Um die 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland werden am Sonntag, 28. August, beim Bundesentscheid im Leistungspflügen beweisen, wie gut sie mit dem landwirtschaftlichen Gerät umgehen können. Bei dem Wettbewerb in Kaufering im Kreis Landsberg sind auch zwei junge Männer aus dem Landkreis Neu-Ulm dabei: Johannes Ritter und Georg Ritter aus Emershofen. Neben ihnen treten noch zwei weitere Personen aus Bayern an, allerdings in einer anderen Kategorie. Ihr Spezialgebiet ist die Kategorie Drehpflügen, die im Vergleich zum Beetpflügen noch eine zusätzliche Herausforderung bereithält.
Gesponsert und trainiert werden die beiden Emershofer, die zwar denselben Nachnamen haben, aber nicht miteinander verwandt sind, von der Pflügerrunde Schwaben/Neu-Ulm. Deren stellvertretender Vorsitzender Johannes Fischer schildert im Gespräch mit unserer Redaktion, worauf es bei dem Wettbewerb ankommt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer messen sich in einer Tätigkeit, die jeder Landwirt können sollte. Das Pflügen dient schließlich dazu, den Boden aufzulockern, zu belüften und Unkraut zu entfernen.
In Kadeltshofen soll 2023 wieder ein Gebietsentscheid im Leistungspflügen stattfinden
Doch beim Leistungspflügen, so sagt Fischer, gehe es darum, ein Feld nach gewissen Kriterien zu beackern und das innerhalb einer bestimmten Zeit. Die Tiefe der Bodenbearbeitung sei vorgegeben. "Beim Drehpflügen ist die Parzelle nicht rechteckig, sondern trapezförmig", erklärt er die Besonderheit der Kategorie. Der Pflüger müsse aus praktischen Gründen einen Keil auspflügen, was zusätzliche Präzision erfordere. Und jeder Boden sei anders.
Wer beim Bundesentscheid antreten will, muss sich zuvor beim Gebiets- und beim Landesentscheid durchsetzen. Normalerweise findet auch in Fischers Wohnort Kadeltshofen regelmäßig ein Gebietsentscheid im Leistungspflügen statt. "Der Landkreis Neu-Ulm ist eine Pflüger-Hochburg", sagt Fischer. Doch coronabedingt habe der regionale Wettbewerb zuletzt nicht im Pfaffenhofer Ortsteil stattgefunden, heuer sei es aus organisatorischen Gründen nicht möglich gewesen. "Aber nächstes Jahr starten wir wieder durch", kündigt er an.
Am Dienstag sind Georg Ritter, 29, und Johannes Ritter, 23, mitsamt ihren Maschinen nach Kaufering gereist. Sie berichten am Telefon von sehr guten Trainingsbedingungen vor Ort. In ihrem Heimatort sei es heuer aufgrund der Wettbedingungen ziemlich schwierig gewesen, sich vorzubereiten, erzählt Johannes Ritter: "Erst war es trocken, dann fiel innerhalb kurzer Zeit sehr viel Regen." Beide rechnen mit einer guten Platzierung, wenn das Wetter schön bleibt. Von einer Qualifikation für die Europameisterschaft, die den Bestplatzierten beim Drehpflügen zuteil wird, gehen sie aber nicht aus. Am Donnerstag hat das Rahmenprogramm des Bundesentscheids begonnen, am Samstagmorgen steht vor dem Training noch eine Theorieprüfung für die Teilnehmenden an. Am Sonntag um 11.30 Uhr beginnt der eigentliche Wettbewerb.