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Historisches Warbird-Treffen in Oberhausen: Modellflugzeuge erobern den Himmel

Weißenhorn-Oberhausen

Historische Modellflugzeuge eroberten den Himmel beim Warbird-Treffen

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    Das Model der P47 von Thunderbolt war mit einem Hubraum von 400 Kubikzentimeter das stärkste Fluggerät auf der Wiese beim Warbird-Treffen in Oberhausen.
    Das Model der P47 von Thunderbolt war mit einem Hubraum von 400 Kubikzentimeter das stärkste Fluggerät auf der Wiese beim Warbird-Treffen in Oberhausen. Foto: Ralph Manhalter

    Schon kurz hinter dem Ortsende bot sich dem Anreisenden eine beeindruckende Show: Zwei Flugzeuge im Himmel, simulierte Gefechte, Loopings, Drehungen, dann ein kontrolliertes Fallenlassen. Nein, es handelt sich bei dem Wiesengrundstück nahe Oberhausen mitnichten um ein neu auserkorenes Übungsgelände der NATO, wenngleich aus einer gewissen Distanz die Augen durchaus zu täuschen vermochten.

    In Oberhausen konnte man am Wochenende „Warbirds“ beim Flug zusehen

    Auch die schon zu vormittäglicher Stunde zahlreichen Besucherinnen und Besucher vermittelten nicht gerade das Bild einer geheimen Militärübung. Und doch sind die Menschen gekommen, um gerade diese Fluggeräte zu inspizieren, um zu fachsimpeln oder den Maschinen beim Flug zuzusehen. Warbirds, also Kriegsvögel, lautet die Fachbezeichnung dieser mit äußerster Akribie nachgebauten Modellflugzeuge aus den letzten beiden Weltkriegen.

    Wie berichtet, veranstaltete der MFC Oberhausen bereits zum zwölften Mal die historische Flugschau, obwohl die Wetterprognosen zumindest für die Nachmittagsstunden einige Gewitter prognostiziert hatten. Doch von derlei Bedenken war zunächst wenig zu spüren. An die 50 Flugzeuge, akkurat aufgereiht auf dem Rasenplatz und bestaunt von Enthusiasten verschiedener Couleur.

    Die Modellflugzeuge in Oberhausen zeichnen sich durch wahnsinnige Detailtreue aus

    Was sofort auffällt, ist die wahnsinnige Detailtreue der Maschinen, die Liebe und Hingabe, welche ihre Besitzer in ihr Hobby – oder ist es schon eine Obsession – stecken. Die Größe der Modelle schwankt. Die meisten sind zwei bis drei Meter lang, die Flügelspannweite entsprechend. Doch eine Airco DHZ aus dem Jahr 1915, mit der Arek, ein Flugbegeisterter aus Polen angereist war, wurde tatsächlich im phänomenalen Maßstab 1:2 nachgebaut. Sogar der Geschwindigkeitsmesser auf dem linken Flügel wurde bedacht.

    Die Airco DHZ aus dem Jahr 1915 baute ein Flugbegeisterter aus Polen im Maßstab 1:2 nach.
    Die Airco DHZ aus dem Jahr 1915 baute ein Flugbegeisterter aus Polen im Maßstab 1:2 nach. Foto: Ralph Manhalter

    Ansonsten ist alles zu sehen, was in der Kriegshistorie Rang und Namen hatte. Natürlich die Fokker DR1, mit welcher Manfred von Richthofen, der „rote Baron“ die gegnerischen Linien bezwang. Eine P47 von Thunderbolt mit Sternmotor – mit einem Hubraum von 400 Kubikzentimeter – ist im Übrigen das stärkste Fluggerät auf der Wiese.

    Mit der Fokker DR1 bezwang der „rote Baron“ Manfred von Richthofen einst die gegnerischen Linien, am Wochenende konnte nun ein detailgetreues Modell des berühmtes Kriegflugzeugs in Oberhausen bewundert werden.
    Mit der Fokker DR1 bezwang der „rote Baron“ Manfred von Richthofen einst die gegnerischen Linien, am Wochenende konnte nun ein detailgetreues Modell des berühmtes Kriegflugzeugs in Oberhausen bewundert werden. Foto: Ralph Manhalter

    Beim Warbird-Treffen in Oberhausen wirkte die Community wie eine große Familie

    Die Leistung der einzelnen Modelle variiert zwischen fünf und 25 PS, erläutert Andi Nasser vom MFC Oberhausen, wobei nicht alle einen Verbrennungsmotor aufweisen. Auch Elektroantrieb und gar Hybride finden sich unter den Fluggeräten. Kleinere Reparaturen an den empfindlichen Modellen, so war zu beobachten, wurden von den Piloten an Ort und Stelle erledigt. Im Übrigen wirkte die ganze Community wie eine große Familie, in der man einander hilft.

    Der Beaver von de Havilland mit seinem weiß-blau-gerautetem Rumpf und einem König-Ludwig-Portrait am Heck war auf dem Warbird-Treffen in Oberhausen ein Hingucker.
    Der Beaver von de Havilland mit seinem weiß-blau-gerautetem Rumpf und einem König-Ludwig-Portrait am Heck war auf dem Warbird-Treffen in Oberhausen ein Hingucker. Foto: Ralph Manhalter

    Ein Hingucker – nicht aufgrund einer historischen Reminiszenz – hingegen der Beaver von de Havilland mit seinem ausgesprochen weiß-blau-gerautetem Rumpf und einem König-Ludwig-Portrait am Heck. Natürlich überwogen die Maschinen aus dem Zweiten Weltkrieg, was logischerweise mit den Kinderschuhen zusammenhing, in welchen sich die Fliegerei in früheren Kampfhandlungen befunden hatte.

    Wer nun Gefallen an Modellbau und Flugtechnik gefunden haben sollte, der konnte an einem Stand sogar gebrauchte Flugzeuge erwerben. Ein niedriger vierstelliger Betrag musste dafür jedoch schon aufgewendet werden.

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