

    Stau an Illertisser Ortseinfahrt kann zu Auffahrunfällen auf der A7 führen

    Plötzlich entstehende Staus reichen zu gewissen Zeiten im schlimmsten Fall nicht nur in die Ausfahrtkurve der A7, sondern sogar darüber hinaus bis auf die rechte Fahrspur der Autobahn aus Richtung Norden zurück. Das führt zu gefährlichen Behinderungen, die Auffahrunfälle nach sich ziehen können. Als Lösung des Problems ist nun geplant, am Kreisverkehr eine Bedarfsampelanlage einzurichten. Diese soll, sobald über Induktionsschleifen ein Stau in der Ausfahrt festgestellt wird, die bis dahin ausgeschalteten Ampeln am Kreisverkehr an den anderen drei Zufahrten des Kreisels auf Rot schalten. Damit wird dem von der Autobahn abfließenden Verkehr Vorrang eingeräumt und der Stau in der Ausfahrt löst sich auf, bevor er auf die Autobahn hinauf reicht.

    So weit, so gut. Die Planung weckt allerdings Befürchtungen bei der Illertisser Feuerwehr. Kommandant Erik Riedel sprach in seinem Jahresbericht auf der jüngsten Dienstversammlung davon, dass in diesen Fällen nicht nur die Ausfahrt der Feuerwehr vom Ahornweg auf die Unterrother Straße blockiert sein könnte. Er warnte auch davor, dass die im Alarmfall von Zuhause oder vom Arbeitsplatz zum Gerätehaus anfahrenden Feuerwehrleute gar nicht mehr dorthin durchkommen. Denn der Verkehr auf der

    Autobahnmeisterei und Staatliches Bauamt erklären die Pläne

    Thomas Lilge, Leiter der Autobahnmeisterei Vöhringen, und Stefan Greineder vom Staatlichen Bauamt Krumbach erklärten im Gespräch mit unserer Redaktion, wie das verhindert werden soll. Grundsätzlich, so die beiden Experten, werde es ohnehin nur selten vorkommen, dass die Feuerwehr genau dann ausrücken muss, wenn die Vorrangschaltung für die Autobahnausfahrt in Betrieb ist. Für diesen Fall aber soll die Feuerwehr die Möglichkeit bekommen, von sich aus die Ampelanlage außer Betrieb zu setzen, weil dann die Zufahrt der ehrenamtlichen Helfer zum Gerätehaus und das schnelle Ausrücken der Einsatzfahrzeuge wichtiger sind als der von der A7 abfließende Verkehr. Damit, so rechnen die Fachleute, sollte ein Stau in der Unterrother Straße verhindert werden.

    Um Einzelheiten zu klären, wird das zuständige Straßenbauamt in nächster Zeit zu einem Gespräch mit allen Beteiligten einladen. Dann stehen für zwei oder drei Wochenenden nach Pfingsten, also Ende Mai oder Anfang Juni, ohnehin größere Bauarbeiten an beiden Kreisverkehren neben der Autobahnanschlussstelle Illertissen an: Auf beiden Seiten der A7 werden die Fahrbahndecken auf den Kreiseln erneuert. Das soll jeweils von Donnerstag bis Sonntag geschehen und bei dieser Gelegenheit werden die baulichen Vorarbeiten für die Ampelanlage geschaffen. An diesen Tagen bleibt der Feuerwehr für Einsatzfahrten auf die A7 nur der Umweg über Altenstadt oder Vöhringen, aber die Nachbarwehren werden unterstützen.

    Wenn die aktuellen Lieferengpässe überwunden sind, soll die Ampel noch in diesem Jahr betriebsbereit sein. Zusätzlich wird auf dem von der Memminger Straße her kommenden Autobahnzubringer ein Stück weit vor dem Kreisverkehr eine schaltbare Warntafel aufgestellt werden, um Autofahrende bei Bedarf auf die eingeschaltete Ampelanlage am Kreisverkehr aufmerksam zu machen. Damit, so die Experten, dürften dann sowohl die Probleme an der Autobahnausfahrt als auch die Sorgen der Feuerwehr beseitigt werden.

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