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Heimat-Check: Weißenhorn punktet mit hoher Lebensqualität – was Menschen im Ort vermissen

Heimat-Check

Weißenhorn punktet mit hoher Lebensqualität – was Menschen im Ort vermissen

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    Weißenhorn ist eine attraktive Stadt. Das sagen auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserer Leserumfrage Heimat-Check.
    Weißenhorn ist eine attraktive Stadt. Das sagen auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserer Leserumfrage Heimat-Check. Foto: Alexander Kaya

    In Weißenhorn und seinen Ortsteilen lässt es sich sehr gut leben. Diese Aussage wird im Heimat-Check, der aktuellen Leserumfrage unserer Zeitung, eindrucksvoll bestätigt. Im Ranking der Städte und Gemeinden im ohnehin schon hervorragend bewerteten Landkreis Neu-Ulm gehört Weißenhorn zur Spitzengruppe. In der Kategorie Lebensqualität teilt sich die Fuggerstadt mit Roggenburg sogar den ersten Platz. Die Teilnehmenden haben uns aber auch mitgeteilt, was sie in Weißenhorn vermissen.

    Schauen wir uns zunächst einmal ausgewählte Ergebnisse nach Punkten an: Die Stadt mit rund 14.100 Einwohnerinnen und Einwohnern gehört demnach zu den beliebtesten Wohnorten im Kreis Neu-Ulm. Mit einer Gesamtbewertung von 6,9 von zehn möglichen Punkten belegt Weißenhorn im Landkreis den zweiten Platz, punktgleich mit Kellmünz. Nur Roggenburg und Illertissen schnitten mit jeweils 7,0 knapp besser ab. In sieben von 14 abgefragten Kategorien kommt die Stadt in unserem Heimat-Check im kreisweiten Vergleich auf einen überdurchschnittlichen Rang, bei der Lebensqualität erhält sie sogar den Höchstwert von 8,8.

    Laut der Umfrage ist Weißenhorn im Bereich Kultur & Freizeit Nummer 1 im Kreis Neu-Ulm

    In einer Kategorie ist Weißenhorn ganz allein an der Spitze: Bei der Bewertung des kulturellen Angebots und der Freizeitmöglichkeiten gab es 7,2 Punkte. Illertissen kam in den Bereich nur auf 6,9, die Kreisstadt Neu-Ulm auf 6,2. Aus Sicht der Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserer Umfrage zeichnet sich Weißenhorn auch dadurch aus, dass es seniorengerechter ist als fast alle anderen Städte und Gemeinden. 6,7 Punkte erzielte in dieser Kategorie aber auch Kellmünz. Was könnte noch besser sein? Als Freitext-Antwort gab eine Person an, dass es in der Fuggerstadt mehr Freizeit-Sportangebote für Senioren geben sollte.

    Dank des Bahnanschlusses schneidet Weißenhorn auch beim Thema ÖPNV vergleichsweise gut ab. Mit 7,7 lässt es Senden, Illertissen und Neu-Ulm ein gutes Stück hinter sich. Nur Kellmünz wurde in dieser Kategorie mit 8,2 noch besser bewertet. Das beliebte "Bähnle", das Weißenhorn mit Ulm verbindet, hat aber seine Tücken. Darauf weisen einige Rückmeldungen aus unserer Umfrage hin. Die Zuverlässigkeit wird angemahnt, einige Teilnehmende wünschen sich auch, dass das Angebot attraktiver wird. "Ich hätte gerne eine bessere Taktung im öffentlichen Nahverkehr", schreibt zum Beispiel eine Person. "Vor allem morgens und spätnachmittags sollte der Zug öfter als nur jede Stunde fahren." Schön wäre außerdem eine bessere Anbindung in andere Richtungen, zum Beispiel Richtung Vöhringen, Illertissen oder Günzburg, heißt es in einer anderen Rückmeldung. Zumindest eine Optimierung ist bereits in Aussicht: Von Ende 2023 an soll das Bähnle im 30-Minuten-Takt fahren.

    Der Heimat-Check in Weißenhorn

    Die Umfrage Heimat-Check lief zwischen 29. Juli und 31. August. Die Teilnehmenden konnten dabei in 14 Kategorien Fragen zu ihrem Heimatort beantworten. Dabei gab es Noten auf einer Skala von 1 (negativste Bewertung) bis zehn (positivste Bewertung) zu vergeben.

    Im Landkreis Neu-Ulm haben insgesamt 1678 Menschen teilgenommen. Mit 212 Teilnehmenden liegt Weißenhorn nach der Stadt Neu-Ulm und Illertissen auf dem dritten Platz im Landkreis. Aktuell hat Weißenhorn rund 14.100 Einwohnerinnen und Einwohner. Unsere Umfrage ist deshalb nicht repräsentativ, sie gibt aber ein Stimmungsbild in der Stadt wieder.

    Mit 6,9 von zehn möglichen Punkten teilt sich Weißenhorn in der Gesamtbewertung den zweiten Platz im Landkreis Neu-Ulm mit Kellmünz.

    In der nächsten Folge unseres Heimat-Checks schauen wir uns die Ergebnisse des Fuggermarkts Babenhausen genauer an. (jsn)

    Für die Einkaufsmöglichkeiten in Weißenhorn gibt es keine so guten Noten

    Nur durchschnittlich ist das Ergebnis in der Kategorie Einzelhandel. Der Wert von 6,8 reicht lediglich für Platz 10 von 17 im Landkreis in dieser Kategorie. "Im Ort schließen immer mehr Läden", schreibt dazu eine Person. Eine ausführliche Rückmeldung lautet: "Es sieht schlecht im Einzelhandel aus, die Schließung des Baywa-Baumarkts empfinde ich als großen Verlust, nun muss man wegen Kleinigkeiten nach Illertissen oder Neu-Ulm fahren. Es gibt auch kaum Möglichkeiten oder Auswahl an Bekleidungsgeschäften, beziehungsweise es gibt keine Konkurrenz." Tatsächlich wird auffallend häufig erwähnt, dass ein Baumarkt in Weißenhorn fehle.

    Zur Erinnerung: Im Sommer schloss das Unternehmen Baywa sein Garten- und Bauzentrum an der Rudolf-Diesel-Straße. Zur Begründung hieß es, dass es eine Überversorgung mit Baumärkten im Großraum Ulm und ein verändertes Käuferverhalten gebe. Ein kleinflächiger Markt wie in Weißenhorn sei vor diesem Hintergrund nicht wirtschaftlich zu betreiben, teilte das Unternehmen mit. Noch ist unklar, was aus den Räumlichkeiten wird.

    Eine Person schreibt: Sonntags sei "tote Hose" in Weißenhorn

    Auch mit der Gastronomie in Weißenhorn sind die Teilnehmenden unserer Umfrage nicht so zufrieden. 5,9 Punkte gab es dafür - noch schlechter wurden lediglich die Kategorien Verkehr und Immobilienmarkt bewertet. Auch dazu liefern mehrere Rückmeldungen klare Aussagen. Mehr Außengastronomie fordert eine Person, sonntags sei "tote Hose". Eine andere Person schreibt: "Mehr Lieferservice und Bars für die Abendstunden wären toll." Noch konkreter ist folgende Anmerkung: "Absoluter Schwachpunkt in Weißenhorn, speziell im Kerngebiet, ist das Angebot an bevor das Traditionsgasthaus Zum Löwen in der Altstadt sein Restaurant wieder geöffnet hat.

    Den letzten Platz in Weißenhorn belegt in unserem Heimat-Check die Kategorie Immobilienmarkt mit nur 4,8 Punkten. Im landkreisweiten Vergleich ist das die drittschlechteste Bewertung. "Leider ist Wohnraum knapp und fast auf Ulmer Niveau angekommen und freier Baugrund offiziell nicht verfügbar, dabei hat sich das Städtle so sehr ins Lebenswerte entwickelt", schreibt ein gebürtiger Weißenhorner. Eine andere Person fordert: "Es sollte von der Gemeinde auch jungen kinderlosen Paaren die Möglichkeit geboten werden, Baugrund zu erwerben. Diese wandern sonst aus der Heimatgemeinde ab, was ausgesprochen schade ist."

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