Eishockey-Bayernligist VfE Ulm/Neu-Ulm hat auf dem Transfermarkt zugeschlagen und mit Bohumil „Bobby“ Slavicek einen Topstürmer der Bayernliga verpflichtet. Der 32-jährige Tscheche spielte in Deutschland eine Saison beim HC Landsberg und danach sechs Jahre in Miesbach auf höchstem Niveau und erhält demnächst die deutsche Staatsbürgerschaft. VfE-Geschäftsführer Patrick Meißner freut sich und sagt: „Wir standen mit ihm schon seit Dezember in Kontakt. Beide Seiten streben eine langfristige Zusammenarbeit an und darauf freuen wir uns sehr. Er ist ein sehr guter Spieler, um den sich viele Vereine bemüht haben.“
Slavicek stand schon als Vierjähriger zum ersten Mal auf dem Eis. Nach erfolgreicher Eishockey-Ausbildung bekam er bereits zu U20-Zeiten bei Slavia Prag die Chance, im Seniorenhockey der dritten tschechischen Liga Fuß zu fassen. „Für die erste Mannschaft des HC Slavia Prags auf dem Eis zu stehen, war bislang mein prägendster Moment im Sport“, sagt der 32-Jährige. Was sich im Jahr 2011 als Leihe anbahnte, endete schließlich in einem langjährigen Festvertrag beim Zweitliga-Club HC Most. Dann ging es nach Deutschland.
Auch im Nachwuchs will sich Bohumil Slavicek einbringen
Beim TEV Miesbach absolvierte Slavicek zuletzt 192 Spiele, in denen er 166 Mal traf und 360 Scorerpunkte erzielte. Bald wird er mit seinen beiden Landsmännern Dominik Synek und Martin Podesva in einem Team auflaufen. Slavicek hatte als Top-Spieler mit bald deutschen Pass auch Angebote von Oberligisten vorliegen entschied sich dann aber für die Ulmer, bei denen er obendrein als Trainer im Nachwuchs aktiv sein wird. Mit Maximilian Güßbacher, dem VfE-Torhüter, ist er seit der gemeinsamen Landsberger Zeit eng befreundet – beide sind jeweils Patenonkel der Kinder. Sicherlich auch ein Grund warum es zum Vertragsabschluss kam, der im übrigen auf jeden Fall für die nächsten zwei Jahre gilt.
Wird die Kontingent-Regelung in der Bayernliga gekippt?
Bei Dominik Synek, seinem tschechischen Landsmann, wird es vermutlich nicht so schnell gehen, bis er den deutschen Pass erhält. Die Verantwortlichen wären froh, wenn dies noch im laufenden Jahr klappt. Diesbezüglich gibt es aber keinen Druck, zumal bis jetzt nicht einmal das bisherige „Gentleman-Agreement“ in der Bayernliga, mit nur zwei Imports pro Team zu spielen, für die kommende Runde steht. Es kann durchaus sein, dass diese Regelung gekippt wird.
Mit Güßbacher und dem 20-jährigen Verteidiger Robin Prätz haben zudem zwei Spieler des bisherigen Kaders für ein weiteres Jahr zugesagt. Prätz geht somit in seine zweite Spielzeit bei den Devils, die aber mit aktuell fünf Verteidigern für die neue Runde noch Verstärkung in der Defensive benötigen.